Arbeiten in Dubai Teil 6

Eldorado des 21. Jahrhunderts. Keine Stadt zum Lernen. Dort werden Wissen und Fortschritt eingekauft.
November 13, 2015

Das Hotel Burj Al Arab in der Dämmerung Um genug Verdienst und Spaß mit dem Arbeitgeber zu haben, muss man ein hohes Potenzial an Fachwissen und Flexibilität mitbringen!
Text: Alexander Jakabb Wer Perlen wünscht, muss in die Tiefe des Meeres tauchen, dann erst kann er Ansehen und Reichtum erwerben. Wer aber Hoheit und Ansehen wünscht, ohne mit Kraft danach zu streben, der verliert sein Leben in unerfüllbaren Wünschen“, wurde schon in den Geschichten aus „Tausendundeiner Nacht“ orakelt.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Und doch hat das schwarze Gold, das Erdöl, der Herrscherfamilie des zweitgrößten Scheichtums der Vereinigten Arabischen Emirate (V.A.E.) und ihren Dubais bis vor wenigen Jahren schier unerschöpflichen Wohlstand und Reichtum beschert. Wie wir wissen, kann jede Quelle einmal versiegen, und das steht laut kompetenter Meinung innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte in Dubai an. Was dann?

Wonach sehnt sich eine Vielzahl der Erdenbürger, auch wenn es nur für eine kurze Zeit sein soll? Nach Meer, Sonne und Lebensqualität. Die Küste des Arabischen Golfs bietet die besten Voraussetzungen, denn 360 Tage im Jahr Sonnenschein erfüllen die Sehnsüchte der reisefreudigen Touristen und Kurzurlauber.

Nicht lange reden und diskutieren, einfach umsetzen. So hat sich Dubai ein Standbein aufgebaut, das heute nicht mehr das zweite, sondern das erste des Staates ist. 26 % der Einnahmen kommen aus dem Tourismus.

Ein Bauboom sondergleichen war die Folge. Im Wettrennen mit der Zeit werden Küsten erweitert, Inseln aufgeschüttet, ein höheres Gebäude nach dem anderen errichtet und neue Luxushotels wollen die vorhandenen übertrumpfen. Ja, sogar Donald Trump lässt in Dubai seiner Investitionsfreude vollen Lauf. Prominente aus Film und Sport – Tom Cruise, David Beckham & Co. – wollen ebenfalls auf diesem Fleck Erde nichts versäumen. Das verdiente Geld muss ja wieder unter die Leute gebracht werden.

Dubai – ein angesagtes Ziel. Nicht nur für Superreiche, sondern auch für den Massentourismus. Je nach Fluglinie und Angebot kann man schon ab 500 Euro ins neue gelobte Land mit Sonnengarantie reisen.
In der Zeit nach Entdeckung der Erdölvorkommen waren es Asiaten – meist aus Indien, von den Philippinen und aus Thailand –, die man als preiswerte Arbeitskräfte ins Land holte. Als Führungskräfte wurden und werden weiterhin hauptsächlich Europäer und Amerikaner eingesetzt.

Durch das enorme Wachstum des Landes hat sich der Bedarf an gut ausgebildetem und kompetentem Personal vervielfacht. Internationale Konzerne, Hotelgruppen, Freizeitunternehmen und Dienstleister setzen vorzugsweise Mitarbeiter aus den eigenen Reihen ein, aber das reicht kapazitätsmäßig noch lange nicht aus.
Der Arbeitsmarkt in Europa ist in den letzten Jahren nicht gerade rosig. Aufstrebende innovative Märkte sind ein neues Pflaster, um sich beruflich etablieren zu können.

Allerdings: Gar so einfach ist das auch wieder nicht. In den Emiraten, und das gilt nicht nur für Dubai, wird von europäischen Kräften sehr viel erwartet. Das Hauptinteresse liegt darin, Einheimische oder assimilierte Asiaten so auszubilden, dass sie eines Tages selbst eine Führungsposition übernehmen können, um nach und nach europäischen Standard zu erreichen. Ein „neues Stadtzentrum“ glänzt derzeit mit einer der größten Ansammlungen von Baukränen weltweit und verändert sein Aussehen wöchentlich. Um diese „neue Stadt“ mit dem ursprünglichen Stadtzentrum zu verbinden, wird seit kurzem intensiv am Bau einer Straßenbahn/U-Bahn im Wert von knapp einer Milliarde Euro gearbeitet. Riesige Shopping-Center entstehen, wie z. B. die „Mall of the Emirates“ im Wert von mehr als 100 Millionen Euro, die außer Geschäften auch die Schihalle „Ski Dubai“ mit künstlicher Schipiste anbietet. Immer neue Attraktionen locken Touristenströme an.

