Kulinarik-Pionier und Tantris-Erfinder Fritz Eichbauer verstorben
Am 2. Dezember 1971 eröffnete in München ein Restaurant von einem Kaliber, das bis dahin in Deutschland ungesehen war: das legendäre Tantris, das die deutsche Gourmetküche geprägt hat und noch heute – mit dem Beinamen Maison Culinaire – zu den besten des Landes zählt. Die Person, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre, heißt Fritz Eichbauer. Doch nun heißt es Abschied nehmen. Uns hat die traurige Nachricht erreicht, dass der Bauunternehmer und Visionär am Donnerstag, im Alter von 97 Jahren, gestorben ist.

Am 2. Dezember 1971 eröffnete in München ein Restaurant von einem Kaliber, das bis dahin in Deutschland ungesehen war: das legendäre Tantris, das die deutsche Gourmetküche geprägt hat und noch heute – mit dem Beinamen Maison Culinaire – zu den besten des Landes zählt. Die Person, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre, heißt Fritz Eichbauer. Doch nun heißt es Abschied nehmen. Uns hat die traurige Nachricht erreicht, dass der Bauunternehmer und Visionär am Donnerstag, im Alter von 97 Jahren, gestorben ist.

Geboren am 24. Januar 1928 als Sohn eines Münchner Bauunternehmers gleicht Fritz Eichbauers Weg einer Bilderbuchkarriere. Nach dem Abitur absolvierte er die Gesellenprüfung im Maurerhandwerk und studierte danach Bauingenieurwesen, um im Jahr 1954 die Leitung des väterlichen Unternehmens zu übernehmen. Die Firma profitierte vom Bauboom der 1960er-Jahre, sein Engagement prägte das Stadtbild Münchens nachhaltig. Einige der bekanntesten Bauwerke der bayrischen Hauptstadt, darunter die Amalienpassage in der Maxvorstadt mit rund 200 Wohnungen, das Terrassenhaus im Stadtteil Ottobrunn oder das Gebäude des Europäischen Patentamts, hat Eichbauers Unternehmen errichtet.
Doch nicht nur in der Baubranche, auch in der Gastronomie ist der Name Fritz Eichbauer kein unbekannter. Inspiriert von seiner Leidenschaft für gutes Essen errichtete der Visionär im Münchner Stadtteil Schwabing nicht nur Wohnblocks, sondern ließ sich auch sein Traumrestaurant bauen.
Auf mehreren Reisen nach Frankreich hat Eichbauer die gehobene Gastronomie kennen und schätzen gelernt – er war der Meinung, dass es in Deutschland nichts Vergleichbares gebe, das nächste gute Restaurant sei im Elsass. Das war der Grund, warum der Bauunternehmer am 2. Dezember 1971 das Tantris eröffnete, um in München ein Gourmetrestaurant zu etablieren.
Exotisch und fremd – so sollte das Restaurant nach den Vorstellungen Eichbauers wirken. Mit dem Interior in den Farben Hummerrot und Trüffelschwarz sowie Decken und Wänden aus orangefarbenem Teppich war das Lokal so ganz anders als das, was im München der 70er-Jahre gang und gäbe war.
Das Tantris war von Beginn an groß angelegt – im Restaurant finden rund 100 Gäste Platz und etwa 40 Mitarbeiter waren von Anfang an in Küche, Service und Co. angestellt. Damals hatte es Küchenchef Eckart Witzigmann nicht leicht – die Münchner hatten zu dieser Zeit wenig übrig für seine Nouvelle Cuisine. Viele Jahre war das Lokal nicht ausgelastet, Eichbauer musste immer wieder hohe Geldbeträge zuschießen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Doch schlussendlich hat es sich gelohnt – heute ist das Restaurant in der Branche nicht mehr wegzudenken. Eichbauer selbst hat einmal resümiert: „Ein absoluter Fehler war es nicht.“

Witzigmann wurde von Heinz Winkler und später von Hans Haas abgelöst, der 30 Jahre lang für die Küche des Tantris verantwortlich zeichnete. Heute ist das Tantris – Maison Culinaire unter Chefkoch Benjamin Chmura mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.
