Arbeiten in Hongkong

+++ FACTS // PULSIERENDE METROPOLE mit florierender Wirtschaft // MENÜ FÜR ZWEI 30 Euro // AMTSSPRACHEN Englisch, Chinesisch // EINWOHNER 7,2 Mil­lionen // LOHN NETTO 2200 Euro // WÄHRUNG HongKong-Dollar // KLIMA Tropisch feucht // 1-ZIMMER-WOHNUNG1200 – 2000 Euro // +++
Februar 21, 2019 | Text: Jürgen Pichler | Fotos: Angelika Pichler

Arbeiten in Hongkong

Die Millionenmetropole in Südostasien gilt als kultureller Schmelztiegel und als der Place to be für Streetfood-Tasting. Doch nicht nur original asiatische Dim-Sum-Tempeln – hier gibt es im Übrigen auch das einzige Fast-Food-Restaurant, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist – und einfache Garküchen machen Hongkong zu einem verdammt spannenden Ort für Köche, sondern auch die vielen Dependancen der europäischen und amerikanischen Spitzenköche: Jason Atherton ist mit zwei Restaurants vertreten und auch das für Metropolen obligatorische L’Atelier de Joël Robuchon ist am Start. Auf den knappen 1000 Quadratkilometern der Inseln, die zu Hongkong zählen, sind allerdings auch die High Society der Hotelketten anzutreffen. Von Mandarin Oriental, Shangri-La und Hyatt erreichen diese eine für Europa ungewöhnliche Dekadenz in Ausstattung und Design. Teil davon ist der gebürtige Worpswerder Uwe Opocensky, seines Zeichens Executive Chef des Mandarin Oriental. Er ist einer von etwa 3000 Deutschen, die gemeinsam mit 30.000 US-Amerikanern, je 20.000 kanadischen und britischen Staatsbürgern sowie 1200 Schweizern und 400 Österreichern einen Hauptteil der Expats der Megacity stellen. Durch die Vergangenheit als britische Kolonie wird hier nämlich für die Zuwanderer Asien light geboten. Vor allem was die Sprache betrifft. Englisch ist eine der Amtssprachen, Chinesisch ist zwar von Vorteil, aber definitiv kein Muss. Was allerdings wichtig für eine Anstellung ist, sind die bisherigen beruflichen Erfahrungen und das mitgebrachte Know-how, denn die Konkurrenz schläft nicht. Die Bewohner Hongkongs entsprechen dem Klischee. Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Dazwischen vielleicht ein bisschen schlafen. Mit Begeisterung und einer nahezu selbstverständlichen Bereitschaft zu harter Arbeit und Überstunden zeigen sie eine hohe Loyalität zu ihrem Unternehmen. Diese wird – zumindest was die Expats betrifft – gut bezahlt. Der Verdienst in Hongkong ist höher als beispielsweise in Deutschland oder Österreich, doch das hat auch seinen Grund: Die pulsierende Hafenstadt zählt zu den 20 teuersten Städten der Welt. Bei einer Einwohnerzahl von über sieben Millionen Menschen ist die Bevölkerungsdichte so hoch, dass Wohnraum knapp gesät ist. Da kann es schon sein, dass man für eine kleine Wohnung mit einem Schlafzimmer auf Hongkong Island über 2000 Euro hinblättern muss. Wer es billiger mag, der kann sich allerdings ein Zimmer mit fünf Personen teilen oder auf die günstigere Nachbarinsel Kowloon ziehen. So dicht bewachsen die Lebensräume hier sind, so grün ist die Metropole Asiens, was sich merklich auf die Lebensqualität abseits der eigenen vier Wände auswirkt.

Arbeitsalltag in Hongkong Die vibrierende Stadt mit ihrer wettbewerbsstarken Wirtschaft ist ideal für Einsteiger-Expats. Doch die Jobmöglichkeiten für diese sind mit einigen Hürden verbunden. Für ein Arbeitsvisum in Hongkong ist es wichtig, dass bereits eine Jobzusage einer dort ansässigen Firma vorliegt, die außerdem noch bereit ist, das Antragsverfahren für das Visum zu übernehmen. Doch davor muss geklärt sein, dass diese Position nicht von einem Local übernommen werden kann. Die Arbeitsvereinbarung reicht die Firma dann gemeinsam mit einem Nachweis ein, der ein Lohnpaket beinhaltet. Darin müssen Gehalt, Unterkunft, Bildungs- und medizinische Versorgung und weitere Benefits abgesichert sein. Solange das Angestelltenverhältnis besteht, ist auch das Arbeitsvisum gültig. In der Regel gilt dieses bis zu zwei Jahre. Eine Verlängerung kann problemlos beantragt werden, was dann auch wesentlich unkomplizierter abläuft.

