Pächter des Wiener Le Méridien sind insolvent

Nun ist es fix: Die Betreibergesellschaft des Wiener Hotels Le Méridien, die Barvie GmbH, hat ein Konkursverfahren beim Handelsgericht Wien beantragt.
November 17, 2015 | Fotos: lemeridienvienna.com

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Die Hotel-Liegenschaft gehört seit 2001 einem Immobilien-Fonds der deutschen Deka-Gruppe. Pleite-Ursache soll ein Streit über die Höhe des Pachtzinses sein, der einen kostendeckenden Hotelbetrieb angeblich nicht mehr möglich machte. Die Barvie GmbH hat durchgerechnet Pachtzinsen von insgesamt knapp 3,4 Millionen Euro offen und auch das Finanzamt hat Forderungen von über 718.000 Euro.
„Trotz des grundsätzlich florierenden Hotelbetriebs macht die Höhe des Pachtzinses, den die Barvie GmbH gegenüber der Deka zu entrichten verpflichtet ist, einen kostendeckenden Hotelbetrieb durch die Barvie nicht möglich“, heißt es konkret im Konkursantrag. Seit dem Jahr 2014 wurden zwischen der Barvie GmbH und Deka Vergleichsgespräche geführt. Man hatte sich zunächst darauf geeinigt, dass ein Teil der allfälligen Pachtzinse erlassen und ein anderer Teil gestundet wird sowie die künftigen Pachtzinse neu geregelt werden sollten. Im Juli 2015 wurde sogar kurzfristig eine Vereinbarung erzielt, wonach Deka den ausstehenden Pachtzins für 2014 und für das erste Halbjahr 2015 reduzierte.
Deka soll erklärt haben, auf einen Teil der Pachtzinse von 2012 bis 2014 zu verzichten, unter der Bedingung, dass ein Betrag in Höhe von 2,65 Millionen Euro in Raten bezahlt werde. Die Rate, die am 31. Oktober fällig geworden wäre, konnte die Barvie GmbH offenbar aber nicht mehr bezahlen. Aktuell soll die Barvie GmbH einen Sanierungsplan erarbeiten, um die Fortführung der Gesellschaft zu gewährleisten und eine Liquidation zu vermeiden.
„Unabhängig von der angemeldeten Insolvenz wird Starwood Hotels & Resorts den operativen Betrieb des Le Méridien Wien ohne Unterbrechung weiterführen und den für dieses Hotel gewohnten Service für seine Gäste aufrechterhalten“, heißt es in einer Stellungnahme des Hotel-Managements. „Méridien Wien hat das Hotel seit seiner Eröffnung 2003 äußerst erfolgreich geführt und ist weder in die Differenzen zwischen Deka Immobilien GmbH als Eigentümerin der Immobilie und Barvie GmbH als Pächter involviert noch insolvent.“, heißt es weiter. Le Méridien ist eine Marke der Starwood-Kette.
Das Hotel am Wiener Opernring 13-15 beschreibt sich selbst als individuelles Designhotel und verfügt über 294 Zimmer und Suiten sowie acht Konferenzräume, einen Wellnessbereich samt Pool sowie einen Gastronomie-Bereich. 164 Mitarbeiter und 100 Gläubiger sind von der Pleite betroffen. Die 164 Mitarbeiter des Hotels haben übrigens keinen Betriebsrat.


www.lemeridienvienna.com

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