Oyo: Hotelkette schreibt 335 Millionen Dollar Verlust

Das schnelle Wachstum der indischen Hotelkette Oyo erstaunte viele. Nun steht fest: Nicht alles lief nach Plan. Im Geschäftsjahr 2019 verzeichnete das Unternehmen sage und schreibe 335 Millionen Dollar Verlust.
Februar 18, 2020 | Fotos: Shutterstock

Eine Unterkunft zu bieten, die sicher, zugänglich und komfortabel ist und jedem Budget gerecht wird. So lautete die Vision von den Köpfen hinter Oyo, einer der größten Hotelketten der Welt. Im vergangenen Jahr sorgten spektakuläre Ankündigungen und Firmenübernahmen in den Medien für Furore.

Im Juli verkündeten Sprecher des Unternehmens voller Stolz – gemessen an Hotelzimmern –, Oyo wäre mittlerweile die drittgrößte Hotelkette der Welt zu sein. Insgesamt 850.000 Zimmer in 23.000 Hotels zählt die Gruppe mittlerweile. Die verteilen sich wiederum auf mehr als 800 Städte.

Oyo
Hotelkette Oyo: Im Vorjahr gehypt, nun zurück auf dem Boden der Tatsachen. Im Geschäftsjahr 2019 schreibt das Unternehmen hohe Verluste.

Was ist bei Oyo los?

Immer mehr Investitionen waren an Bord, immer mehr Länder zählte Oyo zu seinem Portfolio. Es entstand fast ein Hype. Wir alle wollten verstehen: Was ist das Erfolgsgeheimnis von Ritesh Agarwal, dem jungen Inder, der mit seiner Hotelkette die Welt zu erobern scheint? Immer wieder haben wir um ein Gespräch angefragt mit dem Mann, der 2013 mit nur 19 Jahren und einem einzigen Hotel angefangen hatte und mittlerweile Herr über ein Imperium ist.

Zum Interview kam es nie. Und auch der Erfolg wackelt, wie Skift berichtet. Das Unternehmen soll im Geschäftsjahr 2019 – das laut Presseaussendung bereits im März 2019 endete – fatal hohe rote Zahlen geschrieben haben: 335 Millionen Dollar im Minus war Oyo, um genau zu sein.

Oyo relatviert Verluste

In seiner offiziellen Presseaussendung versucht Oyo Rooms zu relativieren: Der Umsatz sei um das 4,5-fache gestiegen, und zwar auf 951 Millionen US-Dollar. Außerdem hätten sich die Geschäfte in besagtem Jahr von Indien hin zu globalen Standorten verlegt.

„Nach Anbetracht des Tempos, in dem die OYO in den letzten Jahren gewachsen ist, haben wir uns manchmal selbst überrollt und unsere Organisation auf mehreren Ebenen auf die Probe gestellt. Wir sehen Möglichkeiten zur Verbesserung in verschiedenen Bereichen wie Gästezufriedenheit, Partnerbeziehungen und nachhaltige Wirtschaft, wozu auch die richtige Dimensionierung unserer Belegschaft gehört. Im Jahr 2020 werden wir Schritte unternehmen, um dies zu erreichen“, heißt es seitens des Unternehmens.

Oyo stand indes schon länger in der Kritik. Abläufe und Programme würden nicht funktionieren, hieß es von mehreren Seiten. Nun bestätigen die Zahlen: Nicht alles läuft rund bei der jungen Hotelkette. Zukünftig will das Unternehmen auf nachhaltiges Wachstum, bessere Kundenerfahrungen und Verbesserungen in der Führung setzen.

www.oyorooms.com

 

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