Zwischen Fine Dining und Nervenzusammenbruch: Knife Edge auf Apple TV+
Am 10. Oktober startete auf der Apple-Streamingplattform Apple TV+ die neue Doku-Serie „Knife Edge: Chasing Michelin Stars“. Gordon Ramsay ist Executive Producer, Jesse Burgess – Food-Experte – moderiert die Show. Insgesamt 17 Restaurants begleitet er auf ihrem Weg zu DER Auszeichnung der Branche. Die Serie bietet einen schonungslosen Blick hinter die Kulissen der Haute Cuisine und zeigt, was passiert, wenn Perfektionismus, Druck und Ehrgeiz aufeinandertreffen.
„Knife Edge“ ist keinesfalls eine Kopie von „Chef’s Table“ und schon gar nicht irgendeine weitere seelenlose Koch-Show, wie es sie schon hunderte gibt. Statt reiner Inszenierung bietet Knife Edge intensive Einblicke in eine Welt voller Adrenalin, Freud und Leid und zeigt wie in der Branche in der Fine Dining zum Hochleistungssport wird.

Am 10. Oktober startete auf der Apple-Streamingplattform Apple TV+ die neue Doku-Serie „Knife Edge: Chasing Michelin Stars“. Gordon Ramsay ist Executive Producer, Jesse Burgess – Food-Experte – moderiert die Show. Insgesamt 17 Restaurants begleitet er auf ihrem Weg zu DER Auszeichnung der Branche. Die Serie bietet einen schonungslosen Blick hinter die Kulissen der Haute Cuisine und zeigt, was passiert, wenn Perfektionismus, Druck und Ehrgeiz aufeinandertreffen.
„Knife Edge“ ist keinesfalls eine Kopie von „Chef’s Table“ und schon gar nicht irgendeine weitere seelenlose Koch-Show, wie es sie schon hunderte gibt. Statt reiner Inszenierung bietet Knife Edge intensive Einblicke in eine Welt voller Adrenalin, Freud und Leid und zeigt wie in der Branche in der Fine Dining zum Hochleistungssport wird.

Und doch: So faszinierend die Bilder, so packend die Atmosphäre – emotional bleibt die Serie zunächst auf Distanz. Der hektische Schnitt, die schnellen Sprünge zwischen New York und Norwegen, von Fried-Chicken-Gourmet bis Lagerfeuerküche – sieht auf den ersten Blick gut aus, lässt aber zunächst wenig Raum, echte Nähe zu den Köchen aufzubauen.
Der Blick hinter den Vorhang
Was Knife Edge aber einzigartig macht, sind die seltenen Einblicke in die Welt der geheimnisvollen Michelin-Inspektoren. Diese Schattenfiguren der Gastronomie gelten als so anonym wie gefürchtet – und endlich bekommt man zumindest einen kurzen Blick hinter den Vorhang. Leider nur durch – vermutlich Body-Doubles und gefälschten Stimmen – aber Einblicke in die Arbeit der Geheimagenten der Branche geben der Serie einen gewissen Spannungskick.
Die Rolle des Hosts? Charmant, präsent, der Vorkoster aber eher Chronist als Kritiker. Keine bösen Worte, dafür hübsche Bilder und kulinarische Wow-Erlebnisse auf den Bildschirmen. Schade ist der minutenlange Rückblick der ersten Episode in Folge zwei – mutig im Streaming-Zeitalter, wo die Aufmerksamkeitsspanne kurz und das Binge-Potenzial hoch sind.
Aber trotzdem: Sobald man einmal in den Flow kommt, die Hitze, den Druck und das Zittern in der Küche spürt, dann funktioniert Knife Edge perfekt. Man fühlt mit wie hitzig und emotional geladenen eine Sterneküche wirklich abläuft.

Ein Format mit Potenzial
Noch sind die exklusiven Inhalte zu den Michelin-Inspektoren etwas dünn, aber der Job – der mit einem Job bei der CIA verglichen wird – ist auch wirklich schwer zu beschreiben. Ob die eingeblendeten Gäste, die wie Royals bedient werden Michelin-Tester waren? Wir werden es nie erfahren, denn ihre Identität bleibt selbstverständlich Top-Secret.
Allgemein bleibt die Serie zu Beginn noch etwas hinter ihrem Potenzial. Sie könnte von Anfang an tiefer unter die Haut gehen, mehr Fokus auf Charakterbildung setzen und die Achterbahn der Emotionen noch spürbarer machen. Die Zutaten für dieses Menü sind alle da – man muss sie nur noch richtigen kombinieren.
Am Ende bleibt ein visuell ansprechender Vorgeschmack auf die Welt der Haute Cuisine, mit viel Authentizität. Aber wie ein guter Tropfen Wein oder ein edler Käse, kann auch eine Show wie diese reifen und mit der Zeit immer besser werden. Denn diese Serie serviert keinen Wohlfühl-Content, sondern die ungeschminkte Wahrheit über eine Welt, in der Sterne über Karrieren entscheiden – und manchmal über das eigene Seelenheil.
Moderator Burgess zeigt sich begeistert: „Das ist das echte Leben, das sind echte Geschichten, das sind echte Tränen“. Hält die Serie auch was sie verspricht? Das entscheidet sich, wenn alle Gänge serviert wurden.
Die teilnehmenden Restaurants und Orte
- New York (Coqodaq, The Musket Room, Nōksu)
- Chicago (Cariño, Esmé, Feld)
- Skandinavien (Aure, Jordnær, Knystaforsen)
- dem Vereinigten Königreich (Caractère, House, Wilsons)
- Mexiko (Em, Máximo)
- Italien (Agriturismo Ferdy, Kresios)
- Kalifornien (The Harbor House, Pasjoli, Pasta|Bar)
Hier geht’s zum Michelin-Überblick!
Die Episoden erscheinen jeden Freitag auf Apple TV+.