Damit in der Hitze des Baugefechts gar nichts ausgelassen wird, soll das Megaprojekt „Dubailand“ als orientalisches Disneyland den Wüstenstaat noch mehr Einzigartigkeit verleihen. Und so kennt der Bauboom noch lange kein Ende – Dubai wird zur „Bauhauptstadt“ im Arabischen Golf gekürt.

Im Zuge der Diversifizierung der lokalen Wirtschaft fördert die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate den Tourismussektor, indem neue Projekte für Infrastruktur, Festivals, Konferenzen und andere Veranstaltungen ausgeschrieben werden. Unter 179 Ländern nehmen die V.A.E. schon heute Rang 39 als Tourismusdestination ein.

Ständig steigende Touristenzahlen machen die Erhöhung der Hotelkapazitäten erforderlich. Im Bereich Tourismus stehen ausländischen Unternehmen zukunftsträchtige Geschäftsfelder offen.
In verschiedensten Hotel-, Wohn-, und Freizeitprojekten werden ausländische Experten in nächster Zukunft gute Karrieremöglichkeiten vorfinden.

Matthias Gfrörer in weißer Kochjacke, den Kopf in den Arm gestützt In den Emiraten haben sich bereits mehr als 500 deutsche Unternehmen niedergelassen. Rund 2000 Deutsche leben und arbeiten in Dubai.
Einer von ihnen ist der 28-jährige Hamburger Chef de Cuisine Matthias Gfrörer, der nach seinen Wanderjahren in Küchen wie „Margaux“, Berlin, beim spanischen Drei­stern-Michelinbetrieb „Santi Santamaria“ – „El raco de can fabes“, Barcelona, oder Olivier Streiff – „Chevre d­‘Or“ an der Côte d‘Azur reichlich Erfahrung sammeln konnte. Gfrörer hat sich entschlossen, seinen Horizont zu erweitern. Das reizvolle Angebot eines deutschen Unternehmens, nach Dubai zu gehen…

Das Burj Al Arab Hotel in Dubai bei Abendrotem Himmel Um genug Verdienst und Spaß mit dem Arbeitgeber zu haben, muss man ein hohes Potenzial an Fachwissen und Flexibilität mitbringen!
Text: Alexander Jakabb Wer Perlen wünscht, muss in die Tiefe des Meeres tauchen, dann erst kann er Ansehen und Reichtum erwerben. Wer aber Hoheit und Ansehen wünscht, ohne mit Kraft danach zu streben, der verliert sein Leben in unerfüllbaren Wünschen“, wurde schon in den Geschichten aus „Tausendundeiner Nacht“ orakelt.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Und doch hat das schwarze Gold, das Erdöl, der Herrscherfamilie des zweitgrößten Scheichtums der Vereinigten Arabischen Emirate (V.A.E.) und ihren Dubais bis vor wenigen Jahren schier unerschöpflichen Wohlstand und Reichtum beschert. Wie wir wissen, kann jede Quelle einmal versiegen, und das steht laut kompetenter Meinung innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte in Dubai an. Was dann?

Wonach sehnt sich eine Vielzahl der Erdenbürger, auch wenn es nur für eine kurze Zeit sein soll? Nach Meer, Sonne und Lebensqualität. Die Küste des Arabischen Golfs bietet die besten Voraussetzungen, denn 360 Tage im Jahr Sonnenschein erfüllen die Sehnsüchte der reisefreudigen Touristen und Kurzurlauber.

Nicht lange reden und diskutieren, einfach umsetzen. So hat sich Dubai ein Standbein aufgebaut, das heute nicht mehr das zweite, sondern das erste des Staates ist. 26 % der Einnahmen kommen aus dem Tourismus.

Ein Bauboom sondergleichen war die Folge. Im Wettrennen mit der Zeit werden Küsten erweitert, Inseln aufgeschüttet, ein höheres Gebäude nach dem anderen errichtet und neue Luxushotels wollen die vorhandenen übertrumpfen. Ja, sogar Donald Trump lässt in Dubai seiner Investitionsfreude vollen Lauf. Prominente aus Film und Sport – Tom Cruise, David Beckham & Co. – wollen ebenfalls auf diesem Fleck Erde nichts versäumen. Das verdiente Geld muss ja wieder unter die Leute gebracht werden.

