Die Welt ist (nicht) genug!

Die Welt wird zwar zu einem Global Village, aber jedes Land hat eigene Bewerbungsregeln. Profitipps, wie Sie sich in den einzelnen Ländern erfolgreich bewerben.
November 13, 2015

die Freiheitsstatue auf einer Briefmarke Gerade in der Gastronomie und Hotellerie gilt: Wer eine Dauerstellung bis zu seiner Pensionierung sucht, ist in der falschen Branche. Eine vielfältige Berufserfahrung ist gefragt, am besten in möglichst vielen Ländern. „Ich habe mich einfach beworben und den Job bekommen“, läuft allerdings nicht. In jedem Land sind ganz bestimmte Eigenheiten zu berücksichtigen. Beispiele? In den USA darf man kein Passfoto anhängen, in Skandinavien wird man mit „du“ angesprochen, in Österreich dagegen sollte man Herr oder Frau Magister nicht vergessen.
Großbritannien: Halten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen knapp, maximal zwei Seiten Lebenslauf (Mut zur Lücke, keine Zeugnisse), der umgekehrt chronologisch immer mit der aktuellen Position beginnt. Als Titel steht nur der Name oder CV (Curriculum Vitae). Machen Sie keine Angaben zu Religion und Alter und geben Sie kein Foto dazu – in Großbritannien wird sehr auf den Diskriminierungsschutz geachtet. Ganz wichtig: Referenzpersonen (mit Kontaktdaten), die von Personalern auch angerufen werden. Bewerbungssprache: natürlich Englisch, unbedingt von einem Native Speaker korrigieren lassen. Übersetzen Sie Schulabschlüsse aber nicht wörtlich, sondern führen die deutsche Bezeichnung an und liefern in Klammer eine englische Erklärung.
Irland: „Großer Wert wird hier auf die Noten in Schule und Ausbildung gelegt, weil das Schulsystem in Irland lange Zeit nicht gut war“, sagt Dirk Spindeldreher, Human-Resources-Mann bei Capella Hotels. Dabei aber nicht den kompletten Werdegang auflisten, das kann sich kein Personaler merken, sondern nur die Stationen der letzten acht bis zehn Jahre. Wichtigste Grundvoraussetzung…

eine Briefmarke mit der freiheitsstatue in blau Gerade in der Gastronomie und Hotellerie gilt: Wer eine Dauerstellung bis zu seiner Pensionierung sucht, ist in der falschen Branche. Eine vielfältige Berufserfahrung ist gefragt, am besten in möglichst vielen Ländern. „Ich habe mich einfach beworben und den Job bekommen“, läuft allerdings nicht. In jedem Land sind ganz bestimmte Eigenheiten zu berücksichtigen. Beispiele? In den USA darf man kein Passfoto anhängen, in Skandinavien wird man mit „du“ angesprochen, in Österreich dagegen sollte man Herr oder Frau Magister nicht vergessen.
Großbritannien: Halten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen knapp, maximal zwei Seiten Lebenslauf (Mut zur Lücke, keine Zeugnisse), der umgekehrt chronologisch immer mit der aktuellen Position beginnt. Als Titel steht nur der Name oder CV (Curriculum Vitae). Machen Sie keine Angaben zu Religion und Alter und geben Sie kein Foto dazu – in Großbritannien wird sehr auf den Diskriminierungsschutz geachtet. Ganz wichtig: Referenzpersonen (mit Kontaktdaten), die von Personalern auch angerufen werden. Bewerbungssprache: natürlich Englisch, unbedingt von einem Native Speaker korrigieren lassen. Übersetzen Sie Schulabschlüsse aber nicht wörtlich, sondern führen die deutsche Bezeichnung an und liefern in Klammer eine englische Erklärung.
Irland: „Großer Wert wird hier auf die Noten in Schule und Ausbildung gelegt, weil das Schulsystem in Irland lange Zeit nicht gut war“, sagt Dirk Spindeldreher, Human-Resources-Mann bei Capella Hotels. Dabei aber nicht den kompletten Werdegang auflisten, das kann sich kein Personaler merken, sondern nur die Stationen der letzten acht bis zehn Jahre. Wichtigste Grundvoraussetzung: „Die Bewerbung unbedingt auf Englisch schicken, ich bekomme aus dem deutschsprachigen Raum sehr oft deutsche Lebensläufe, die werden sofort aussortiert.“ Für deutsche Schulabschlussbezeichnungen sollte man immer eine Entsprechung im Englischen angeben, z. B. Abitur = Senior High School. Gefragt sind auch Abschlüsse an berufsbildenden Schulen (Vocational School). Eine Liste mit Referenzpersonen (E-Mail, Telefonnummer) wird gerne gesehen und bevor jemand wirklich eingestellt wird, muss er zum Drogentest! „Das wird im englischsprachigen Raum nun bald Standard sein.“
Russland: „Bewerben Sie sich nur über eine Agentur“, rät Leonard Cernko, Chef de Cuisine im Jeroboam Restaurant in Moskau, „zum Einstieg sollte man sich nur auf einen renommierten Betrieb verlassen. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, hat man mehr Rückhalt.“ Und zwei weitere Punkte sind wichtig: Bei den Verhandlungen darauf achten, dass man genug Wohngeld bekommt, denn Unterkünfte in Moskau sind sauteuer. Eine 35-Quadratmeter-Wohnung kostet 1100 Euro. Und: Achten Sie auf die Gesundheitsversicherung und checken Sie genau ab, was abgedeckt wird. Russisch ist am Anfang nicht unbedingt nötig, aber im Land sollte man doch versuchen, sich Grundbegriffe beizubringen.
Frankreich: Achten Sie auf die absolut korrekte Schreibweise, Franzosen sind besonders pingelig. Ein Foto nur auf Anfrage beilegen, wie im englischsprachigen Raum diskutiert man gerade, ob Bewerber durch Fotos diskriminiert werden. Das einseitige Anschreiben ist nicht mehr wie früher üblich mit der Hand zu schreiben. Der Lebenslauf (Curriculum Vitae) hat ebenfalls nur eine Seite und beginnt mit den persönlichen Angaben, gefolgt von der umgekehrt chronologischen Berufserfahrung (Experience proféssionelle). Danach kommt die Ausbildung (Formation oder Études), Noten sind dabei nicht wichtig, Institutionen zählen. Zum Schluss des CV geben Sie Sprach- und EDV-Kenntnisse (Compétence diverses) bekannt. Anschreiben und ­Lebenslauf genügen vorerst.

