Arbeiten auf Mauritius

Arbeiten in der Perle des Indischen Ozeans:Bizarre Bergspitzen, palmengesäumte Traumstrände und türkis schimmernde Lagunen.
November 13, 2015

ein rosaroter Himmel, eine Palme und ein romantisch eingedeckter Tisch auf Mauritius Wie schrieb schon Mark Twain vor gut 100 Jahren: „Zuerst wurde Mauritius geschaffen, dann das Paradies. Aber das Paradies war nur eine Kopie von Mauritius.“ Der berühmte Schriftsteller hat sich nicht getäuscht. Bizarre Bergspitzen, palmengesäumte Traumstrände, farbenprächtige Korallenriffe und türkis schimmernde Lagunen. Mauritius liegt im südwestlichen Indischen Ozean etwa 800 Kilometer östlich von Madagaskar und gehört mit Réunion und Rodrigues zur Inselgruppe der Maskarenen. Die Insel hat eine Fläche von 1865 Quadratkilometer und ist mit knapp über einer Million Einwohnern dicht besiedelt.
Das Klima auf Mauritius ist das ganze Jahr über angenehm, wobei die Monate April bis Juli und September bis Oktober am angenehmsten sind. In dieser Zeit fällt am wenigsten Regen und die Temperaturen sind nicht zu hoch.

In der kleinen Welt von Mauritius leben die Nachfahren von Europäern, Afrikanern, Indern und Chinesen friedlich zusammen. Bei aller Vielfalt ist den Mauritiern eines gemeinsam: ihre aufgeschlossene, fröhliche und herzliche Art Fremden zu begegnen. Ihre traditionelle Gastfreundschaft ist kein Zufall, sondern Ausdruck der gegenseitigen Toleranz, die auf der Insel herrscht. Ohne diese Toleranz hätten die Mauritier nie eine so gut funktionierende, demokratische und multiethnische Gesellschaft aufbauen können. Ein Grund mehr hier zu leben und zu arbeiten. Denn exotisch ist hier nur die Umgebung. Was materielle Standards und Sicherheit angeht, steht die Insel Europa in nichts nach.

Hauptsprache auf Mauritius ist das Kreolisch. Die Basis dieser (fast nur gesprochenen, selten geschriebenen) Sprache ist ein grammatisch sehr vereinfachtes Französisch versetzt mit Wörtern aus der englischen, arabischen und indischen Sprache. Französisch ist die kulturelle Sprache. Zeitungen erscheinen auf Französisch, fast alle Fernsehprogramme sind in dieser Sprache. Aber auch Englisch wird fast überall verstanden. Es ist die offizielle Amtssprache, fast alle Verträge sind auf Englisch. Die Währung auf Mauritius heißt Rupie. Die kleinere Einheit sind Cents. Ein Euro sind ca. 37,5 Rupies.

Hotels und Tourismus

Auf Mauritius hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Strandhotelkultur entwickelt, die auf der Welt ihresgleichen sucht. Massentourismus, der auf anderen tropischen Inseln zu finden ist, gibt es auf Mauritius nicht. Und es wird ihn auch in Zukunft nicht geben. Dafür steht die Politik des Landes, die bewusst auf eine behutsame, umweltverträgliche Entwicklung des Fremdenverkehrs setzt. Der Bau von Hotels unterliegt strengen gesetzlichen Auflagen. Die Häuser müssen sich nach Größe und Architektur in ihre Umgebung einfügen und eine Reihe von Qualitätskriterien erfüllen, die vom mauritischen Fremdenverkehrsamt MTPA regelmäßig überprüft werden. Dank dieser Vorgaben sind auf Mauritius keine gesichtslosen Massenquartiere entstanden, sondern Häuser für Gäste, die individuellen Stil, besonderen Komfort, freundlichen Service, ein umfangreiches Freizeitangebot sowie eine erstklassige, abwechslungsreiche Küche erwarten.

