Regionalität 2.0

Mitten im berliner Großstadtbeton blüht die Farm der Zukunft. Bei Good Bank werden Zutaten für Gerichte selbst angebaut und landen von Glasschränken direkt auf dem Teller.
September 24, 2018 | Text: Lucas Palm | Fotos: Robert Feigentreu, Robert Bergemann

In der Rosa-Luxemburg-Straße 5 leuchtet purpurn ein Stück gastronomische Zukunft. So sehr, dass es geradezu verstaubt klingt, Good Bank als Restaurant zu bezeichnen. Gastro-Tech-Start-up würde es besser treffen. „Vertical Farming“ lautet das Schlagwort. Wem das nichts sagt, der braucht sich keine Sorgen zu machen. Good Bank ist schließlich das erste Gastro-Start-up, das auf Vertical Farming baut.

Oder anders gesagt: damit anbaut. Konkret bedeutet das: In riesigen Glasschränken, die den Großteil der langen Hauptwand einnehmen, wachsen auf sieben Etagen, mitten in der Großstadt Berlin, Salat und frisches Gemüse. Das purpurne Leuchten kommt vom LED-Licht, das die Pflanzen bescheint und mit Wärme versorgt. Währenddessen sammeln Sensoren Daten zum Wohlbefinden der Kulturen.

So kann das Farming-System daraus lernen und das Pflanzenwachstum optimieren. Natürlich werden hier nicht nur ein paar Kräuter angebaut, sondern der substanzielle Anteil der Gerichte, die bei Good Bank angeboten werden.

good bank berlin

In der Rosa-Luxemburg-Straße 5 leuchtet purpurn ein Stück gastronomische Zukunft. So sehr, dass es geradezu verstaubt klingt, Good Bank als Restaurant zu bezeichnen. Gastro-Tech-Start-up würde es besser treffen. „Vertical Farming“ lautet das Schlagwort. Wem das nichts sagt, der braucht sich keine Sorgen zu machen. Good Bank ist schließlich das erste Gastro-Start-up, das auf Vertical Farming baut.

Oder anders gesagt: damit anbaut. Konkret bedeutet das: In riesigen Glasschränken, die den Großteil der langen Hauptwand einnehmen, wachsen auf sieben Etagen, mitten in der Großstadt Berlin, Salat und frisches Gemüse. Das purpurne Leuchten kommt vom LED-Licht, das die Pflanzen bescheint und mit Wärme versorgt. Währenddessen sammeln Sensoren Daten zum Wohlbefinden der Kulturen.

So kann das Farming-System daraus lernen und das Pflanzenwachstum optimieren. Natürlich werden hier nicht nur ein paar Kräuter angebaut, sondern der substanzielle Anteil der Gerichte, die bei Good Bank angeboten werden.

good bank berlin

Der Salat aus dem eigenen Anbau kann täglich für bis zu 70 Gäste verwendet werden. Von Babygrünkohl, zwei Salat­sorten bis zu verschiedenen Gemüsesorten gedeiht hier alles prächtig. So verrückt das alles klingt – es könnte nicht vernünftiger sein. Einerseits reagiert dieses Konzept auf die zunehmende Raumknappheit, die in den boomenden Großstädten herrscht.

Anstatt sich mit breiten Feldern auszuweiten, baut man bei Good Bank vertikal an – also in die Höhe. Andererseits geht es um Nachhaltigkeit. Die leuchtenden Glasschränke verbrauchen nicht mehr als herkömmliche Gastronomiegeräte. Und vor allem: Für die angebauten Produkte fallen die Transportwege und -abgase weg.

Das sogenannte Farm-2-Table-Konzept von Good Bank stellt sich also den großen Fragen. Dabei fängt es den Städtewachstum nicht nur gastronomisch auf, sondern macht auch etwas längst Überfälliges: Es verbindet zwei Branchen miteinander, die ihre Zusammenarbeit in Zukunft hoffentlich verstärken werden: die Technologie- und die Gastronomiebranche.

 

Business Angel als Schutzpatron

Angefangen hat alles im Sommer 2016. Die beiden Gründer Ema Paulin und Leandro Vergani wollten das vielversprechende Konzept des Vertical Farming näher an die Menschen bringen. Die Neuartigkeit ihres Projektes war ihnen natürlich bewusst. Seit der Eröffnung im März 2017 fällt es dadurch umso mehr auf.

Denn laut Ema Paulin ist die Gastro-Branche in gewissen Bereichen nicht besonders innovationsfreudig. Vor allem, wenn es um Digitalisierung und Prozessoptimierung geht. Mit ihrer Gründungsvision konnten die Betriebswirtin und der Wirtschaftsjurist mit Christophe Maire einen prestigeträchtigen Investor gewinnen.

Der Gründer der Wagniskapitalfirma Atlanticlabs gilt als einer der bekanntesten und erfolgreichsten Business Angels in Deutschland. Sein Glauben an das Projekt erlaubte es den beiden Gründern dann auch, sich mit dem entsprechenden Equipment auszustatten. Die futuristischen Gewächsanlagen stammen von Infarm, Berlins wohl bekanntester Indoor-Farminggruppe. Dort versteht man sich selbst als „moderne Landwirte“ mit Feldern, die „im Herzen der Stadt“ liegen.

Vorwärts Richtung Zukunft

Der erste Erfolg von Good Bank ließ nicht lange auf sich warten. Schon im Oktober 2017 erhielten die beiden Gründer den renommierten Gastro-Gründerpreis 2017 für das innovativste Konzept. Im Herbst desselben Jahres war außerdem der junge Mexikaner Santiago Lastra – der davor im Dienst für das legendäre Restaurant noma stand – Gastkoch und kreierte ein eigenes Herbstmenü für Good Bank.

Vor Kurzem haben Ema Paulin und Leandro Vergani auch begonnen, mit urbanen Imkern zusammenzuarbeiten. Und so stolz beide Gründer auf das bereits Erreichte sind – sie haben noch viel vor. Für den Winter werden neue Gerichte entwickelt, außerdem soll das Good-Bank-Konzept um eine vielversprechende digitale Komponente erweitert werden – mehr möchte man dort aber noch nicht verraten.

Die Zukunft sehen die beiden futuristischen Gründer auf ihrer Seite. Ihr Ziel: in ein paar Jahren nicht nur in ihrem zehnten Good Bank zu stehen, sondern die führende Farm-2-Table-Restaurantkette zu werden.

www.good-bank.de

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