„Muschicraft“ – Das feministische Bier will mehr als nur provozieren

Feministisches Bier? Ja, das gibt es. In Wien kommt Anfang März das "Muschicraft"-Bier auf den Markt. Wer dahinter steckt, und wie ein Bier Frauen in Not helfen kann.
Februar 16, 2022 | Fotos: Isabella Simon

Eine mit bunten Farben dargestellte Vulva ziert das Etikett. Ebenso auffallend der Name des Getränks, „Muschicraft“. Ein Marketing-Gag, der nur Aufmerksamkeit erregen will? Tatsächlich steckt mehr hinter dem ungewöhnlichen Gebräu. Aber von Anfang an.

Kunst gegen Gewalt an Frauen

Die Wiener Künstlerin Anna Sophie Tschannett arbeitete als Sozialarbeiterin in Wien. Dort wurde sie mit einer bestürzenden Realität konfrontiert: 83 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt waren 2020 weiblich. Und die Gewalt wurde in 91 Prozent der Fälle von Männern ausgeübt.

Die Wiener Frauenhäuser bieten seit 1978 misshandelten oder bedrohten Frauen und ihren Kindern Schutz, Unterkunft und Beratung. Tschannett unterstützt die Sache auf ihre eigene Art. Über ihre Instagram-Seite @muschi_kraft verkauft sie ihre Kunst – zum Teil Bilder von „Muschis“ (ein Begriff mit negativer Konnotation, den sie zurückerobern will) – und spendet Teile des Erlöses. Jetzt bringt sie gemeinsam mit der Wiener Craft Beer Manufaktur Schalken in Ottakring ein Bier heraus, das demselben Zweck dient: Einen Beitrag zur Hilfe für Frauen in Not zu leisten.

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„Muschicraft“ nennt sich die neue Kreation aus dem Hause Craft Beer Manufaktur Schalken – dahinter verbirgt sich mehr als nur ein Wortspiel

Bier wird oft als klassisches Männergetränk gesehen. Doch was spricht dagegen, ein Bier mit dezidiert weiblichem Look auf den Markt zu bringen? Nichts, meint Tschannett. Sie selbst trinke jedenfalls gerne Bier, genauso wie viele Frauen aus ihrem Freundeskreis. Mit der Manufaktur Schalken konnte die Künstlerin eine perfekte Partnerin für das Projekt finden. Geschäftsführerin Anna Haider musste sich nicht lange überreden lassen. Und so kam es schnell zum ersten Prototypen von Muschicraft.

Nun, wenige Monate später, ist das feministische Bier bereit für den Launch. Ab März wird Muschicraft in einigen ausgewählten Wiener Bars ausgeschenkt. Über die Brauereimanufaktur Schalken gibt es die Flaschen auch direkt zu kaufen.

Übrigens sollen sich auch Männer nicht davor scheuen, mit dem Kauf den guten Zweck zu unterstützen. „Es ist ein Bier für alle Geschlechtsidentitäten!“, stellt die Initiatorin klar.

 

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