Christian Mook: Der Experten Blog

Der Entrepreneur mit dem Gastro-Röntgenblick berichtet über ein Londoner Rooftop-Restaurant, das nicht nur durch sein Design begeistert.
September 1, 2016 | Fotos: Nikita Kulikov, Ming Tang-Evans

Gastro-Experte und Gastronom Christian Mook

Beein­druckend lässige Food-Porn-Kulinarik

Spektakuläre Rooftop-Restaurants wie das Sirocco in Bangkok, das Kozue in Tokio oder das 360 Grad in Istanbul sind aktuell in aller Munde. Speziell London hat sich mittlerweile zu einem wahren Eldorado für aufsehenerregende Skyline-Locations entwickelt. Konzepte wie das Hutong im Shard Tower, das City Social im Tower 42 oder das Sushisamba feiern großartige Erfolge und können sich vor Gästen momentan kaum retten. Einen besonderen Stellenwert in dieser kulinarischen Phalanx bildet allerdings das Duck & Waffle. Kaum ein anderes Restaurant vereint beein­druckender lässige Food-Porn-Kulinarik mit atemberaubenden Ausblicken.

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Beein­druckend lässige Food-Porn-Kulinarik

Spektakuläre Rooftop-Restaurants wie das Sirocco in Bangkok, das Kozue in Tokio oder das 360 Grad in Istanbul sind aktuell in aller Munde. Speziell London hat sich mittlerweile zu einem wahren Eldorado für aufsehenerregende Skyline-Locations entwickelt. Konzepte wie das Hutong im Shard Tower, das City Social im Tower 42 oder das Sushisamba feiern großartige Erfolge und können sich vor Gästen momentan kaum retten. Einen besonderen Stellenwert in dieser kulinarischen Phalanx bildet allerdings das Duck & Waffle. Kaum ein anderes Restaurant vereint beein­druckender lässige Food-Porn-Kulinarik mit atemberaubenden Ausblicken.
Das wahrhaft ungewöhnliche Restaurantkonzept befindet sich in einem transparenten Glaskubus auf der Spitze des Heron Tower. Damit ist das Duck & Waffle aktuell das höchste Restaurant Londons. Ein weiteres Highlight ist das erstaunliche Layout der Lounge. Die agilen Barkeeper hantieren dort um eine mittig im Raum platzierte Workstation und sind somit praktisch selbst ein Teil der illustren Gästeschar. Die unkonventionell konzipierte Inside-Out-Bar irritiert im ersten Augenblick die gängigen Sehgewohnheiten, ist letztendlich aber ein äußerst geschickter architektonischer Schachzug. Durch die zentrierte Platzierung des Barblocks bleiben die bodentief verglasten Panoramascheiben komplett unverbaut. Die Gäste können so die atemberaubende Aussicht auf London in vollen Zügen genießen. Die Bar gilt mit ihren wagemutigen Experimental-Cocktails übrigens als einer der am kontroversesten diskutierten „Watering Holes“ der City. Man sollte unbedingt einmal einen Roasted Cosmo probieren, einen mithilfe einer Smoke Gun „geräucherten“ Cosmopolitan mit Rosmarin und Knochenmark.

Konfierte Entenkeule auf frisch gebackener Waffel

Aber auch Chefkoch Daniel Doherty versteht es, seine verblüffte Gästeschar mit ungewöhnlichen Kreationen zu überraschen. Legendär sind beispielsweise seine riesigen mit  gezupftem Ochsenbackenfleisch gefüllten XXL-Doughnuts oder die mit getoasteten Kokosnussflocken und Jerk-Mayonnaise panierten Maiskolben. Natürlich wird im Duck & Waffle auch auf eine außergewöhnliche Präsentation der Gerichte geachtet. So werden kross frittierte BBQ-Schweineohren gerne auch einmal in einer klassischen braunen Papiertüte serviert, die liebevoll mit einem knallroten Wachsstempel in Form eines Entenkopfes versiegelt wurde. Highlight und namenstiftendes Signature Dish im Duck & Waffle ist natürlich eine Ente mit Waffel. Die konfierte Entenkeule wird dabei appetitlich auf einer frisch gebackenen Waffel arrangiert und mit einem mit Dijonsenf aromatisierten Ahornsirup gereicht. Und als wäre diese Kreation noch nicht extravagant genug, serviert Daniel Doherty dazu ein gebratenes Entenspiegelei on Top! Laut David Chang, dem legendären Evil-Mastermind der Momofuku-Multiples, schmeckt schließlich alles mit Ei besser. Ein Statement von jemandem, der derbe gekuttertes Schweinebrät subkutan unter krosse Entenhaut appliziert, kann unmöglich falsch sein.
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Der pittoreske Wolkenkratzer stammt aus der Feder des uruguayischen Star-Architekten Rafael Vinoly und ist eine geradezu groteske Fehlkonstruktion. Seine konvex gekrümmte Fassade bündelt das einfallende Sonnenlicht wie eine gigantische Fourierlinse. Der dadurch entstehende Brennpunkt wandert sanft über die Straße und hat schon diverse Autoarmaturenbretter buchstäblich dahinschmelzen lassen. Der erstaunliche Brennglaseffekt entwickelte sich zu einer echten Touristenattraktion. Immer wieder haben Passanten versucht, Eier im majestätisch dahingleitenden Fokus der Sammellinse zu braten. Die hämische englische Presse hat dem Gebäude deshalb den Nickname Walkie-Scorchie verpasst oder sprach von einem gleißenden Todesstrahl. Mittlerweile wurden die Fenster allerdings aufwendig mit einer entspiegelnden Folie laminiert.
www.duckandwaffle.com

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