L.A. – So werden Sie selbst zum Star im Business.

Wer hier mitmischen will, der muss oscarvedächtig gut sein und trotz harter Konkurrenz immer sein gebleachtes Lächeln zeigen. Hat man das drauf, dann Film ab für die große Karriere!
November 13, 2015 | Fotos: Starwood Hotels & Resorts/SLS Hotel at Beverly Hills, James Merrell, Fairmont Miramar Hotel & Bungalows/Santa Monica, Wolfgang Puck Fine Dining Group, Sofitel Luxury Hotels, Shawn Bishop

1001 Nacht in Los Angeles

Willkommen in der größten Realityshow der Welt! Sollten Sie sich entschieden haben, Ihr Glück in der zweitgrößten Stadt Amerikas mit über 40 Millionen Einwohnern im Ballungszentrum und der höchsten Promidichte pro Quadratzentimeter zu versuchen, befinden Sie sich als deutschsprachiger Expat in guter Gesellschaft. Denn in die Stadt der Engel landen im Jahr Zehntausende Expats aus über 140 Ländern, die 96 unterschiedliche Sprachen sprechen. Doch mit ihnen auch über 25 Millionen Besucher, die so gemeinsam mit den Angelenos einen riesigen Markt für Fachpersonal aus der Hotellerie und der Gastronomie schaffen.

Doch bevor man diesen mit seinem Können erobern kann, steht man vor der ersten wirklich großen Hürde: Die Amerikaner sind sehr wählerisch geworden, wenn es darum geht, Einreisende mit einem Arbeitsvisum auszustatten. „Ohne einen Sponsor, der bezeugt, dass es in L. A. County niemanden gibt, der diesen spezifischen Job besser machen könnte und auch die Kosten für Anwalt und Papiere übernimmt, geht so gut wie gar nichts“, meint Florian Schaible, der als F & B-Manager im Four Seasons Aviara in L. A. war. „Auf eigene Faust nach Amerika auszuwandern und zu denken, dass man auf die Schnelle zu arbeiten beginnen kann – davon sollte man absehen.“ Mit einer Vorlaufzeit von mindestens drei Monaten muss man nach der Annahme eines Jobangebotes mindestens rechnen.

1001 Nacht in Los Angeles

Willkommen in der größten Realityshow der Welt! Sollten Sie sich entschieden haben, Ihr Glück in der zweitgrößten Stadt Amerikas mit über 40 Millionen Einwohnern im Ballungszentrum und der höchsten Promidichte pro Quadratzentimeter zu versuchen, befinden Sie sich als deutschsprachiger Expat in guter Gesellschaft. Denn in die Stadt der Engel landen im Jahr Zehntausende Expats aus über 140 Ländern, die 96 unterschiedliche Sprachen sprechen. Doch mit ihnen auch über 25 Millionen Besucher, die so gemeinsam mit den Angelenos einen riesigen Markt für Fachpersonal aus der Hotellerie und der Gastronomie schaffen.

Doch bevor man diesen mit seinem Können erobern kann, steht man vor der ersten wirklich großen Hürde: Die Amerikaner sind sehr wählerisch geworden, wenn es darum geht, Einreisende mit einem Arbeitsvisum auszustatten. „Ohne einen Sponsor, der bezeugt, dass es in L. A. County niemanden gibt, der diesen spezifischen Job besser machen könnte und auch die Kosten für Anwalt und Papiere übernimmt, geht so gut wie gar nichts“, meint Florian Schaible, der als F & B-Manager im Four Seasons Aviara in L. A. war. „Auf eigene Faust nach Amerika auszuwandern und zu denken, dass man auf die Schnelle zu arbeiten beginnen kann – davon sollte man absehen.“ Mit einer Vorlaufzeit von mindestens drei Monaten muss man nach der Annahme eines Jobangebotes mindestens rechnen.
Doch von den Angeboten gibt es bei Weitem nicht so viele wie Sandkörner am weißen Malibu Beach. Zwei Ausnahmen: Köche, die sich in Europa bereits ein klein wenig einen Namen gemacht haben, und Senior-Personal aus dem Hotelmanagement werden mit Kusshand rekrutiert und können hier richtig durchstarten. Wer nicht in eine dieser beiden Kategorien fällt, für den ist die sicherste Methode, sich von einer großen Hotelkette in diese Destination versetzen zu lassen. „Wer auf diese Option nicht zurückgreifen kann, der tut gut daran, einen Fachabschluss und einwandfreie Zeugnisse renommierter europäischer Restaurants oder Hotels in der Tasche zu haben“, weiß Christian W. Schmidt, der Executive Chef im Terranea Resort. Der Grund: Amerikanisches Personal ist billiger sowie sofort verfügbar und nur durch einen glänzenden Lebenslauf werden diese beiden Faktoren amortisiert.

