Im vergangenen US-Wahlkampf hat der erneute Präsident Donald Trump nicht nur ein großes Versprechen gemacht – doch dieses steht derzeit im Fokus: Er wolle die Steuern auf Trinkgelder abschaffen.
Am 4. Juli – dem amerikanischen Unabhängigkeitstag – unterzeichnete er nun das sogenannte „Big Beautiful“ Steuer- und Ausgabenpaket, das eine Version dieses Versprechens enthält. Doch so einfach, wie es klingt, ist es nicht.

Im vergangenen US-Wahlkampf hat der erneute Präsident Donald Trump nicht nur ein großes Versprechen gemacht – doch dieses steht derzeit im Fokus: Er wolle die Steuern auf Trinkgelder abschaffen.
Am 4. Juli – dem amerikanischen Unabhängigkeitstag – unterzeichnete er nun das sogenannte „Big Beautiful“ Steuer- und Ausgabenpaket, das eine Version dieses Versprechens enthält. Doch so einfach, wie es klingt, ist es nicht.

Neues Gesetz mit Haken
Das Gesetz ermöglicht zwei neue „above-the-line“-Abzüge – das heißt: Arbeitnehmer:innen können Einkünfte aus Trinkgeldern vom zu versteuernden Einkommen abziehen. Effektiv sind diese Beträge damit von der Steuer befreit.
Aber – und das ist der Haken – längst nicht alle profitieren davon: Es gibt strenge Obergrenzen und Einschränkungen, welche Einnahmen genau abgezogen werden können und welche Steuern tatsächlich wegfallen. So gilt die Steuerbefreiung ausschließlich für die Bundes-Einkommenssteuer.
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Die Lohnnebenkosten, also die pauschalen Steuern zur Finanzierung von Sozialversicherung und Medicare – die öffentliche Krankenversicherung der USA – bleiben weiter bestehen. Diese werden sowohl von Arbeitgebenden als auch Arbeitnehmer:innen gezahlt.
Außerdem gelten staatliche und lokale Einkommen- und Lohnsteuern weiterhin in vollem Umfang – für viele bleibt also ein Großteil der Abgaben erhalten.
Abzüge mit Bedingungen
Die Steuervergünstigungen gelten außerdem nur für Personen mit Einkommen unter bestimmten Schwellen: Für Alleinstehende sind das 150.000 US-Dollar im Jahr, für Paare 300.000 US-Dollar. Für jede zusätzlichen 1.000 US-Dollar über dieser Grenze reduziert sich der Abzug um 100 US-Dollar.
Wer weniger verdient als der Standardfreibetrag – 15.000 Dollar für Alleinstehende, 30.000 Dollar für Paare – zahlt ohnehin keine Bundes-Einkommensteuer und profitiert daher nicht direkt von den neuen Abzügen.
So sind die Regeln
Beim Trinkgeld können Arbeitnehmer bis zu 25.000 Dollar pro Jahr abziehen. Abgedeckt sind dabei Trinkgelder, die bar, per Karte oder im Rahmen von Trinkgeld-Pools empfangen werden. Anspruch auf diesen Abzug haben Beschäftigte in klassischen Trinkgeldberufen, vor allem in der Gastronomie und der Beauty-Branche. Die genaue Liste der berechtigten Berufe wird noch vom US-Finanzministerium und der Steuerbehörde IRS festgelegt.
Wer nun wirklich profitiert
Laut einer Studie von 2023 sind etwa 4 Millionen US-Beschäftigte – also 2,5 Prozent der amerikanischen Arbeitskräfte – in Berufen tätig, in denen Trinkgelder üblich sind. Das Tax Policy Center schätzt, dass rund 60 Prozent der betroffenen Haushalte durch die neue Regelung profitieren werden – mit einer durchschnittlichen Steuerersparnis von etwa 1.800 US-Dollar pro Jahr und Haushalt.
Während die USA zum Thema Trinkgelder nun eine – mehr oder weniger zufriedenstellende – Lösung hat, wird in Österreich nach wie vor über die Trinkgeldpauschale diskutiert.