Dubai – ein angesagtes Ziel. Nicht nur für Superreiche, sondern auch für den Massentourismus. Je nach Fluglinie und Angebot kann man schon ab 500 Euro ins neue gelobte Land mit Sonnengarantie reisen.
In der Zeit nach Entdeckung der Erdölvorkommen waren es Asiaten – meist aus Indien, von den Philippinen und aus Thailand –, die man als preiswerte Arbeitskräfte ins Land holte. Als Führungskräfte wurden und werden weiterhin hauptsächlich Europäer und Amerikaner eingesetzt.

Durch das enorme Wachstum des Landes hat sich der Bedarf an gut ausgebildetem und kompetentem Personal vervielfacht. Internationale Konzerne, Hotelgruppen, Freizeitunternehmen und Dienstleister setzen vorzugsweise Mitarbeiter aus den eigenen Reihen ein, aber das reicht kapazitätsmäßig noch lange nicht aus.
Der Arbeitsmarkt in Europa ist in den letzten Jahren nicht gerade rosig. Aufstrebende innovative Märkte sind ein neues Pflaster, um sich beruflich etablieren zu können.

Allerdings: Gar so einfach ist das auch wieder nicht. In den Emiraten, und das gilt nicht nur für Dubai, wird von europäischen Kräften sehr viel erwartet. Das Hauptinteresse liegt darin, Einheimische oder assimilierte Asiaten so auszubilden, dass sie eines Tages selbst eine Führungsposition übernehmen können, um nach und nach europäischen Standard zu erreichen. Ein „neues Stadtzentrum“ glänzt derzeit mit einer der größten Ansammlungen von Baukränen weltweit und verändert sein Aussehen wöchentlich. Um diese „neue Stadt“ mit dem ursprünglichen Stadtzentrum zu verbinden, wird seit kurzem intensiv am Bau einer Straßenbahn/U-Bahn im Wert von knapp einer Milliarde Euro gearbeitet. Riesige Shopping-Center entstehen, wie z. B. die „Mall of the Emirates“ im Wert von mehr als 100 Millionen Euro, die außer Geschäften auch die Schihalle „Ski Dubai“ mit künstlicher Schipiste anbietet. Immer neue Attraktionen locken Touristenströme an.

Damit in der Hitze des Baugefechts gar nichts ausgelassen wird, soll das Megaprojekt „Dubailand“ als orientalisches Disneyland den Wüstenstaat noch mehr Einzigartigkeit verleihen. Und so kennt der Bauboom noch lange kein Ende – Dubai wird zur „Bauhauptstadt“ im Arabischen Golf gekürt.

Im Zuge der Diversifizierung der lokalen Wirtschaft fördert die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate den Tourismussektor, indem neue Projekte für Infrastruktur, Festivals, Konferenzen und andere Veranstaltungen ausgeschrieben werden. Unter 179 Ländern nehmen die V.A.E. schon heute Rang 39 als Tourismusdestination ein.

Ständig steigende Touristenzahlen machen die Erhöhung der Hotelkapazitäten erforderlich. Im Bereich Tourismus stehen ausländischen Unternehmen zukunftsträchtige Geschäftsfelder offen.
In verschiedensten Hotel-, Wohn-, und Freizeitprojekten werden ausländische Experten in nächster Zukunft gute Karrieremöglichkeiten vorfinden.

ein Koch in Uniform sitzend den Arm an den Kopf gestützt In den Emiraten haben sich bereits mehr als 500 deutsche Unternehmen niedergelassen. Rund 2000 Deutsche leben und arbeiten in Dubai.
Einer von ihnen ist der 28-jährige Hamburger Chef de Cuisine Matthias Gfrörer, der nach seinen Wanderjahren in Küchen wie „Margaux“, Berlin, beim spanischen Drei­stern-Michelinbetrieb „Santi Santamaria“ – „El raco de can fabes“, Barcelona, oder Olivier Streiff – „Chevre d­‘Or“ an der Côte d‘Azur reichlich Erfahrung sammeln konnte. Gfrörer hat sich entschlossen, seinen Horizont zu erweitern. Das reizvolle Angebot eines deutschen Unternehmens, nach Dubai zu gehen, wurde zur bisher größten beruflichen Herausforderung. Seit zwei Jahren arbeitet er als kulinarischer Berater in der Niederlassung eines globalen Im- & Exportgeschäfts in Dubai.