Blendende Zähne und Aussichten

„Ich versuche dennoch immer Deutsche oder Österreicher in niedrige Schlüsselpositionen zu setzen“, meint Schmidt, „diese haben eine europäische Arbeitsweise, die ist effizienter als die hier gelebte.“ Denn unter der heißen Sonne von L. A. geht es oft legerer zu, als es der Mitteleuropäer gewohnt ist. „Man muss damit rechnen, dass man seine Mitarbeiter gewissenhaft einschulen muss. Wenn sie aber merken, dass man seinen Job beherrscht, dann lassen sie sich aber erheblich besser ‚formen‘ als jeder Europäer.“

Wer das draufhat und sich auch ein bisschen mehr als die anderen reinhängt, von dessen persönlichem Karrierestreifen wird es recht rasch einen zweiten Teil geben, denn Beförderungen werden in L. A. schnell ausgesprochen. So ist die Karriere vom Servicemitarbeiter mit einem Stundenlohn von 7,15 Dollar (5,30 Euro) zum stellvertretenden Restaurantleiter mit einem feststehenden Gehalt von etwa 3000 Euro netto im Monat in einem Jahr durchaus möglich. Doch sollte man sich von dem Stundenlohn nicht abschrecken lassen. Denn L. A. ist voll mit Filmstars und jenen, die es gerne wären. Und das führt zu folgendem Phänomen: Um zu zeigen, wie erfolgreich man ist, wirft man mit Trinkgeld um sich. „Meine beste Servicekraft verdiente in guten Schichten bis zu 600 Euro“, erzählt Schaible. Wobei ein hinreißendes Lächeln und ein gepflegtes Äußeres für den Klingelbeutel äußert zuträglich sind. „No honey, no money“, um es mal auf L. A.-Slang zu formulieren.

Der eigene Film reißt aber, wenn die Chefetage das Gefühl hat, dass man mit dem gestellten Budget nicht umgehen kann. „Dann ist es egal, wie toll man kocht oder wie gut man im Umgang mit den Gästen ist. Wenn es sich in L. A. mal nicht um die Schönheit dreht, dann ums Geld. Man wird einmal gewarnt, das zweite Mal verwarnt und beim dritten Mal fliegt man“, erzählt Schmidt von der amerikanischen Mentalität. Und da die Szene recht überschaubar ist, weiß am nächsten Tag jeder davon und es wird keine Jobs mehr geben. Hält man sich an diese Regieanweisungen, gibt es eigentlich nichts, was gegen eine rasante Karriere in L. A. sprechen würde. Man darf nur nicht vergessen, dabei immer zu lächeln.

Der Karrierecheck

Die wichtigsten Kriterien im Check
Das sollten Sie wissen, bevor Sie zu arbeiten beginnen.

Arbeitsumfeld

Los Angeles ist eine multikulturelle Stadt. Das bedeutet, man muss sehr offen sein. Zudem herrscht hier eine „Lyed back“-Haltung der amerikanischen Mitarbeiter, mit der man als Team- oder Abteilungsleiter zurechtkommen muss. Doch wenn man Kompetenz zeigt, dann kann man den Staff relativ einfach nach seinen Vorstellungen zurechtbiegen.

