Der grüne Visionär

Koppert-Cress-Chef Rob Baan sorgt mit seinen Produkten für abgefahrenen Genuss. Was für ihn zählt, ist gutes und nachhaltiges Essen für alle.
Februar 10, 2016 | Text: Georg Hoffelner | Fotos: Monika Reiter

Innovativer Holländer

Rob Baan ist ein Hammertyp. Supertasty, supercrazy, supererfolgreich, supergeil. Würde zumindest Elektropop-Entertainer Friedrich Liechtenstein über den smarten Holländer grummeln. Baan ist Agraringenieur, gilt als Lebensmittelpionier bei der Entwicklung von Mikrogemüsen und zählt als Inhaber von Koppert Cress zu den gefragtesten Experten im Bereich Ernährung und Gesundheit. Der Schlag Mensch, den man gerne als Chef hat.
Und wenn man durch die unendlichen Weiten der Koppert-Cress-Gewächshäuser im niederländischen Monster wandert und hie und da mit Mitarbeitern plaudert, wird man auch nie etwas anderes hören als: „He’s the best!“  Als Baan Koppert Trading im Jahr 2000 als Geschäftsführer übernahm, war die Firma ein kleines Gartenbauunternehmen, das sich auf sogenanntes Mikrogemüse spezialisiert hatte. 2002 übernahm er den Laden komplett und taufte ihn in Koppert Cress um.
Der Rest ist aromatische Geschichte….

Innovativer Holländer

Rob Baan ist ein Hammertyp. Supertasty, supercrazy, supererfolgreich, supergeil. Würde zumindest Elektropop-Entertainer Friedrich Liechtenstein über den smarten Holländer grummeln.
Baan ist Agraringenieur, gilt als Lebensmittelpionier bei der Entwicklung von Mikrogemüsen und zählt als Inhaber von Koppert Cress zu den gefragtesten Experten im Bereich Ernährung und Gesundheit. Der Schlag Mensch, den man gerne als Chef hat. Und wenn man durch die unendlichen Weiten der Koppert-Cress-Gewächshäuser im niederländischen Monster wandert und hie und da mit Mitarbeitern plaudert, wird man auch nie etwas anderes hören als: „He’s the best!“ 
Als Baan Koppert Trading im Jahr 2000 als Geschäftsführer übernahm, war die Firma ein kleines Gartenbauunternehmen, das sich auf sogenanntes Mikrogemüse spezialisiert hatte. 2002 übernahm er den Laden komplett und taufte ihn in Koppert Cress um. Der Rest ist aromatische Geschichte.
Das Unternehmen ist heute der weltweit führende Anbieter von mehr als 60 verschiedenen Kresse- und anderen Spezialitäten wie essbaren Blüten. Die Zielgruppe sind neben der gehobenen Gastronomie vor allem alle kreativen Köche. Unablässig ist Baans Team dafür weltweit auf der Suche nach besonders aromatischen, außergewöhnlichen und natürlichen Pflanzen. 
Der Vertrieb erfolgt über international agierende Händler und den Großhandel. Ziel ist es, die Köche und Küchenchefs zu inspirieren, die innovativen Pflanzen nicht nur als Dekoration zu verwenden, sondern zuallererst den Geschmack der Kressen und Specialities kreativ mit Gerichten zu kombinieren.
Doch wie findet und kultiviert man diese faszinierend schmeckenden Highlights? „Einige entdeckt man wirklich beinahe um die Ecke, andere sind schwerer als der Heilige Gral zu besorgen“, schmunzelt Baan über seine Erlebnisse. 
In China etwa fielen ihm einige Kinder auf, die kleine Blätterbündel am Straßenrand verkauften. Baumkeimlinge, die einen ungewöhnlich faszinierenden nussigen Geschmack hatten. Bäume benötigen jedoch sehr lange, bis sie neue Samen produzieren, was zur Folge hat, dass es auch verdammt schwierig ist, diese einzusammeln. Um dieses Problem zu lösen, unterstützt Koppert Cress heute in dieser Region Schulen. Im Gegenzug sammeln die Schüler für zwei Wochen pro Jahr diese Baumsamen für Koppert Cress ein. Problem gelöst.
Andere Entdeckungen hingegen waren viel naheliegender als gedacht. Cressabi etwa. Eine pfeffrige Pflanze, die gewisse Ähnlichkeiten zu Wasabi aufweist. Dieses scharfe Teil fand Baan nicht unweit eines seiner Gewächshäuser als Unkraut neben einem Kanal. 

