Abonnements begleiten unseren Alltag: Streamingdienste, Fitnessstudios, Magazine – alles gibt es im Abo. Inzwischen erfasst der Trend auch die Gastronomie. 

Restaurant-Abos und Clubs für exklusive Mitglieder entwickeln sich rasant weiter, vor allem in den USA. Dort hat sich ein neues Verständnis von Gästebindung etabliert: Gäste zahlen einen monatlichen Beitrag und erhalten im Gegenzug Vorteile und Exklusivitäten. Was bedeutet das für Gäste – und vor allem für Gastronomen?

Warum Restaurant-Abonnements?

Der Trend ist eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach personalisierten Erlebnissen. Gäste wünschen sich mehr als nur gutes Essen – sie wollen Vorteile, Exklusivität und das Gefühl, Teil einer Community zu sein.

Ein monatlicher Beitrag kann beispielsweise den Zugang zu ausgewählten Gerichten oder Getränken, diversen Vergünstigungen, exklusiven Veranstaltungen oder kostenlosen Produkten gewähren.

Für Gäste ist es ein finanzieller Vorteil – für Restaurants eine stabile und vorhersehbare Einnahmequelle.

Attraktivität für Gastronomen

Restaurant-Abos schaffen finanzielle Stabilität: wiederkehrende Einnahmen, vorhersehbarer Gästezustrom und bessere Planung.

Für Gastronomen ist es außerdem eine Chance, Feedback strukturiert einzuholen – etwa per E-Mail oder Social Media – und Stammkunden zu aktiven Markenbotschaftern zu machen.

Ob ein Subscription-Modell funktioniert, hängt von mehreren Parametern ab:

• Welche Gerichte oder Getränke werden angeboten?
• Wie hoch ist der monatliche Preis?
• Welche Vorteile erhalten Mitglieder zusätzlich?
• Wie lange ist die Mindestlaufzeit?
  

Der Schlüssel liegt in einer präzisen Zielgruppenanalyse und maßgeschneiderten Angeboten. Marktforschung hilft, Bedürfnisse der Gäste zu verstehen und das Modell auf diese auszurichten.

Achtung: Ein Abo direkt bei einer Neueröffnung einzuführen, ist selten erfolgreich – denn ohne Kenntnis der Kundschaft lassen sich Bedürfnisse kaum vorab einschätzen.

Membership Dining: Die neue Form der Gästebindung

Was als einfaches Abo beginnt, wird in der Premiumgastronomie zum Member-Club: Gäste zahlen monatlich oder jährlich für exklusive Vorteile und werden Teil eines ausgewählten Kreises. Für Restaurants bedeutet dieses Modell planbare, stabile Einnahmen und eine bessere Auslastung – saisonale Schwankungen werden abgefedert, selbst mit einer kleinen Mitgliederbasis.

Mitglieder sind emotional wie finanziell stärker gebunden, kommen häufiger, geben mehr aus und teilen ihre Erlebnisse online – was Markenbindung und Umsatz stärkt. Zudem sorgen konstante Gästezahlen für bessere Dienstpläne, mehr Mitarbeiterzufriedenheit und geringere Fluktuation. Moderne Software und automatisierte Zahlungssysteme machen die Umsetzung heute einfacher denn je.

So können Abo-Modelle in Restaurants aussehen

In vielen Restaurants zeigt sich, wie unterschiedlich Abo- und Membership-Modelle umgesetzt werden können. So genießen Mitglieder im Casa Tua in Miami oder weltweit in den Standorten von Soho House garantierte Tische zur Prime Time – ein Privileg, das vor allem in begehrten Fine-Dining-Häusern ein unschätzbarer Vorteil ist. 

Andere Konzepte setzen auf Exklusiverlebnisse: Die Bar Crenn in San Francisco bietet seinen Mitgliedern beispielsweise Zugang zu besonderen Chef’s-Table-Erlebnissen und kuratierten Menüs.

Wieder andere Restaurants nutzen Early Access als Anreiz für ihre Community. The Sea, The Sea in London präsentiert neue Gerichte oder saisonale Menüs zuerst den Mitgliedern – oft inklusive spezieller Pairings oder Previews. 

Im Casual-Bereich funktionieren Convenience-Abos hervorragend. Marken wie Pret A Manger, oder Clover Food Lab bieten unbegrenzten Kaffee, Getränke-Flatrates oder wöchentliche Dinnerboxen, die Gäste regelmäßig zurückbringen. 

Am exklusivsten wird es aber dort, wo man nur per Empfehlung hineinkommt: Private Dining Clubs wie 4 Charles Prime Rib schaffen ein Gefühl absoluter Vertraulichkeit – inklusive geheimer Menüs, privater Räume und Veranstaltungen, die nur einem kleinen Kreis vorbehalten bleiben.