Coronavirus: ITB könnte abgesagt werden

Das Coronavirus bedroht die Durchführung der Internationalen Tourismusbörse ITB. Das Risiko sei zu groß, sagt der deutsche Innenminister Horst Seehofer. Die weltweit größte Reisemesse steht wohl kurz vor der Absage. Eine endgültige Entscheidung soll im Laufe des heutigen Freitags fallen.
Februar 28, 2020 | Fotos: ITB Berlin, Johanna Krainer

Kaum ein Thema ist zurzeit präsenter als das Coronavirus. Während anfangs vor allem Reisewarnungen ausgesprochen wurden, stehen nun Großveranstaltungen in der Kritik. Auch die Internationale Tourismusbörse ITB, die von 4. bis 8. März in Berlin stattfinden sollte, könnte wegen des Virus abgesagt werden. Mehrere Personen haben sich gegen das Durchführen der Veranstaltung ausgesprochen.

Zuletzt hatte sich der deutsche Innenminister Horst Seehofer gegenüber der deutschen Wirtschaftswoche dazu geäußert: „Ich persönlich bin der Meinung, dass man sie nicht durchführen sollte.“ Das Risiko sei zu groß und nicht kalkulierbar, begründete er seine Ansicht. Eine feste Empfehlung solle aber der Krisenstab der Regierung am heutigen Freitag ausarbeiten. Im Laufe des Tages sollen lokale Gesundheitsbehörden in Berlin gemeinsam mit der Regierung eine finale Entscheidung treffen.

Auf der Webseite des Veranstalters heißt es dazu: „Die Messe Berlin GmbH stimmt sich derzeit mit den öffentlichen Behörden auf Bundes- und Landesebene zum weiteren Vorgehen bezüglich der ITB Berlin 2020 und COVID-19 ab. Es ist zu erwarten, dass es nähere Informationen frühestens am Abend des 28. Februar 2020 gibt.“

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Die ITB Berlin steht kurz vor der Absage.

Was passiert, wenn die ITB abgesagt wird?

Aktuell gibt es zum Thema nur Spekulationen. Fest steht: Das Ganze dürfte eine kostspielige Angelegenheit werden. Für alle Beteiligten geht es um viel Geld. Zu diskutieren wäre nicht nur über Tickets und Gebühren für die 150.000 erwarteten Besucher und 10.000 Aussteller, sondern auch über etwaige Anreise- und Übernachtungskosten.

Abgesehen von den bereits bezahlten Posten schließen Unternehmen auf Messen große Deals und Verträge ab. Der Kontakt zu zukünftigen Partnern müsste dementsprechend auf anderem – vermutlich längerem – Wege gesucht werden.

Aber auf welchen Kosten bleiben die Aussteller tatsächlich sitzen? Was passiert mit den Besuchertickets? Welche Möglichkeiten haben die Veranstalter? Das müsste nun im Falle einer Absage schnellstmöglich geklärt werden.

Wie gefährlich ist das Coronavirus?

Während ringsum von Quarantäne und von Hamsterkäufen berichtet wird, warnen Experten vor allem vor einer Massenhysterie. Denn wie in allen Krankheitsfällen, empfiehlt es sich vor allem, sich gut zu informieren.

In der EU, dem EWR, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz wurden laut dem Österreichischen Gesundheitsministerium bisher 479 bestätigte Fälle gemeldet (Stand 28.02.). Das Risiko für Personen, die sich in diesem Bereich aufhalten, sei „derzeit niedrig bis moderat“.

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Auf der ITB tummeln sich jährlich mehr als 100.000 internationale Besucher.

ITB trifft Vorsichtsmaßnahmen

Da auf der ITB jedoch viele internationale Teilnehmer erwartet werden, trafen die Veranstalter bereits entsprechende Vorbereitung. So muss jeder Teilnehmer im Vorfeld eine Erklärung ausfüllen, um auszuschließen, dass er zu sogenannten Risikogruppe gehört. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die vor Kurzem in einem der stark betroffenen Länder waren oder Kontakt zu infizierten Personen hatten. Trifft das zu, ziehen die Veranstalter klare Konsequenzen: „Wer zur Risikogruppe gehört oder sich weigert, die Erklärung auszufüllen, erhält keinen Zutritt zu ITB Berlin“, informiert man auf der Homepage.

Ob die Messe nun tatsächlich abgesagt wird, wird wohl in den nächsten 24 Stunden entschieden. Unwahrscheinlich ist das jedenfalls nicht: Erst in dieser Woche war die Verleihung von Asia’s 50 Best Restaurants wegen des Coronavirus gecancelt worden.

Wie außerdem heute Nachmittag die AHGZ mitteilte, wurde auch das International Hotel Investment Forum (IHIF), bereits abgesagt. Das Event sollte ebenfalls Anfang nächster Woche in Berlin stattfinden.

www.itb-berlin.de

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