Jobangebot

Es ist relativ schwierig, ein Visum zu bekommen. Daher ist es essenziell den Arbeitgeber als Sponsor hinter sich zu haben. Für Absolventen von Hotelfachschulen mit Arbeitserfahrung meist kein Problem.

Karrierechancen

Diese sind wesentlich besser als in Europa. Zeigt man Einsatz und Willen, dann fällt man sehr rasch auf. Ein Sprung von einer Junior- auf eine Seniorposition ist mitunter in einem Jahr möglich.

Benefits

Gibt es fast keine, denn Kost und Logie meist nicht gestellt. Steuerliche Vorteile gibt es auch keine. Dafür ist man beim Promiwatching ganz weit vorne.

Arbeitszeiten

In Juniorpositionen wird stundenweise bezahlt und da ab 8 Stunden pro Tag Überstundenregelung gilt, werden diese strikt eingehalten.

„In L. A. scheint nicht immer die Sonne“

phprY8A1yEine gute Ausbildung hilft, eine flexible Einstellung zum Gehalt ebenso.

Zur Person

Wolfgang Puck, Österreichischer Starkoch mit über 70 Restaurants
Der gebürtige Kärntner steht auf der Forbes Liste der 100 einflussreichsten Amerikaner und hat sich in den letzten drei Jahrzehnten von Kalifornien aus ein weltumspannendes Gourmetimperium aufgebaut.

Schein und Sein

Wolfgang Puck bekocht heute die Stars und Sternchen von Hollywood, doch das war nicht immer so. In den letzten 30 Jahren hat er den schönen Schein und das wirkliche Sein in L. A. kennengelernt.

ROLLING PIN: Sie als Österreicher revolutionierten die ‚california cuisine‘ und wurden zum Weltstar. Ist so eine Karriere noch immer möglich?

Wolfgang Puck: Das ist sie definitiv, doch glaube ich, dass sie wesentlich schwerer zu erreichen ist, denn gewisse Voraussetzungen haben sich stark geändert.

RP: Welche sind das?

Puck: Der Einstieg ist durch die strengeren Visaverfahren erschwert worden und wegen des momentanen Dollarkurses muss ein amerikanischer Arbeitgeber einem Mitteleuropäer eineinhalbmal so viel zahlen, damit es zumindest das gleiche Gehalt ist.

RP: Würden Sie denn Österreicher oder Deutsche einstellen?

Puck: Ja, das mache ich durchaus. Für mich gilt, wenn die Leistung und die Qualität stimmen, dann ist mir egal, aus welchem Land der Mitarbeiter kommt. Wenn aber bei einem Deutschen oder Österreicher im Lebenslauf steht, dass er bereits im Tantris in München oder bei den Reitbauers in Wien beschäftig war oder ein Wohlfahrt-Schüler ist, dann nehme ich ihn gerne, da weiß ich schon vorab, dass der was auf demKasten hat.

RP: Ist eine Topausbildung somit ein Garant für einen Job in L. A.?

Puck: Das würde ich nicht behaupten, denn abgesehen von den Schwierigkeiten, die ich erwähnt habe, holen die Amerikaner vor allem in der Kochausbildung sehr auf. Auf dem „Culinary Institut of America“ kommen nun langsam die Ersten, die ein ähnliches Ausbildungsniveau haben wie Mitteleuropäer. Als ich hier begonnen habe, wollte niemand Koch werden. Der Beruf war nicht gerade mit einem guten Image behaftet. Durch den Food-Channel hat sich das geändert: Heute will jeder Koch werden, weil sie sehen, wie prestigeträchtig es sein kann.

RP: Klingt so, dass es sehr schwer ist, hier Fuß zu fassen?

