Warum Onboarding schon im Jobinserat beginnt und wie wir damit richtig punkten können!
Hand aufs Herz: Wie viele von uns haben schon erlebt, dass ein neuer Mitarbeiter voller Motivation startet und nach wenigen Wochen plötzlich wieder abhandenkommt? Zu oft liegt die Ursache nicht an fehlenden Fähigkeiten oder mangelnder Motivation, sondern an etwas Grundsätzlichem: am falschen Erwartungsmanagement. Und genau hier beginnt Onboarding. Nicht am ersten Arbeitstag, nicht beim Rundgang durchs Haus – vielmehr schon mit der Stellenausschreibung.
Tatsache ist: Je klarer, ehrlicher und konkreter wir schon in unseren Job-Inseraten kommunizieren, umso besser gelingt schließlich für unseren neuen Kollegen (und somit auch für uns selbst) der Einstieg. Sätze wie: „Dynamisches Team, spannende Aufgaben“, das liest man überall. Aber was bedeutet das im Alltag? Wer morgens um 6 Uhr die Frühstücksschicht übernimmt oder regelmäßig am Wochenende arbeitet, muss zumindest schon im Inserat eine gewisse realistische Vorstellung vermittelt bekommen, was ihn oder sie erwartet.

Wenn wir drei Minuten nach der Vertragsunterschrift erklären: „Ach übrigens, du bist jeden Samstag eingeplant“, haben wir in der Sekunde maximal viel Vertrauen verspielt. Ein gutes Inserat zeichnet sich somit abseits aller jobtechnischen Fakten vor allem durch Transparenz aus. Dazu gehört: Arbeitszeiten, Aufgabenbereiche, Teamstruktur, aber auch Herausforderungen.
Wir dürfen ruhig schreiben: „Hier geht es manchmal hektisch zu, dafür sind wir ein starkes Team.“ So filtern wir Bewerber, die nicht ins Umfeld passen, bevor Frust entsteht. Authentizität ist kein Risiko – sie ist die Basis für Bindung. Das eigentliche Onboarding baut dann auf diesem Fundament auf. Wer weiß, was ihn erwartet, kommt mit der richtigen Haltung ins Haus. Unsere Aufgabe ist es, den Einstieg zu begleiten: Strukturen erklären, Ansprechpartner benennen, Feedback ermöglichen.
Ein strukturierter Onboarding-Plan signalisiert: Du bist willkommen, wir haben an dich gedacht, du bist wichtig für uns. Vor allem in der Gastronomie, wo Fachkräfte rar und Fluktuation hoch sind, entscheidet gutes Onboarding über Verbleib oder Abgang. Es ist nicht die schicke Kaffeemaschine oder das Duzen im Inserat, die Mitarbeiter halten, sondern das Gefühl: Ich wurde ehrlich abgeholt, meine Arbeit hat Bedeutung und ich bin Teil eines Teams.
Darum mein Appell: Nehmen wir Onboarding ernst! Von der ersten Zeile im Jobinserat (das hoffentlich mit Flatrate in Dauerschleife auf diversen Plattformen läuft) bis zum ersten Feedbackgespräch. Wer hier investiert, spart auf Dauer. Und gewinnt an Erfolg.