Der Beruf Sommelier im Wandel – die Weiterentwicklung im Glas
Der Sommelier im Wandel: Kaum ein Beruf in der Gastronomie hat in den letzten Jahren eine so spannende Transformation erlebt. Aus dem klassischen Weinkellner ist ein vielseitiger Getränkeprofi geworden – mit Know-how, Trendgespür und einer großen Portion Persönlichkeit. Der Wandel ist in vollem Gange.

Der Sommelier im Wandel: Kaum ein Beruf in der Gastronomie hat in den letzten Jahren eine so spannende Transformation erlebt. Aus dem klassischen Weinkellner ist ein vielseitiger Getränkeprofi geworden – mit Know-how, Trendgespür und einer großen Portion Persönlichkeit. Der Wandel ist in vollem Gange.

Vom Weinkellner zum Allrounder
Früher war der Sommelier in erster Linie für den Wein zuständig. Heute kennt er sich mit allem aus, was ins Glas kommt – von Absinth bis Zitronentee, von Aperitif bis Digestif. Laut Duden ist ein Sommelier für das gesamte Getränkeangebot verantwortlich – also weit mehr als nur für Weinempfehlungen. Food- und Drink-Pairing, Beratung, Begleitung und Erlebnis gehören längst zum Daily Business.
Der Begriff selbst hat sich erweitert: Neben Wein-Sommeliers gibt es heute Käse-, Brot- oder sogar Fisch-Sommeliers. Doch das Herz des Berufs schlägt weiterhin im Takt der Gastronomie – dort, wo Genuss und Wissen zusammentreffen.
Der Sommelier im Wandel
Die Fine-Dining-Welt hat sich gelockert – und mit ihr das Rollenverständnis des Sommeliers. Statt steifer Tischdecken und Etikette zählt heute Persönlichkeit. Moderne Sommeliers begegnen Gästen auf Augenhöhe, übersetzen Genuss in Emotionen und schaffen Atmosphäre statt Distanz.

Digitalisierung, Social Media und neue Gästegenerationen treiben den Wandel zusätzlich an. Wer in diesem Job vorne mitspielen will, muss Trends nicht nur kennen, sondern leben. Ob Naturwein, alkoholfreie Pairings oder internationale Vielfalt – gefragt ist ein offener, neugieriger Zugang, der Genuss neu interpretiert.
Die Gesichter des neuen Sommelier-Seins
Bei der Rolling Pin.Convention werden jedes Jahr jene ausgezeichnet, die das Berufsbild mit Kreativität und Mut vorantreiben. Menschen, die zeigen, wie vielfältig und modern der Job heute ist.
Mario Onida vom Restaurant Ikarus im Hangar-7 wurde bei der Rolling Pin.Convention Austria auf Platz eins gewählt. Seine Philosophie: „Es geht darum, jede Situation in ihrer Gesamtheit zu verstehen und binnen Augenblicken die richtigen Worte zu finden – ohne je bevormundend zu wirken.“ Er steht exemplarisch für eine neue Generation von Sommeliers, die Leidenschaft, Wissen und Haltung vereint.
Auch in Deutschland wurde ein Österreicher gefeiert: Willi Schlögl, Mitgründer der Berliner Kult-Weinbar Freundschaft. Mit seinem klaren Fokus auf Naturweine beweist er, dass Authentizität stärker ist als jeder Trend. Schlögl gilt als Stimme für mehr Diversität und Weiblichkeit in der Branche – und macht damit nicht nur Frauen Mut, sondern rüttelt auch an alten Strukturen.
Ein starkes Signal setzte auch Nancy Großmann, die als zweitplatzierte Sommelière zeigt, dass Kompetenz und Charisma keine Frage des Geschlechts sind.
Mehr als ein Weinkellner
Der Sommelier von heute ist kein Weinkellner mehr – sondern Gastgeber, Trendsetter, Psychologe und Storyteller zugleich. Zwischen Tradition und Innovation entsteht ein Beruf, der Genuss neu definiert und Haltung zeigt. Und genau das macht ihn so spannend wie nie zuvor.

