So erstellst du ansprechende Jobinserate

Was es heißt, einen Job kreativ auszuschreiben und warum daran kein Weg vorbeiführt.
November 3, 2022 | Text: Jürgen Pichler | Fotos: Shutterstock

Keine Angst – das wird kein Kreativ-Workshop, bei dem wir Stellenanzeigen mit Farbstiften ausmalen. Stattdessen malen wir uns heute aus, welche Bedürfnisse unsere Kolleginnen und Kollegen von morgen haben. Denn nur wenn wir die Lebenswelten der Menschen, die wir ansprechen wollen, verstehen, können wir sie auch für uns gewinnen. Aber dazu später mehr.

Erst müssen wir uns die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt vergegenwärtigen: Nicht nur die Generation Z will den Großteil ihrer Zeit nicht mehr der Arbeit opfern. Längst ist erwiesen, dass die Vision „Weniger Arbeit, mehr Freizeit“ auf alle berufstätigen Generationen übergesprungen ist. Durch die Lockdowns haben die Menschen verstanden, dass sie fürs Glücklichsein weniger benötigen als gedacht.

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Wer im Arbeitsmarkt auf sich aufmerksam machen will, sollte sich Kreativität und strategisches Recruiting auf die Fahnen schreiben

Das bedeutet, dass sie weniger arbeiten müssen, weil sie weniger Geld brauchen. Hier hat die Pandemie als Brandbeschleuniger gewirkt – wenn man so will, uns als Gesellschaft in eine fern gewähnte Zukunft katapultiert. In eine Zeit, in der Arbeit weniger wichtig ist als Freizeit. Eigentlich eine coole Sache. Wenn man nicht Arbeitgeber ist und dringend neue Mitarbeiter sucht. Das heißt für jeden Chef, er hat zwei Optionen: Entweder schimpfen und untergehen oder die neuen Zeiten verstehen lernen und als Sieger ins Morgen starten.

Auf das Thema Jobausschreibungen heruntergebrochen bedeutet das: Ein Stelleninserat, auf dem „All in-Vertrag mit 40 plus 5 Stunden/Woche“ steht, wird bloß Irritationen, aber keine Reaktionen hervorrufen. Das bedeutet: Wir müssen kreativ werden! Wir müssen uns in die heutigen Lebenswelten der Menschen hineinversetzen und unsere Stellenanzeigen auf diese zugeschnitten adaptieren.

Kürzlich hat ein Gastronom aus Kitzbühel bei mir gemurrt, er würde keine Leute finden. Viele ehemalige Mitarbeiterinnen seien schwanger geworden, wollten nicht mehr zurückkommen. Als er auf mein Anraten hin anfing, seine Ausschreibung zu variieren – von Aushilfe über Teilzeit bis wahlweise Drei-, Vier- oder Fünftageswoche – trudelten plötzlich Bewerbungen ein. Selbst Mütter meldeten sich, weil sie ein gewisses Zeitkontingent zur Verfügung hätten, um zu arbeiten.

Was ich damit sagen will, ist offensichtlich: Längst bewerben wir uns als Arbeitgeber bei den Arbeitnehmern. Das bedeutet, wir müssen uns an ihre Lebenswelten anpassen und nicht umgekehrt sie sich an unsere Arbeitsweisen. Dafür bedarf es Kreativität – im Adaptieren unserer eingefahrenen Muster und in der Art der Ansprache.

Fazit: Einen Job möglichst unterschiedlich ausschreiben und das Inserat auf möglichst vielen Jobplattformen laufen lassen. Also auch hier bei der Wahl der buchbaren Optionen nicht knausern: Unbedingt Pakete wählen, die unendlich viele Jobausschreibungen ermöglichen. Sonst zahlst du zwar wenig fürs Inserat, aber langfristig drauf. 

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