Puck: Es war vor zwanzig Jahren leichter, aber in Amerika kann es jeder schaffen, der bereit ist, viel zu geben. Was man braucht, sind 90 Prozent Ehrgeiz und Arbeitseifer und die restlichen 10 Prozent müssen Talent sein. Wenn man dann noch ein bisschen Glück hat und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und die richtigen Leute kennt, dann ist alles möglich.

RP: Ein bisschen viel, das man richtig machen muss! In welchen Bereichen hat man ohne die passenden Kontakte die besten Chance in L. A. erfolgreich zu sein?

Puck: Die Expertise in Sachen Hotelmanagement ist sehr gefragt. Denn Fachschulen wie etwa Bad Gleichenberg gibt es in Amerika nicht. Zudem sind die meisten Hoteldirektoren aus Europa und da sehr stark aus dem deutschsprachigen Raum. Die wissen, was die Absolventen der Schulen können und dass diese eine ähnliche Ausbildung wie sie selbst genossen haben. Das ist ein entscheidendes Plus.

RP: Welchen Tipp können Sie geben, damit man ähnlich erfolgreich werden kann wie Sie?

Puck: Am wichtigsten sind Vertrauen zu seinem Können und harte Arbeit. Und was vor allem in Kalifornien zählt: Immer freundlich und höflich bleiben. Kombiniert man diese beiden Dinge, so hat man eine reelle Chance auf großen Erfolg. Hier heißt es: „Nur der Himmel ist das Limit”.

Kontakt

www.wolfgangpuck.com
California Sushi Academy
11310 Nebraska Ave. 1
Los Angeles, CA 90025a
www.sushi-academy.com

Lernen fürs Leben

In der California Sushi Academy in L. A. lernen Köche aus der ganzen Welt, wie man aus rohem Fisch Juwelen macht. Das ist auch gut so, denn schließlich kostet der 12-wöchige Kurs 6000 Dollar.

Die hohe Kunst der Zubereitung von rohem Fisch war lange ausschließlich japanischen Meisterköchen vorbehalten. Gut, dass sich Traditionen ändern können, denn in der California Sushi Academy (CSA) lernen nun Köche jeder Nation, wie man Sushi wirklich macht. „Unsere Philosophie ist, dass die
japanische Kultur und Kochkunst über die Grenzen hinweg
bekannt wird. Es gäbe keinen besseren Ort dafür
als L. A.“, meint Toshi Sugiura, CEO und Präsident der CSA.

Erfolgreichster europäischer Export der CSA ist Steffen Henssler, der 1999 als erster Deutscher die Ausbildung (mit Auszeichnung) zum Sushi Chef erhielt und nun mit seiner asiatisch-kalifornischen Küche in der Gourmetszene für Furore sorgt.
Die Ausbildung ist weltweit einzigartig, der Preis dafür aber hoch: Für einen 12-wöchigen Kurs muss man 6000 Dollar hinblättern, inkludiert sind hierbei alle Kosten und ein Set japanischer Sushimesser. Dafür bekommt man an fünf Tagen die Woche jeweils vier Stunden Unterricht in Fächern wie „How to make sushi rice“, „Japanese culinary history and culture, and seasonality in Japanese ingredients“ und „How to handle each sushi fish and ingredient for sushi preparation“.

Nach den drei Monaten, in denen man auch praktisch am Gast arbeiten darf, ist man dann aber ein gefragter Mann, denn 80 Prozent der Sushi-Schüler steigen nach erfolgreichem Abschluss mindestens eine Gehaltsstufe nach oben. Das monatliche Einstiegsgehalt als Junior-Sushikoch in einem nicht gerateten Restaurant beträgt bis zu 1500 Euro.

Die besten Jobadressen

Hier finden Sie den Traumjob Internationale Hotelketten
www.fourseasons.com
www.hilton.com
www.ritzcarlton.com
www.sofitel.com
www.whotel.co
www.peninsula.com
www.standardhotels.com
www.intercontinental.com
www.marriott.com
www.kimptonhotels.com
www.destinationhotels.com
www.slshotels.com
www.morganshotelgroup.com

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