McDonald’s Japan: Skandal um Essensverschwendung nach Spielzeug-Aktion
Ende der 70er-Jahre kam ein Marketingexperte auf eine Idee, die schnell zu einem weltweiten Erfolg wurde: ein Menü speziell für Kinder, das ein Spielzeug enthält. Das „Happy Meal“, hierzulande früher als Juniortüte bekannt, ist seitdem aus dem McDonald’s-Repertoire nicht mehr wegzudenken. Immer wieder sorgen besondere Spielzeugaktionen für einen Ansturm auf die Lokale des Fastfood-Giganten. In Japan endete ein solcher Ansturm kürzlich auf unerfreuliche Weise.

Ende der 70er-Jahre kam ein Marketingexperte auf eine Idee, die schnell zu einem weltweiten Erfolg wurde: ein Menü speziell für Kinder, das ein Spielzeug enthält. Das „Happy Meal“, hierzulande früher als Juniortüte bekannt, ist seitdem aus dem McDonald’s-Repertoire nicht mehr wegzudenken. Immer wieder sorgen besondere Spielzeugaktionen für einen Ansturm auf die Lokale des Fastfood-Giganten. In Japan endete ein solcher Ansturm kürzlich auf unerfreuliche Weise.

Die Kette bot im neuen Happy Meal, das in Japan „Happy Set“ heißt, verschiedene Pokémon-Spielsachen an – darunter auch eine eigens entworfene Sammelkarte. Jede Mahlzeit werde eine Karte mit einer Originalillustration von Pikachu, der einen Burger isst, sowie eine weitere zufällig ausgewählte Karte enthalten, versprach das Unternehmen im Vorfeld der zeitlich begrenzten Aktion.
Lange Schlangen und Müllberge
Die eigentlich auf Kinder abzielende Kampagne rief schnell sogenannte „Scalper“ auf den Plan – so werden Personen genannt, die große Mengen eines limitierten Produkts aufkaufen, in der Hoffnung, sie dann um hohen Preis an Sammler weiterverkaufen zu können.
Scalper versprechen sich dadurch hohe Gewinne: Sie verlangen für „Burger-Pikachu“-Karten online schon jetzt ein Vielfaches des Preises eines einzelnen Happy Sets.
Laut japanischen Medien sollen die Menüs schon innerhalb eines Tages ausverkauft gewesen sein. Ein Resultat, das vorhersehbar – und vom Konzern vielleicht durchaus erwünscht war … aber einen bitteren Beigeschmack trägt.
Den Wiederverkäufern ging es nämlich nur um das Spielzeug. Für das Essen – manche sollen hunderte Mahlzeiten auf einmal bestellt haben – hatten sie keine Verwendung; es landete im Müll. Im Netz kursieren Bilder von Bergen noch prall gefüllter McDonald’s-Tüten, die auf Gehsteigen oder in Mülltonnen hinterlassen wurden.
So reagiert McDonald’s
McDonald’s Japan musste schließlich die Aktion abbrechen und entschuldigte sich für die darauf folgende Kritik. „Wir halten nichts davon, Lebensmittel wegzuwerfen“, erklärte ein Sprecher. Der Konzern erkenne an, dass seine Vorbereitung nicht ausreichend gewesen seien. In Zukunft solle eine strengere Obergenze für Mahlzeiten pro Person eingeführt werden. Laut einigen Reddit-Usern habe es eine solche Obergrenze bereits gegeben, nur konnten die Scalper diese durch Onlinebestellungen umgehen.