Kulinarisches Erbe: Pferdefleisch gehört nun zur Schweizer Kultur

Der Schweizer Verein "Kulinarisches Erbe der Schweiz" hat das Pferdefleisch zum nationalen Kulturerbe erhoben. Auf seiner Liste befinden sich bereits mehr als 400 Produkte.
Januar 3, 2020 | Fotos: Shutterstock

Dass die Kulinarik auch unsere Kultur bestimmt, ist unumstritten. Was wären wir ohne all jene Gerichte, die wir mit unserer Herkunft verbinden? In der Schweiz hat es sich der Verein „Kulinarisches Erbe der Schweiz“ deswegen zur Aufgabe gemacht, die Lebensmittel zu benennen, die die kulinarische Kultur des Landes in sich tragen. Unlängst hat die Organisation nun auch Pferdefleisch zum kulinarischen Erbe erhoben, wie mehrere Medien, darunter Zeit Online und orf.at, berichten.

Pferdefleisch, Schweiz, Weltkulturerbe
Das Pferdefleisch zählt in der Schweiz nun zum Kulturerbe.

Was ist Schweizer Kulturerbe?

Immerhin hat das Pferdefleisch in der Schweiz eine lange Tradition. So mussten sich Metzger, die Pferdefleisch verkauften, noch bis vor 25 Jahren als „Rossmetzg“ ausweisen. Die Geschichten diverser Lebensmittel sammelt und dokumentiert der Verein als Projekt der Bundesregierung seit 2004. Auf der Liste des Vereins befinden sich mittlerweile bereits mehr als 400 Produkte, darunter beispielsweise Tannenspitzenhonig, Landjäger, Luzerner Lebkuchen, Quittenschnaps und St. Galler Alpkäse.

Was ist österreichisches Kulturerbe?

Auch in Österreich gibt es Organisationen, die sich mit dem kulinarischen Erbe des Landes beschäftigen. So listet das Kuratorium „Kulinarisches Erbe Österreich“ die Spezialitäten des Landes und setzt sich für den Erhalt der kulinarischen Vielfalt ein. Einige der Produkte finden sich auch unter der Aufzählung der traditionellen Lebensmittel auf der Homepage des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus.

Weltweit agiert die UNESCO, wenn es darum geht, das Weltkulturerbe zu benennen. Die Wiener Kaffeehauskultur ist darin bereits seit Längerem enthalten. Im vergangenen Jahr wurde dann die Wiener Heurigenkultur zum Weltkulturerbe erhoben. Und im Sommer schaffte es eine Initiative aus Oberösterreich, auch die österreichische Mehlspeiskultur auf die begehrte Liste zu setzen.

Österreich, Weltkulturerbe
Der Apfelstrudel zählt seit 2019 mit der österreichischen Mehlspeiskultur zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Kulinarisches UNESCO-Kulturerbe weltweit

Weltweit hat die UNESCO auch schon ganzen Landesküchen den Status des Kulturerbes verliehen: Ihn trägt die gesamte kulinarische Welt Frankreichs genauso wie die japanische Küche „Washoku“ oder die mediterrane Küche. Ausschlaggebend waren sowohl Zutaten und Zubereitungsweise als auch die Art, zu speisen. Im Mittelmeerraum gilt es beispielsweise beinahe schon als identitätsstiftend, gemeinsam zu essen.

Vorschläge und Ideen für weitere Einträge in die Liste gibt es seitens unserer Branche viele: Johann Lafer hatte etwa schon einmal bekanntgegeben, dass er die Currywurst gerne als Kulturerbe sehen würde. Und Josef Bitzinger hat vor einigen Jahren in Erwägung gezogen, die Käsekrainer vorzuschlagen.

www.patrimoineculinaire.ch

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