Die Entwicklung des Tourismus auf Mauritius ist auch die Geschichte der Beachcomber Hotels. Schließlich war ihr erstes Haus im Jahre 1952 das erste Strandhotel überhaupt auf der Insel. Aus den Pionieren von damals wurden Spezialisten in der ständig wachsenden Hotelindustrie. Das Ergebnis: Der Name Beachcomber steht inzwischen für die größte und älteste Hotelkette der Insel. Sie managt acht der besten und beliebtesten Hotels mit insgesamt 1860 Zimmern – rund 20 Prozent der gesamten Bettenkapazität der Insel.
Wer einmal die Genüsse dreier Kontinente auf der Zunge spüren möchte ohne dabei um die ganze Welt reisen zu müssen, der ist in den Restaurants der mauritischen Hotels bestens aufgehoben. Sie werden nicht nur wegen der hohen Qualität, sondern auch wegen der Vielfalt ihrer Kochkünste gerühmt. Alle größeren Hotels laden ihre Gäste gleich in mehrere Restaurants ein. Neben einheimischen, kreolischen Spezialitäten bieten sie auch indische, chinesische und französische Leckerbissen an. Die Geschichte der Insel hat es mit sich gebracht, dass die feine Küche aller drei Kulturkreise auf der Insel heimisch geworden ist. In den letzten Jahren neu hinzugekommen ist die italienische Küche. Die Maîtres der Insel haben sich in den vergangenen Jahren einen hervorragenden internationalen Ruf erworben. Qualitätsstandards setzt dabei eine eigene Vereinigung der Küchenchefs, die Mauritian Chefs Association.

Dass Asien und das Abendland sich in Mauritius kulturell die Hand reichen, zeigt sich auch am Wellness-Angebot der First-Class-Hotels. Dort werden westliche Medizin verbunden mit Erkenntnissen der asiatischen Heilkunst genutzt, um den Gästen ein Höchstmaß an Erholung und Entspannung zu ermöglichen. Die Angebote reichen von Badeanwendungen und Massagen über Hydrotherapie und Gymnastik bis hin zu Frischzellen- oder Schönheitskuren.
Das süße Leben ist auf Mauritius vielleicht noch etwas süßer als anderswo, aber La Dolce Vita ist bei weitem nicht das Einzige, was die Insel zu bieten hat. Ihre stabile und aufstrebende Wirtschaft lockt zunehmend auch Geschäftsreisende und Konferenzteilnehmer aus aller Welt an. Diese finden vor allem in Port Louis eine Reihe von Stadthotels, deren Räumlichkeiten und Ausstattung speziell auf dieses Klientel ausgerichtet ist. Ihre Ausstattung in Sachen IT und audiovisueller Konferenztechnik entspricht europäischem und amerikanischem Standard.

Interview mit Wolfgang Brandl

Wolfgang Brandl, 28 Jahre alt, gebürtiger Salzburger, arbeitet im Labourdonnais Waterfront Hotel als Food & Beverage Manager.

Rolling Pin: Herr Brandl, wie haben Sie Ihren Job bekommen?

Wolfgang Brandl: Dass ich hier bin, verdanke ich dem VIP-Bewerberservice von Rolling Pin. Ich habe einfach mein Profil gepostet und schon kurze Zeit später saß ich im Flugzeug nach Mauritius. Das ist jetzt erst ein paar Wochen her, aber ich habe mich schon gut eingelebt. Mein Vorgänger war auch Österreicher und dieser hat mich hier eingearbeitet und bei den Kontakten geholfen.

RP: War es schwierig eine Arbeitsgenehmigung zu bekommen?

WB: Wegen der Inländerförderung sind die Jobs für Ausländer limitiert. Aber wenn man den künftigen Arbeitgeber einmal überzeugt hat, was ja wirklich nicht einfach ist, weil das Erstbewerbungsgespräch nur telefonisch möglich ist, bekommt man von ihm eine Bestätigung. Neben dieser benötigt man für die Arbeitsgenehmigung die üblichen Dokumente wie Reisepass, Leumundszeugnis und zahlreiche medizinische Tests.

RP: Warum haben Sie sich für Mauritius entschieden?

WB: Der Job hat mich sehr angesprochen. Ich trage als F&B Manager die Verantwortung für zwei völlig unterschiedliche Hotels. Das eine ist ein typisches modernes Urlaubshotel und das andere ein Businesshotel. Diese Abwechslung fasziniert mich, weil ich in kurzer Zeit in völlig unterschiedlichen Umgebungen arbeite und das meinen Aufgabenbereich um ein Vielfaches bereichert. Ich arbeite bis zu 17 Stunden täglich, aber das ist mir lieber als zu wenig. Außerdem wohne ich ja bei freier Kost und Logis im Hotel und da sind die Übergänge fließend. Man isst zum Beispiel im Hotel gemütlich zu Abend und erledigt dann vielleicht noch etwas.

RP: Wie sieht es mit den Verdienstmöglichkeiten aus?

WB: Im Management verdient man hier zwischen 2000 und 4000 Euro und bekommt zusätzlich einen 13. Gehalt. Im Vergleich dazu bekommt ein ungelernter Kellner 150 bis 200 Euro monatlich. Ausländer erhalten zusätzlich ein Flugticket pro Jahr.

