Mahlzeit! Isst du noch?

Kürzer, teurer und mit weniger Schuss: Was sich beim Businesslunch seit den 70er Jahren verändert hat - und was das bedeutet!
Juni 13, 2016 | Fotos: obs/Bookatable GmbH & Co.KG

War früher alles besser?

Ok, wir sprechen jetzt mal nicht von Anfüttern, einem der Unwörter der österreichischen Gastro-Juristerei-Geschichte. Sondern von dem, was denn nun wirklich im Day-to-Day Business auf den Tisch landet – und in weiterer Folge in die Kassen der Restaurants.
Für gut ein Drittel aller Berufstätigen ist der Business-Lunch eine gerne genutzte Gelegenheit, um mit Geschäftspartnern zu verhandeln oder Beziehungen zu Kunden und Dienstleistern zu pflegen. Eine neue Umfrage im Auftrag von Bookatable, dem Online-Reservierungs-System, unter 600 Angestellten und Selbständigen aus Deutschland bestätigt dies. Bookatable wollte es genauer wissen und befasste sich damit, wie der Business-Lunch sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat. 

Der Wandel als Infografik

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Effizienz im Vordergrund? Business-Lunch für Schnelle

Während in den 70er Jahren ein Fünftel der Befragten keine geschäftlichen Mittagessen nutzte, sind es heute nur noch 14 Prozent. Dennoch beklagen fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent), dass heute nicht mehr so viel Zeit für ein Kunden-Treffen im Restaurant bleibt. Man beachte, dass früher sogar 44 Prozent der Befragten ein Spesenkonto für Geschäftsessen und Networking besaßen.
Die Zeiten ändern sich. Obwohl der Business-Lunch heute immer noch von vielen Berufstätigen gerne genutzt wird, sind die Gepflogenheiten offenbar nicht mehr so entspannt wie noch in den 70er oder 80er Jahren.
Besonders in den 70er Jahren war es laut Umfrage durchaus üblich, mehr als zwei oder sogar drei Stunden Zeit zu investieren, wenn man sich mittags mit Kunden oder Dienstleistern zum Essen traf. Das sagen mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Befragten, die schon zu dieser Zeit entsprechende Termine wahrnahmen.
Heute liegt die Würze dann wohl doch eher in der Kürze: Nur noch ein knappes Drittel ist tatsächlich länger als zwei Stunden unterwegs, während sich die meisten Termine auf ein bis maximal zwei Stunden beschränken.
Auch die Ausgaben haben sich verändert. 62 Prozent geben an, dass sie heute durchschnittlich 40 Euro oder mehr pro Kopf bei einem Business-Lunch ausgeben. In den 70er und 80er Jahren waren es gerade mal gut 38 Prozent, die eine vergleichbare Preiskategorie erreichten. Ob dieses Ergebnis nun daran liegt, dass die Geschäftsleute spendabler geworden sind oder aber doch die unvermeidliche Inflationsrate in der Gastronomie den Ausschlag gibt, bleibt ungewiss.

Darf’s noch ein Gläschen sein? 

Auch beim Alkohol haben sich die Gepflogenheiten stark geändert. Ist es heute geradezu verpönt beim Geschäftsessen zu tief ins Glas zu schauen, war die Einstellung gegenüber dem Alkoholkonsum beim Business-Lunch in den 90 Jahren noch noch eine ganze andere.
Vor der Jahrhundertwende waren bei gut einem Viertel der Befragten drei oder auch mehr Gläser Alkohol während eines Mittagessens kein Problem. 39 Prozent der Befragten sagen, dass sie heute wesentlich weniger Alkohol bei mittäglichen Geschäftsessen trinken, als sie es früher getan haben.
60 Prozent trinken sogar entweder generell oder zumindest bei einem Business-Lunch gar keinen Alkohol mehr. Immerhin acht Prozent gönnen sich auch heute noch mehr als drei Gläser Alkohol.

Lieber Casino-Abend statt Business-Lunch? 

Natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten, Kunden, Dienstleister oder Partner zu treffen, als zum Mittagessen im Restaurant. Bei einem Viertel der Befragten (24 Prozent) findet dieses Treffen mittlerweile jedoch nicht mehr persönlich statt, sondern wurde durch Video- oder Telefonkonferenzen ersetzt.
Ein weiteres Viertel (25 Prozent) sieht das Business-Dinner als Mittel ihrer Wahl, während sich 20 Prozent heute alternativ öfter auf einen schnellen Kaffee treffen. Da ohnehin kaum mehr Zeit für ein außerplanmäßiges Mittagsessen zur Verfügung steht, treffen 30 Prozent der Befragten sich mit ihren Kunden oder Partnern lieber auf Konferenzen oder Messen.
Die Erwartungshaltung scheint sich jedoch auch hier teilweise geändert zu haben: Fast ein Fünftel der Berufstätigen findet, dass Kunden heute mehr erwarten als nur ein einfaches Mittagessen. Eine Einladung ins Casino oder zum Fußballspiel erregt da schon mehr Aufsehen und macht Eindruck beim Kunden.

Business-Lunch, wo bist du nur geblieben?

Generell haben Geschäftsleute heute wenige Zeit regelmäßig und ausgiebig einen Business-Lunch wahrzunehmen. Das ist schade, denn 45 Prozent stimmen der Aussage zu, dass sie sich als etwas Besonderes fühlen, wenn sie zum Business-Lunch eingeladen werden.
Weitere 59 Prozent sind ebenso davon überzeugt, dass sie durch geschäftliche Mittagessen bessere Beziehungen zu ihren Kunden und Lieferanten aufbauen, als bei einem sterilen Treffen im Büro. Über die Hälfte (51 Prozent) ist sich sicher, dass sie durch eine Einladung zum geschäftlichen Mittagessen bessere Chancen haben Kunden zu halten.
Waren die 80er Jahre also wirklich die Blütezeit des Business-Lunchs, wie 46 Prozent glauben? Sieht man sich heute nur noch auf dem Bildschirm oder zwischen Tür und Angel auf Konferenzen? "Das kann wohl kaum die Lösung sein! Denn immerhin sind 64 Prozent der Befragten der Meinung, dass ihnen die persönliche Zeit mit ihren Kunden und Partnern dabei hilft, erfolgreiche Deals abzuschließen", sagt Thomas Bergmann, Regional Sales Director bei Bookatable.
"Der Business-Lunch wird also nicht aussterben, denn auch wenn besonders die Ressource Zeit heute knapper zu sein scheint, so ist ein persönliches Treffen immer noch ein Garant für gute Geschäfte. Eins steht fest: Mittags entspannt in ein Restaurant zu gehen ist auf jeden Fall wesentlich angenehmer – und gesünder – als das mitgebrachte Essen am Schreibtisch vor dem Computer zu essen, wie es 40 Prozent der arbeitenden Bevölkerung tun."
www.bookatable.de

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