„Viel Gespür für Qualität und feine Produkte“ lautet das leidenschaftliche Credo des Matthias Gfrörer. Zu seinen Aufgaben gehören Produkt-Controlling, Produktentwicklungen sowie Marktanalysen im Fünf-Sterne-Hotel-Bereich. Kontaktaufbau zu den Küchenchefs und dem Einkaufsmanagement der Fünfsternhotels. Entwicklung von marktorientierten Produkten auf Grund von Trends wie z. B. Dim Sum, frische Nudelprodukte, Feinfisch, Airline-Catering für First & Business-Class , ofenfertige Pekingente nach traditionellem Rezept für die Spitzengastronomie, „Ready Sushi“-Lösungen für Großveranstaltungen und, und, und … „Mir gefällt es in Dubai sehr gut. Obwohl es das ganze Jahr sehr heiß ist und die Arbeitsbedingungen stressig sind“, erzählt Kochexperte Gfrörer, der in weiterer Zukunft vorhat, sich in Deutschland oder Österreich mit seiner Küchenphilosophie erfolgreich zu etablieren.

Um soziale Sicherheit im Falle von Krankheiten etc. zu gewährleisten, hat Gfrörer eine Gesundenvorsorge in Form eines Healthcard-Systems, vergleichbar mit den Vereinigten Staaten, abgeschlossen.
Damit die ohnedies karge Freizeit nicht zu langweilig wird, gibt Matthias am Abend Kochunterricht in der ersten privaten Kochschule Dubais, „Cooking-Sense“, die von der Deutschen Samira Rengert gemeinsam mit ihrem Mann, einem Omani, geleitet wird.

„Und damit mir dann immer noch nicht langweilig wird, schreibe ich noch jede Woche eine Rezeptkolumne für die Tageszeitung ,Sevendays‘“, rühmt sich das deutsche Energiebündel. Wenn dann noch immer Zeit übrig bleibt und der Wind mitspielt, erfreut sich der Hanseate an Kitesurfen und Wakeboarden. Was ihm gegenüber Europa abgeht, ist Kulturelles: „Da wird noch sehr wenig geboten.“ Auf diesem Sektor wird sich noch sehr viel entwickeln müssen, Eigeninitiativen sind besonders gefragt.

Ein gutes Beispiel für die Verbindung von Wirtschaft und Kultur ist der Dubai-Opernball, wo Wiener Flair heuer schon zum zweiten Mal in die Wüstenmetropole exportiert wurde.
Mehr als 1000 hochkarätige österreichische und arabische Gäste aus Wirtschaft, Kunst und Politik erfreuten sich an den Walzerklängen in dem wohl gekühlten Ballsaal des Hotels „Madinat Jumeirah“.Im Durchschnitt ziehen in der Woche 500 Expat-Familien nach Dubai. Junge Unternehmer haben sehr oft versucht, sich in diesem Markt selbstständig zu machen, jedoch sind die meisten wieder gescheitert.

Gerade auf dem Eventsektor gibt es einen Überfluss an Angeboten. Sehr viele Firmen oder Freelancer beschäftigen sich mit der Organisation und Durchführung von Events und Incentives. Auch das Thema Konzert ist sehr beliebt in Dubai. „Robbie Williams erzielte bei seinem Konzert in April 28.000 Besucher, es war das bisher größte Konzert in den Emiraten.“

zwei Wolkenkratzer in Dubai Die Hotel- und Gastronomiebranche ist jedoch für Frau Amir-Mokri ein großes Thema: „Immer mehr Hotels werden gebaut und auch schnell eröffnet. Österreicher und Deutsche sind in Jobs wie Küchenchef oder Pastry-Chef angesiedelt.“

Auf der Beliebtheitsskala ganz oben steht natürlich das bekannteste, teuerste und höchste Hotel der Welt, der „Burj al Arab“ („Arabischer Turm“) mit dem selbst vergebenen Höchstscore von sieben Sternen. Aber es gibt eine Vielzahl Five-Star-Hotels in Dubai, wie z. B. die „Emirates Towers“, das „Jumeirah Beach Hotel“ oder den „Jumeirah Beach Club“, „Le Méridien Mina Seyahi“, „Sheraton Royal Mirage“, „Hilton Jumeirah“, „Jebel Ali Ritz-Carlton“, „Al-Maha Desert Resort and Spa“. Ebenfalls vertreten die internationalen Hotelketten wie „Crowne Plaza“, „Hyatt“, „Inter-Continental“, „Le Metropolitan“, „J W Marriott“, „Renaissance“, „Al Bustan Rotana“ … Um allerdings in Dubai Fuß zu fassen, empfiehlt es sich, auf jeden Fall aus dem Ausland abgeworben zu werden, anstatt hier vor Ort einen Karrierestart zu versuchen. Viele internationale Unternehmen bieten gute Pakete für Jobs im Nahen Osten an und Dubai wird als Business-Mittelpunkt des Nahen Ostens angesehen.