Die Basilius Kathedrale in Moskau vom roten Platz aus gesehenSkandinavien: Sie sollten nachfragen, ob Bewerbungen auf Englisch akzeptiert werden, bei den größeren Firmen normalerweise auch kein Problem. Auf längere Sicht führt an der Landessprache aber kein Weg vorbei. Anschreiben und Lebenslauf umfassen maximal je zwei Seiten, am Ende wird noch eine Liste mit drei Referenzpersonen und Kontaktdaten angefügt. Die Personen sollten Englisch können, denn sie werden in der Regel auch angerufen. Nicht wundern, dass man beim persönlichen Bewerbungsgespräch oft geduzt wird.
Spanien: Bei der Jobsuche sind persönliche Kontakte besonders wichtig. Über offizielle Kanäle läuft wenig. Der Lebenslauf (Currículum) sollte zwei Seiten auf Spanisch nicht überschreiten, dazu kommt ein kurzes Begleitschreiben. Von Vorteil ist, wenn man eine Personalausweisnummer hat oder die N.I.E., eine Steuernummer für Ausländer, die zeigt, dass der Bewerber in Spanien bleiben möchte. Sehr gute Spanischkenntnisse sind Voraussetzung, in großen Hotelketten sind aber je nach Herkunft der Gäste auch andere Sprachen von Vorteil.
China: Ein reizvoller Markt, durch Olympia 2008 in Peking wird China total boomen. „Am besten bewirbt man sich über Headhunter – deutsche und österreichische Gastfreundlichkeit sind gefragt“, sagt Gerhard Schaffer, F&B-Assistant im Excelsior Grand Hotel Malta, der auch China-Erfahrung hat. Vor Ort ist es Sitte, ohne Bewerbungsunterlagen zu erscheinen. Man bekommt von der Personalabteilung einen Fragebogen, bevor man zum Bewerbungsgespräch in die jeweilige Abteilung kommt.
USA: Wie in Großbritannien gilt für den Lebenslauf: Keine Auskünfte über private Hintergründe und keine Fotos – die werden sonst sogar ausgeschnitten oder bei E-Mail-Bewerbungen herausgelöscht. Ein Personaler will auch nichts über familiären Hintergrund und Status, Religion, Alter oder Rasse wissen. Das Anschreiben läuft oft nur mehr über Formulare, die Lebensläufe sollten eine Seite nicht überschreiten, bei der Auflistung der einzelnen Stationen sollten die Jahreszahlen durch die Angabe des Monats ergänzt werden. Weitere Dokumente nur auf Anfrage liefern. Ob die Bewerbung erfolgreich läuft, hängt oft von einem vorhandenen Visum ab. „Gute Köche und qualifizierte Leute im Patisseriebereich haben noch Chancen auf Visa, für andere Bereiche ist es schwer“, sagt Dirk Spindeldreher. Innerhalb einer Kette ist ein Wechsel in die USA möglich, aber auf drei Jahre beschränkt.

Was Personal besonders nervt

Marlies Stiegler, Leiterin der Human Resources bei ­Vienna International Hotelmanagement, sagt offen, was Personaler nervt. Die Gruppe ist der größte österreichische Hotelbetreiber im Ausland und betreibt 41 Hotelbetriebe. Ihre Erfahrungen im täglichen Umgang mit Bewerbungen zeigen: Viele Bewerber scheitern bereits an den Basics. Sie sind nicht ausreichend über das Unternehmen informiert und machen Fehler beim Anschreiben. Unabhängig davon, für welches Land Sie sich bewerben – präsentieren Sie sich darin stark. Ein Anschreiben ist kein Brief, sondern ein Briefing.

Anschrift

Wichtig sind eine korrekte und vollständige Firmenbezeichnung und die richtige Schreibweise der Ansprechperson, vor allem in Bezug auf das Geschlecht. Wer ärgert sich nicht, wenn sein Name falsch geschrieben wird?

Betreff

Geben Sie an, für welchen Bereich oder Standort Sie sich konkret interessieren. Initiativbewerbungen sollten im Betreff klar vermerkt sein.

Inhalt

Geben Sie dem Anschreiben eine persönliche Note. Die meisten Bewerber holen sich Anleihen bei Standardvorlagen. Gehen Sie weg davon und zeichnen Sie sich durch individuelle und persönliche Sätze aus.

Anlage

Führen Sie weitere Inhalte in der Reihenfolge an, um einen Überblick über die Inhalte der Bewerbungsmappe zu geben.

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