RP: Welche Tipps geben Sie jemandem, der auch einen Job auf Mauritius sucht?

WB: (lacht) Rolling Pin lesen! Nein, ernsthaft, es ist wirklich sehr wichtig Zeitschriften zu nützen. Auch im Internet findet man viele Informationen und Kontakte zum Beispiel direkt auf den hoteleigenen Homepages. Jeder, der schneller, besser ausgebildet und über Fachqualifikationen verfügt hat bessere Chancen. Letztendlich aber entscheidet auch ein bisschen Glück.


Axel und Joana leben schon seit einigen Jahren auf Mauritius und betreiben unter anderem mit deutschen Freunden die Homepage www.info-mauritius.com, wo man alles Wissenswerte über die Insel erfahren kann. Joana hat jahrelang in der gehobenen Hotellerie auf Mauritius gearbeitet und ihr Mann Axel arbeitet für einen großen deutschen Reiseveranstalter.

Rolling Pin: Wie sieht für Mitteleuropäer die Jobsituation in der Hotel- und Tourismusbranche aus?

Axel: Grundsätzlich gut für Fachkräfte, da es einige neue Hotelanlagen gibt. Die Branche unterliegt einem starken Wachstum auf hohem Niveau.

RP: Wie kommt man zu einer Arbeitsbewilligung?

Axel: Die einfachste Version ist einen Mauritianer zu heiraten. Wenn nicht, muss es sich um eine Fachkraft handeln, die Voraussetzungen erfüllt, die eine einheimische Kraft nicht hat (Sprache, Fachwissen etc.). Dann kann der zukünftige Arbeitgeber um eine Arbeitserlaubnis ansuchen. Leider ist der Prozess sehr langwierig.

RP: Wie sieht es mit Sozialleistungen und Versicherungen aus?

Axel: In der Regel gibt es keine staatlichen Sozialleistungen – man muss sich für alles selbst versichern. Einige Firmen bieten allerdings eigene Versicherungspakete an, dies ist aber Verhandlungssache bei der Jobfindung.

RP: Wie hoch sind die Lebenserhaltungskosten?

Axel: Mitteleuropäische Preise bei den Grundnahrungsmittteln. Die Mieten sind relativ günstig, Kleidung ist sehr günstig, dagegen ist ein Auto sehr, sehr teuer, die öffentlichen Verkehrsmittel hingegen wieder sehr billig. Die großen Softdrinkfirmen haben auch vor Mauritius nicht halt gemacht. Coca Cola oder Pepsi mit ihren Produkten werden auf Mauritius abgefüllt und es gibt sie an jeder Ecke. Sie sind relativ günstig, allerdings wird nicht mit Farbstoffen gespart. Bier wird auch auf Mauritius gebraut. Typisch mauritianisch ist „Phoenix“-Bier und das etwas stärkere „Blue Marlin“. Seit kurzem gibt es auch unter Lizenz gebrautes „Warsteiner“. Wein ist relativ teuer, da er importiert werden muss. Beliebt sind leichte Weine aus Südafrika oder französische Weine. Das Hauptgetränk der Einwohner ist allerdings der hier hergestellte Rum. Importierte Zigaretten sind fast doppelt so teuer wie die einheimischen, die aber nicht viel schlechter schmecken.

was kostet was?
Kaffee: 1 bis 3 Euro
Bier: 2 bis 4 Euro
Hauptspeise: Ab 8 Euro
Flasche Wein im Restaurant: Ab 15 Euro
Allgemein sind importierte Alkoholika sehr teuer, dafür aber ist der inländische Rum sehr günstig.

botschaften/konsulate:
Botschaft der Republik Mauritius (in Deutschland)
Kurfürstenstr. 84
D-10787 Berlin
Tel.: +49 (0)30-26393610
Fax: +49 (0)30-26558323

Deutsches Generalkonsulat (auf Mauritius)
32 Rue Saint Gorges
Port Louis
Tel.: +230 2114111
Fax: +230 2085330

Österreichisches Konsulat (auf Mauritius)
c/o Rogers & Co. Ltd.
5 President John Kennedy Street
Port Louis
Tel.: +230 2116801

Schweizer Konsulat (auf Mauritius)
2 Jules Koenig Street
Port Louis
Tel.: +230 2088763
Fax : +230 2088850

Hilfreiche Adressen :
www.info-mauritius.com
www.mauritius.net
http://www.maurinet.com/hotel1.html

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