Der Verdienst in dem Emiratstaat hängt von den Anforderungen ab. Großer Vorteil: Es gibt kaum Steuern. Das Leben ist aber nicht gerade billig.
Zum Vergleich: Ein Thai-Küchenchef verdient ca. 2.000 bis 3.000 Dirham, dagegen ein deutscher oder österreichischer zumindest 15.000 Dirham (ca. Euro 3.300) monatlich. Wohnungen sind relativ teuer, für ein Zwei-Zimmer-Appartement muss man jährlich je nach Lage bis zu 100.000 Dirham und mehr im Voraus hinblättern. Zweckmäßig ist es daher ein Vertragsverhältnis anzustreben, in dem die Logiskosten der Arbeitgeber trägt. Es gibt auch Wohncamps für Expatriots. Alles Vereinbarungssache.

Empfehlenswert für jeden, der Absichten hat, in Dubai einen weiteren Karriereschritt zu tun, ist es, sich über die aktuellen arbeitsrechtlichen Voraussetzungen zu informieren.

Die klimatischen Bedingungen sind mit ein Entscheidungsfaktor. In Dubai herrscht subtropisches, meistens sehr trockenes Klima. Juni bis August sind die heißen und etwas feuchten Monate mit Tempera turen bis 40 Grad. Von Oktober bis April zeigt das Thermometer um die 25 bis 30 Grad, immer mit blauem Himmel.

Wer gern zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, wird keine geeigneten Wege vorfinden, von der glühenden Hitze einmal ganz abgesehen. Also ohne Auto geht gar nichts. Mit Auto ist es auch nicht ohne: Trotz sechsspurig ausgebauter Straßen ist auf Grund der stündlichen Erweiterung der Stadt für Staus und Chaos ohne Ende gesorgt. Von überfüllten, unklimatisierten Bussen einmal abgesehen, gibt es öffentliche Verkehrsmittel, wie eine Zuglinie und ein Underground-System, bisher nur im Planungsstadium.

Als ausländischer Mitarbeiter (Expatriot) genieße man wohl die bekannt berühmte Gastfreundschaft, jedoch viele Sicherheiten dürfe man sich nicht erwarten, konstatiert der dynamische junge Hamburger. Dafür ist Dubai ein kosmopolitischer Fleck Erde. Nicht nur das starke Geschlecht aus Europa ist gefragt. Ein herausragendes Beispiel ist Rebecca Ulbrand (32): Sie ist bei „Marriott Hotel in Dubai“ für Qualität und Hygiene zuständig. Die in Kiel aufgewachsene Ulbrand arbeitet seit November des Vorjahres in Dubai. Bis dahin hat sie sich im Service, in der Küche und als Sommelière profiliert.

Die Doppelausbildung als Hotelkauffrau und Köchin sowie Wanderjahre in New York, Berlin, Hamburg, vom Commis Entremetier über Chef de Rang und Chef de Partie bis Sous Chef und Sommelière qualifizieren sie für Einsätze in internationalen Häusern erster Klasse. „Man hat hier viele Möglichkeiten zum Quereinsteigen in verschiedenste Berufe. Speziell die Kochausbildung aus Deutschland hat mir hier viel weitergeholfen. Als Frau hatte ich bisher noch keine Probleme im Berufsleben. Das ist aber auch nur in Dubai so, da hier alles auf den Tourismus ausgelegt ist und ein sehr multikulturelles Klima herrscht“, berichtet die hübsche Allrounderin. Normalerweise absolviert Rebecca eine Sechs-Tage-Woche mit neun Stunden Arbeit am Tag. „Als Manager habe ich das Glück, sechs Tage im Monat frei zu haben. Ich bin eine ,Ein-Mann-Abteilung‘ und kann mir meine Zeit selbst einteilen, was sehr entspannend ist –im Vergleich zu Deutschlands Sternegastronomie.“ Alle Mitarbeiter sind vom Arbeitgeber, dem Hotel, krankenversichert. Als Manager ein wenig besser – Zahnarzt- und Gynäkologenrechnungen muss man trotzdem selbst zahlen.