Grünes Hightech-Wunderland

Koppert Cress ist eine faszinierende, topmoderne Firma. Innovativ bis in die Fingerspitzen. Angefangen bei den abgefahrenen Produkten bis hin zu den spannenden Energie- und Wassersystemen in den Gewächshäusern. Beim Bau der Gewächshäuser wurden nämlich die neuesten Entwicklungen für nachhaltigen Gartenbau berücksichtigt, Solarzellen auf dem Dach, Wärmerückgewinnung, Wärmespeicher unter dem Gewächshaus und LED-Beleuchtung in einem halb geschlossenen Gewächs-haussystem.
Das Gewächshaus in Monster ist heute bestimmt eines der modernsten im Gartenbau. Auf einer Fläche von 2,3 Hektar und mit einer Höhe von elf Metern herrscht immer ein stabiles Klima und die gesamte riesige Fläche wird auf die effizienteste Weise genutzt. 
In einem Abschnitt, von insgesamt zehn, wird die Kresse in mehreren Schichten übereinander angebaut. Fünf Schichten sorgen für eine optimale Ausnutzung des Raumes. Zwei Schichten im dunkleren Bereich für die Keimung der Samen, zwei Schichten für die Entwicklung und das Wachstum der Sämlinge und schließlich die oberste Schicht, auf der die Pflanzen zum Verkauf und Transport vorbereitet werden. Während der Kultivierung werden die Tische, auf denen die Kressen heranwachsen, mit einem Aufzug auf die unterschiedlichen Ebenen befördert.

Die Zeit, die ein Produkt in einer Ebene verweilt, hängt von der Kressesorte und deren Wachstumsgeschwindigkeit ab. Einige Kressen sind innerhalb von fünf Tagen, andere erst nach fünf Wochen verkaufsbereit. 
Das Gewächshaus ist als halb geschlossenes System erbaut worden, was bedeutet, dass ein Großteil der entstehenden Wärme durch die LED-Lampen und die Sonneneinstrahlung im Sommer aufgefangen und im unterirdischen Speicher gespeichert wird, um diese dann im Winter zum Heizen des Gewächshauses zu nutzen. Im Sommer strömt die Luft an den mit kaltem Wasser gefüllten Heizkörpern an der Decke vorbei und sorgt so für ein optimales Klima im Gewächshaus. Ein Wärmetauscher sorgt letztendlich dafür, dass die Wassermenge, die durch die Leitungen gepumpt werden muss, reduziert wird.
All diesen Herausforderungen stellt sich Koppert Cress, um das Gewächshaus möglichst energieneutral zu betreiben und, wenn möglich, sogar überschüssige Energie in die umliegenden Häuser abzugeben. „Eines Tages will ich jedoch komplett energieunabhängig sein, das ist mein Traum“, sinniert Baan über die wahrscheinlich nicht mehr allzu ferne Zukunft.

Voll auf die Kresse

In die Headquarters von Koppert Cress hat Baan auch ein Begegnungszentrum bauen lassen, die sogenannte Cressperience. Hier können fertige Produkte bereits im Betrieb zubereitet und verkostet werden. Es ist jederzeit möglich, spontan vorbeizukommen, um sich auszutauschen oder um an neuen Kreationen zu tüfteln. Zudem ist es auch ein wunderbarer stimmungsvoller Ort, um eine weitere Vision Baans voranzutreiben: die Art und Weise zu verändern, wie die Welt über Nahrung und ihr Verhältnis zur Gesundheit denkt.
„Das ist sowieso die Zukunft“, sagt der innovative Holländer. „Die grüne Pharmazie. 30 Prozent der weltweiten Krebserkrankungen sind nämlich ausschließlich auf unkorrekte Ernährung zurückzuführen!“  Und während Herzbeschwerden und Typ-2-Diabetes permanent ansteigen, hofft Rob Baan, dass die Entwicklungsländer künftig von unseren Fehlern lernen werden. 
„Viehzucht ist doch ein Wahnsinn, vor allem in armen Ländern“, schüttelt er den Kopf. So soll der Eindruck von Reichtum erweckt werden, im Endeffekt sei es aber katastrophal. „Man zerstört die Natur, man zerstört die Ernährung und hat zudem einen sehr schlechten Kapitalertrag.“ Kein gutes Wort verliert der innovative Geist dabei auch über die heutige Medizin und ihre Ärzte: „Doktoren verstehen diese Zusammenhänge anscheinend nicht. Die machen nur das, was ihnen an Universitäten eingebläut wird, und glauben auch noch, dass das Wissenschaft sei.“ Gesunde Ernährung passt da laut Baan nicht in deren Jobidentität.
Und ihre Wissenschaft habe so nebenbei auch nicht wirklich viel zu unserer Gesundheit beigetragen. „Unsere gesteigerte Lebensdauer verdanken wir einer besseren Hygiene und klarem Trinkwasser. Doch Menschen haben noch immer den Körper eines Jägers und Sammlers von vor über 170.000 Jahren.“ Daher müsse man diesen Körper auch ähnlich füttern. 
Geht es nach Rob Baan, sind genau das die Themen und Schwerpunkte, auf die sich der Gartenbau und vor allem die gesamte Menschheit in Zukunft konzentrieren sollten. Frische Produkte, die eine hohe Konzentration an Schutzstoffen beinhalten. Und mit durchdringendem Blick fügt der charmante Holländer noch hinzu: „Fleisch sollte zukünftig eher die Garnitur sein, Gemüse die Welt regieren!“ 
www.koppertcress.com

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