Die Chefredakteurin – Ich bleib dann mal ich. Für immer.

Katharina Wolschner, die ROLLING PIN-Chefredakteurin, schreibt über jene Themen, die die Branche bewegen.
November 13, 2015

Katharina WolschnerEs gibt in der Gastronomie den Trend zum Zweitbuch: dem Gault Millau. Neben dem Buch der Bücher, dem Guide Michelin, gilt er vor allem dort, wo der rote Gourmet-Führer nicht erscheint, als das objektive Nachschlagewerk. Das hat nur einen Haken: Das glauben nicht alle.

Wie jedes Jahr um die Erscheinungszeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz mauschelt man, dass persönliche Beziehungen und die Punkteanzahl im Gault Millau miteinander in Verbindung zu bringen sind. Ehrlich: Ich versteh’s. Und disqualifiziere mich hiermit gleich freiwillig für den Beruf des Testessers. Was ich schon kann, ist, dass ich sehr objektiv bemerke, in welcher Liga ein Koch spielt, und baut einer von euch Mist, dann schreibe ich das auch.

Aber die Überlegung gegen einen Jobwechsel ist ja eine ganz andere: Die Bewertung in einem Gourmetführer hat wesentliche Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Restaurants. Und da ich die meisten der Herrschaften aus der oberen Kochetage kenne, verbindet mich mit ihnen ja auch eine gewisse Beziehung. Wenn ich nun also jemanden sympathisch finde, würde mein nettes Ich dazu tendieren, ihm eventuell das Pünktchen mehr anzuschreiben. Mag ich ihn nicht, überlegt wahrscheinlich mein böses Ich ihn abzuwerten. Und deswegen bleibe ich bei meinem Job: Da ist nämlich meine persönliche Meinung gefragt.

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katharina.wolschner@rollingpin.eu

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