Ein arabischer Herr in einem Kaftan mit einem Falken am Arm Mit den Kollegen aus Libanon, Pakistan, Syrien und Ägypten kommt Rebecca sehr gut aus: „Normalerweise wird man vom Hotel untergebracht, das nennt man ,Housing‘. Da ich aber nicht verheiratet bin und mit meinem langjährigen Freund zusammenwohnen wollte, bin ich nach außerhalb gezogen. Nur verheiratete Paare dürfen per Dubai Law zusammenleben. Als Manager bekomme ich dafür eine Mietpauschale“, erklärt Frau Ulbrand.

In der Küche kann man weit mehr verdienen als im Service. Anfangs hat sich Rebecca als stellvertretende Restaurantleiterin beworben. Das hat sie ganz schnell aufgegeben, als sie draufkam, dass in der Küche sowie im wachsenden Bereich Hygiene sehr viel mehr Geld zu verdienen ist. „Je höher man aufsteigt, desto weniger steht man direkt in der Küche oder beim Gast. Nur der Papierberg ist hier im Management enorm und man läuft von einem Meeting zum nächsten“, resümiert die Hygiene-Managerin. Eine spannende Erfahrung, auch als Frau in einem islamischen Staat neue Berufserfahrung sammeln zu dürfen. Das nötige Know-how musste sie aber im Tornister schon mitbringen. Frauen genießen, wie Rebecca Ulbrand bestätigt, in Dubai absolute Sicherheit. Belästigungen kann man ausschließen. Aber man muss als Frau auch einen Dresscode einhalten. Es geziemt sich nur, angemessene Kleidung zu tragen, die den Körper bedeckt. Eines sollte jedem klar sein, den das Abenteuer und die Herausforderung Dubai reizen: „Um genug Verdienst und Spaß mit dem Arbeitgeber zu haben, muss man ein hohes Potenzial an Fachwissen und Flexibilität mitbringen.“ Dubai ist keine Stadt zum Lernen – außer Lebens- und weitere Berufserfahrung. In den Emiraten werden Wissen und Fortschritt eingekauft und „that’s it“. Aber wer nichts wagt, der lernt nichts.

„Emiratisation“ in den V.

Im Zuge der Bemühungen zur Integration der VAE-Staatsbürger (nur 15 % der Einwohner) müssen Mitarbeiter aus der Personalabteilung und dem Sekretariat seit Juni 2006 durch VAE-Staatsbürger ersetzt werden. Diese Regelungen gelten nicht für Firmen, die in einer der „Free-Zones“ ansässig sind. Binnen 18 Monaten sind die Human Ressources Manager der Firma durch VAE-Staatsbürger zu ersetzen. Für ausländische Sekretärinnen besteht ab sofort Ausgabestopp für Arbeitsbewilligungen. Allerdings ist eine Weiterbeschäftigung der ausländischen Angestellten in einer „anderen Funktion“ sehr wohl erlaubt.

Sozialversicherung

Sie ist ein heikler Bereich, über den man sich vorab gut informieren sollte. Krankenversicherung und Rente in den Zielländern sind meist nicht so umfassend wie in Mitteleuropa. Für den Fall der Rückkehr sollte man mit der zuständigen Krankenkasse abklären, wie weit man wieder aufgenommen wird und zu welchen Bedingungen.

Übrigens: Impfungen sind nicht Pflicht. Typhus -und Poliovorbeugung können nicht schaden. Die medizinische Versorgung ist in den V.A.E. allerdings hervorragend organisiert und auf hohem Niveau. In den staatlichen Krankenhäusern und Ambulanzen ist die Notfallversorgung kostenlos.

Einreiseformalitäte

Für berufliche Tätigkeiten in Dubai ist ein Visum erforderlich. Die Beantragung muss vom Arbeitgeber in den V.A.E. erfolgen. Notwendig dazu ist ein bei der Ausreise noch sechs Monate gültiger Reisepass ohne israelischen Einreisestempel.

Die weiteren Teile der Serie „Dubai is booming!“ finden Sie hier:

Dubai is booming Teil 1
Arbeiten in Dubai Teil 2
Arbeiten in Dubai Teil 3
Arbeiten in Dubai Teil 4
Arbeiten in Dubai Teil 5

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