In der Testküche mit dem Jungen Wilden

Vor dem Halbfinale der Jungen Wilden knöpft sich Julian Hofbauer, Gewinner der Edition 2021, den diesjährigen Warenkorb vor und liefert hier seine Interpretation davon. Inklusive junger, wilder Rezepte zum Nachkochen!
Mai 11, 2023 | Fotos: Lucas Palm

Es gibt eine Zeit vor dem Sieg der Jungen Wilden – und eine danach“, sagt Julian Hofbauer. Eineinhalb Jahre ist es her, dass auf der Mainstage der Rolling Pin.Convention nach schier endlosen Sekunden quälender Stille sein Name aus den Boxen dröhnte: „Und der Gewinner der Jungen Wilden 2021 ist …“ Und ja, klar – seither hat sich beim gerade einmal 26-Jährigen wirklich viel getan. Damals, als frischgebackener Junger Wilder, entdeckte er gerade die französische Klassik in Thomas Dorfers Landhaus Bacher für sich. Heute ist er im Vier-Hauben-Gourmettempel gestandener Junior Sous Chef – und beweist, wie sehr er mit Texturen und Aromen zu experimentieren versteht.

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Der Junge Wilde 2021 Julian Hofbauer beweist heute als federführender Junior Sous Chef im legendären Vier-Hauben-Tempel Landhaus Bacher, wie kreativ er mit verschiedensten Techniken und Aromenspären umgehen kann

Nicht umsonst ist er dort auch maßgeblich für die Entwicklung neuer Produkte und Gerichte verantwortlich. Dass er im Februar ausgerechnet im Disfrutar, der aktuellen Nummer drei der World’s 50 Best Restaurants, auf Stage war, passte also wie die Faust aufs Auge. „Das war als Gewinner der Jungen Wilden ein Teil des Preises. Was für ein Erlebnis! Ich hab’ dort unglaublich viel über neue Techniken im Gebiet der Molekularküche gelernt.“ Nachsatz: „Und dank des guten Drahts von Rolling Pin zu Chef Eduard Xatruch durfte ich schon ab dem zweiten Tag während des Services am Pass stehen!“

Dass der Titel Junger Wilder heute so prestigeträchtig ist, liegt auch daran, dass er Kreativität für die Jury ­beinhart messbar macht. Und zwar deswegen, weil jeder Teilnehmer für jeden Gang denselben Warenkorb zur Verfügung gestellt bekommt. Wer schafft es, mit denselben ­Voraussetzungen wie jeder andere Teilnehmer die gelun­genste Antithese zur kulinarischen Langeweile auf die Teller zu bringen? Vor dem Halbfinale bei der Rolling Pin.Convention in Graz (22. bis 23. Mai 2023) knöpfte sich nun Julian Hofbauer in der Soulkitchen im Rolling Pin Headquarter den diesjährigen Warenkorb vor – und liefert auf den folgenden Seiten als Chef of the Month seine junge, wilde Interpretation davon.

Die Rezepte:

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Die Maischolle von Metro hat Hofbauer als Roulade frittiert. Dazu gibt’s eine Rapsöl-Mayonnaise und jede Menge Frühlingshaftes: Grüner Spargel, Senfblüten, Brunnenkresse. Mithilfe des Multibakers von Rational sorgt Hofbauer mit hauchdünnen, knusprigen Pancake-Scheiben für einen super Crunch. Perfekter Gegenspieler: Die vegane Beurre Blanc von Risso Chanty Duo.

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Streetfood muss rough sein, meint Julian Hofbauer. Kreativ ist er dabei trotzdem geworden – und wie! Das Rösti von 11er pimpt er mit einer österreichisch interpretierten Version des thailändischen Som Tam Salats. Der besteht aus Kraut, Ananas, Karotten und Tomaten und wird asiatisch abgeschmeckt. Aus den NoChicken Chunks von The Vegetarian Butcher werden Cevapcici gemacht und zwar auf eine Zitronengrasstange lollipopähnlich aufgespießt. Schmorzwiebel-Mayonnaise obendrauf – und fertig!

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Mit dem Stück Fleisch hält es Hofbauer simpel: Das Jack’s Creek F1 Wagyu-Angus von Albers wird nur im Teppanyaki-Style gegrillt und mit Bad Ischler-Salz veredelt, um auch alle Aromen herauszukitzeln. Dazu gibt’s eine vollmundige Erdnuss-Tapenade, der ein Stück Blutorange etwas Säure verleiht. Die Curry-Sauce und aufgeschäumte Gewürzmilch mit Nelken, Cardamom und Zimt sorgen für den absoluten Schlemmer-Faktor.

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Die im Backteig frittierte Banane drapiert Hofbauer auf den exotisch duftenden Milchreis, den er zuvor in Kokosmilch, Ingwer und Lemon Chili gekocht hat. Dazu gibt’s ein Mango-Lemon-Chili-Relish und karamellisierte Pistazien, die für richtig spaßigen Crunch sorgen. Radicchio-Stücke bringen unerwartete Bitteraromen, und der Kampot-Pfeffer von Hela eine genauso unerwartete erdige Schärfe. Den Frischekick liefern große Blätter vom Thai-Basilikum von Metro. Das fetzt!

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Julian Hofbauer & JUNGE WILDE

Nach einer Lehre in seinem Heimatort Mariataferl perfektionierte der Niederösterreicher das Kochhandwerk unter anderem in Dieter Koschinas legendärem Zwei-Sterne-Restaurant an der Algarveküste. 2020 ging es zurück nach Österreich, seither arbeitete er sich im Landhaus Bacher zum federführenden Junior Sous Chef hoch. Im November 2021 gewann er das Finale der Jungen Wilden, Europas kreativstem Kochaward, den Rolling Pin auch dieses Jahr zusammen mit folgenden großartigen Unterstützern der kreativen Kochszene wie Albers, Bad Ischler, Dick, Dr. Becher, Elfer, Hela, Isi, Le Nouveau Chef, Metro, Ottakringer, Risso, Rational, Rist und The Vegetarian Butcher austrägt.

www.junge-wilde.com

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