„Wir gehen immer den extra Schritt“– Andreas Keese verrät, was das Hotel Sacher einzigartig macht
Ein historischer Moment für Wiens wohl legendärstes Hotel: Das Hotel Sacher schafft als einziges Haus im gesamten DACH-Raum den Sprung in die World’s 50 Best Hotels. Hoteldirektor Andreas Keese verrät im exklusiven Gespräch, was hinter diesem Erfolg steckt – und warum das „Erlebnis Sacher“ weit mehr ist als nur Luxus und Torte.

Das Erfolgsrezept des Hotel Sacher
Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Andreas Keese: Ich bin sehr dankbar, Teil der Sacher-Familie zu sein – und unglaublich stolz auf das Hotel und unser Team. Besonders freut mich, dass wir
Ein historischer Moment für Wiens wohl legendärstes Hotel: Das Hotel Sacher schafft als einziges Haus im gesamten DACH-Raum den Sprung in die World’s 50 Best Hotels. Hoteldirektor Andreas Keese verrät im exklusiven Gespräch, was hinter diesem Erfolg steckt – und warum das „Erlebnis Sacher“ weit mehr ist als nur Luxus und Torte.

Das Erfolgsrezept des Hotel Sacher
Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Andreas Keese: Ich bin sehr dankbar, Teil der Sacher-Familie zu sein – und unglaublich stolz auf das Hotel und unser Team. Besonders freut mich, dass wir als einziges Hotel im gesamten DACH-Raum unter den Top 50 sind. Das bedeutet mir wirklich viel.
Eine meiner prägendsten Stationen war im Steirereck, wo wir damals ebenfalls unter die World’s 50 Best Restaurants gekommen sind. Diese Auszeichnung wollte ich immer auch im Hotelsegment gemeinsam mit meinem Team erreichen. Das war mein Lebenstraum.
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Was ist das Erfolgsgeheimnis des Hotel Sacher?
Keese: Wir möchten unseren Gästen schon ab dem Moment der Buchung ein besonderes Erlebnis bieten. In den vergangenen Jahren haben wir intensiv am Produkt Hotel Sacher gearbeitet und gemeinsam mit der Familie und der Geschäftsführung viel investiert.
Gerade die Covid-Zeit hat viele Veränderungen angestoßen – von neuen Food-&-Beverage-Konzepten über die Gestaltung der Zimmer bis hin zu Silber, Stoffen und kleinen Details. Wir haben vieles neu gedacht und weiterentwickelt.
Und natürlich spielt auch unser familiärer Charakter eine große Rolle – das macht das Sacher zu einem ganz besonderen Arbeitsplatz.
Was zeichnet den typischen Sacher-Service aus?
Keese: Wir versuchen immer, den „extra Schritt“ zu gehen – und ich glaube, das gelingt uns auch gut. Jeder Mitarbeiter hat bei uns ein kleines Kontingent, um Gästen spontan etwas Gutes zu tun.
Das passiert tatsächlich regelmäßig: Wenn ein Gast beim Abendessen erwähnt, dass er in Wien noch nie eine Fiakerfahrt gemacht hat, sorgt das Team über Nacht für eine Überraschung – und am nächsten Morgen wartet die gebuchte Tour. Diese persönliche Aufmerksamkeit macht uns einzigartig.
Welche Rolle spielt die Kulinarik – natürlich rund um die Original Sachertorte?
Keese: Das Besondere bei uns ist die Vielfalt. Wir haben im Haus viele verschiedene F&B-Konzepte – wer zwei oder drei Nächte bleibt, kann jeden Tag ein anderes Restaurant genießen.
Und natürlich machen wir Geburtstage oder andere besondere Anlässe mit unserer Original Sachertorte zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Sind die Mitarbeiter das wichtigste Kapital eines Hotels?
Keese: Man kann die schönsten Zimmer bauen – aber die Seele eines Hauses sind immer die Menschen, die darin arbeiten. Darauf bin ich sehr stolz. Wir haben in Wien rund 420 Mitarbeiter. Als großes, familiengeführtes Hotel ist das Sacher ein ganz besonderer Arbeitsplatz. Mit unserer Sacher School of Excellence geben wir den Mitarbeitern etwas zurück – mit Schulungen, die über den eigenen Tätigkeitsbereich hinausgehen: vom Nähkurs bis zum Sprachkurs.
Dazu kommen viele weitere Benefits wie Kindergartenzuschuss, Kantine oder Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke. Viele Kleinigkeiten, die dafür sorgen, dass Sacher ein Top-Arbeitgeber ist.
Wie gelingt es, den Platz in der Liste der World’s 50 Best Hotels zu halten – oder vielleicht sogar noch zu verbessern?
Keese: Unser Ziel ist natürlich in der Liste zu bleiben und noch besser zu werden.
Das wird nicht leicht, und ich habe mich bei der Verleihung in London auch mit vielen Mitbewerbern ausgetauscht. Die Konkurrenz schläft nicht. Aber genau das motiviert uns. Diese Positionierung in der World’s 50 Best Hotels-Liste ist eine Motivation, weiter an uns zu arbeiten und jeden Tag noch ein bisschen besser zu werden.
Was war bisher der schönste Moment Ihrer Sacher-Karriere?
Keese: Abgesehen von der Verleihung des Awards ist es das Vertrauen der Hoteliers-Familie und der Geschäftsführung. Ich war 35 als ich Hoteldirektor wurde – es war eine harte, aber sehr prägende Zeit und ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit und dieses Vertrauen. Die Geschichte dieses traditionsreichen Hauses mitschreiben zu dürfen, ist schon etwas sehr Besonderes.
Andreas Keese – der Mann hinter dem Erfolg
Andreas Keese, gebürtiger Magdeburger, ist seit fast acht Jahren Teil der Sacher-Familie – und längst einer ihrer wichtigsten Köpfe. Seine Karriere startete im Hotel Sacher Salzburg, bevor er rasch nach Wien wechselte, wo er als Food & Beverage Manager Maßstäbe setzte. Seit 2020 trägt er als Hoteldirektor die Verantwortung für eines der berühmtesten Häuser Europas. Mit Leidenschaft, Feinsinn und kompromisslosem Qualitätsanspruch prägte Keese den Stil des Hauses entscheidend mit – und trug maßgeblich dazu bei, dass das Sacher den Sprung unter die World’s 50 Best Hotels schaffte.

Das Hotel Sacher: Eine Wiener Legende seit 1876
Seit seiner Gründung 1876 steht das Hotel Sacher für Wiener Eleganz, gelebte Gastfreundschaft und zeitlosen Luxus. Ursprünglich von Eduard Sacher, dem Sohn des Torten-Erfinders, gegenüber der Staatsoper eröffnet, wurde es schnell zum Treffpunkt von Künstlern, Politikern und Adeligen.
Nach seinem Tod führte seine Frau Anna Sacher das Haus weiter und prägte dessen Ruf als Inbegriff österreichischer Gastkultur. Trotz wirtschaftlicher Turbulenzen und Kriegsjahren blieb das Sacher ein Symbol für Stil und Beständigkeit.
Heute leiten Georg Gürtler und Alexandra Winkler das Traditionshaus, das längst zu den Leading Hotels of the World zählt – und mit Dependancen in Salzburg und Seefeld erfolgreich Geschichte weiterschreibt.