Wer diesen bürokratischen Aufwand verhindern möchte, tut gut daran, bereits für ein Unternehmen tätig zu sein, das eine Niederlassung in Hongkong besitzt. Und das Gute: Eine enorme Anzahl internationaler Unternehmen streckt ihre Fühler nach der ehemaligen britischen Kolonie aus, deren freie Wirtschaft und hohe Transparenz die Stadt zum idealen Ort macht, um dort einen Firmensitz zu gründen. Besonders im Bereich der Hotellerie findet sich durch den genauso florierenden Tourismus und die internationale wirtschaftliche Vernetzung der Stadt eine beachtliche Anzahl an internationalen Hotelketten, die gierig darauf sind, das Know-how der europäischen Ausbildung für sich zu nutzen. Da jedoch die Auflage besteht, Jobs mit Locals zu besetzen, werden Expats im Bereich der Gastronomie und Hotellerie erst ab einem gewissen Level eingestellt. Wer allerdings die Chance bekommt, in den duftenden Hafen, so der Beiname der Stadt, einzuschippern, kann sich darauf verlassen, in seinem Lebenslauf ein fettes Plus eintragen zu können.

Arbeitsalltag

Deutscher Exportschlager

Uwe Opocensky führt als Executive Chef des mandarin oriental Hong kong das MIchelin-gekrönte Mandarin Grill + Bar..
Was waren Ihre ersten Eindrücke, als Sie nach Hongkong kamen?Uwe Opocensky: Ich war fasziniert von diesem Beton-Dschungel, der von einem echten Dschungel umgeben ist. Anfangs war es schwierig, sich an das schnelle Tempo von Hongkong zu gewöhnen – und natürlich an die Hitze und Feuchtigkeit im Sommer. Die Einwohner hier sind aber sehr freundlich, können aber auch recht aufdringlich sein. In der Arbeit sind die Leute in Hongkong jedoch sehr engagiert und arbeiten hart.Wieso haben Sie Hongkong gewählt und was haben Sie davor gemacht?Opocensky: Ich habe eine Lehre in Deutschland abgeschlossen und ging danach nach London, um dort zu arbeiten. 2006 zog ich nach Hongkong, da ich auf der Suche nach einer Karrieremöglichkeit war und der asiatische Raum mich schon immer faszinierte.Wie schätzen Sie die Karrierechancen von deutschsprachigen Auswanderern in Hongkong ein?Opocensky:Viele deutsche Firmen haben Hongkong im Laufe der Jahre verlassen und sich in China niedergelassen. Dennoch gibt es viele Deutsche, die in Hongkong im Bankbereich und in der Gastronomie beschäftigt sind. Der Schlüssel dabei ist, dass solche Personen genügend Englischkenntnisse haben müssen, um in Hongkong ein Business zu betreiben. Chinesisch zu sprechen, ist zwar von Vorteil, aber nicht essenziell. Hongkong ist ein leichter Einstieg in den asiatischen Raum, doch es kommt auch auf die eigenen Fähigkeiten an. Abhängig von der Arbeitserfahrung und der Position gibt es auch Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung, wie Mietförderungen, Krankenversicherung, Pensionsvorsorge, Bonuszahlungen oder Zulagen für Fahrt- und Essensausgaben.Wie ist es, in Hongkong zu leben? Opocensky:Die Miete hier ist sehr hoch. Man kann aber günstig im Restaurant essen gehen. Auch frische Produkte vom Supermarkt sind preiswert, es sei denn, es handelt sich um Bio-Produkte. Man kann in seiner Freizeit alle möglichen Sportarten betreiben, wandern, Zeit auf dem Boot verbringen und umliegende Inseln besuchen. Es gibt viele Möglichkeiten für Shoppingtouren, Museumsbesuche, Führungen durch die Stadt und auch ein sehr pulsierendes Nachtleben.Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der überlegt, in Hongkong zu arbeiten?Opocensky:Tu es einfach! Sei bereit, mit Begeisterung an die Sache ranzugehen, bleibe neugierig und arbeite hart. Sei auch darauf eingestellt, auf engstem Raum für eine hohe Miete zu wohnen. Doch Hongkong ist eine der pulsierendsten Städte der Welt und eine fantastische dazu. Es ist ein gutes Zentrum für Reisen, effizient, organisiert, lebhaft, technologisch fortgeschritten und sicher. mandarinoriental.com/hongkong

Karrierechancen

 

Know-how gefragt

Sobald man sich einen Job in der Millionenmetropole gesichert hat, kann man als Expat eine um ecken höhere Bezahlung ergattern. Mit guten Kenntnissen in der Gastronomie und Hotellerie bestehen für nach Hongkong ausgewanderte Fachkräfte beste Karrierechancen.

Jobangebot

 

Durch die Firmentür

Ein Einstieg in die Hongkonger Arbeitswelt setzt eine sichere Jobzusage bei einer dortigen Firma voraus. Wesentlich leichter ist es, sich durch ein bestehendes Arbeitsverhältnis bei einer der zahlreichen westlichen Firmen mit sitz in Hongkong seinen Weg dorthin zu bahnen.

Sprache & Leben

 

Englisch gewünscht

Durch Hongkongs ehemaligen Status als britische Kolonie ist Englisch neben Chinesisch eine der beiden Amtssprachen. Dies ist von grossem Vorteil für einen Einstieg in die dortige Arbeitswelt. Nur der schnelllebige Alltag und Platzmangel sind Dinge, an die man sich erst gewöhnen muss.

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