Avocados mittlerweile zu teuer für einige Restaurants

So teuer wie derzeit waren Avocados seit zehn Jahren nicht mehr. Einige Gastronomen haben die grüne Trend-Frucht deshalb bereits von der Karte genommen.
Juli 18, 2019 | Fotos: Shutterstock

Die Preise für Avocados sind zuletzt wieder gewaltig in die Höhe geschossen. Wie Eater berichtet, kostete eine 10-Kilo-Kiste mexikanische Avocados in der ersten Juliwoche 84 US-Dollar, mehr als doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Da konnte man dieselbe Menge um nur 37 Dollar erstehen. 
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Warum sind Avocados so teuer geworden?

Der rasante Preisanstieg hat mehrere Gründe: Überall auf der Welt werden immer mehr Avocados gegessen. Die Nachfrage steigt also. Gleichzeitig ist die Avocadoernte in Kalifornien dieses Jahr sehr schlecht ausgefallen, und Mexiko produziert um diese Zeit im Jahr weniger. Der europäische Markt ist mit einem Avocado-Mangel konfrontiert, weil Peru und Mexiko den Großteil ihrer Avocados wegen der dort günstigen Preise in die USA exportieren, nicht nach Europa.
Kolumbien produziert zwar hauptsächlich für den Inlandsmarkt und für Europa, aber nur in kleinen Mengen, und in Chile wird die Avocadoproduktion erst in etwa drei Wochen beginnen, wie Fresh Plaza in einer auf die Avocado fokussierten Weltmarktübersicht berichtet. Angebot und Nachfrage klaffen aktuell also weit auseinander, und dieses Ungleichgewicht sorgt dafür, dass die Avocadopreise einen Höhenflug erleben. Laut Fresh Plaza ist damit zu rechnen, dass sich Angebot und Nachfrage ab Ende Juli langsam wieder angleichen werden. 

Wie die Gastronomie auf die hohen Avocadopreise reagiert

Für Gastronomen stellt sich nun die Frage: Wie umgehen mit dem sündhaft teuren Superfood Avocado? Laut Eater haben manche Restaurants die Preise für Gerichte mit Avocados angehoben, während sich andere entschlossen haben, die höheren Kosten zu tragen. Einige haben die Avocado aber auch kurzerhand aus ihren Menüs entfernt – nur vorübergehend allerdings.
Auch die Mexikaner spüren mittlerweile die Teuerung der Avocados, und das hat auf Social Media einen neuen Foodtrend hervorgerufen: Rezepte für Fake-Guacamole ohne Avocado. Street-Food-Verkäufer in Mexiko City haben es da schwerer. Würden sie zu Tacos und Burritos keine Guacamole mehr anbieten, wäre die Kundschaft schnell weg. Also müssen sie sich wohl oder übel mit den hohen Kosten arrangieren.
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Welches Land Avocados wohin exportiert

Der größte Avocado-Exporteur Südamerikas ist Peru. Die peruanischen Avocados sind dieses Jahr allerdings kleiner als im Vorjahr und der Ertrag ist geringer, weil der Avocadobaum die Eigenschaft "Alternate Bearing" besitzt, was bedeutet, dass er in einem Jahr mehr Früchte und im nächste Jahr weniger liefert. 2018 war ein Rekordjahr, daher gibt es dieses Jahr eine Flaute. Laut Fresh Plaza gehen 27-30 Prozent der Avocados aus Peru in die USA, 55-57 Prozent nach Europa und neun Prozent nach Asien.
Was wohl die wenigsten wissen: Auch Kenia produziert Avocados. Die Ernte war dieses Jahr sehr schlecht, soll sich aber in der nächsten Saison wieder verbessern. Derzeit liefert Kenia seine Avocados hauptsächlich nach Europa und in die USA, aber es hat ein Handelsabkommen mit China auf Schiene gebracht, und sobald dieses voll in Kraft ist, werden die Avocados voraussichtlich fast zur Hälfte nach China gehen, so Fresh Plaza.
Sehr viele Avocados in europäischen Supermärkten stammen aus Südafrika, wo die Rekordernte des Vorjahres heuer um 30 Prozent unterboten wurde, aber die Preise sind mit 14 bis 15 Euro für vier Kilo relativ stabil. 
In Spanien nimmt der Avocadoanbau zu – das Land hat derzeit 15.000 Hektar Anbauflächen für Avocados, die Hälfte davon in Malaga. 
Positives hat Sizilien zu vermelden: Die Saison der sizilianischen Avocados ist mit positiven Ergebnissen zu Ende gegangen. Wie Fresh Plaza berichtet, wurden auf der Urlaubsinsel 700.000 Tonnen geerntet.

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