Inspiration Tour: Dubai

In den vergangenen Jahren wurde Dubai vor allem für Influencer, Prominente und Ultra-Reiche interessant. Doch wenn man sich auf eine kulinarische Tour durch die Stadt begibt, merkt man schnell, dass Dubai noch viel mehr drauf hat als nur bling-bling.
September 10, 2025 | Text: Resi Reiner | Fotos: Shutterstock, Julia Losbichler, Dinner by Heston Blumenthal, Jones The Grocer, Cloud 22, Estiatorio Milos, Soul Kitchen, Row 45 I Natelee Cocks, TakaHisa

Über kaum eine andere Stadt wird in sozialen Netzwerken so viel gepostet wie über Dubai. Die Hauptstadt des gleichnamigen Emirats zieht Influencer an wie Motten das Licht. Und sie schwärmen von diesem Ort, wo jedes Gebäude, jedes Hotel und jedes Einkaufszentrum noch größer, noch glänzender ist als in anderen Teilen der Welt.

Und wo die Dichte an Fünf-Sterne-Hotels so hoch ist wie sonst nirgendwo. Ja, so manch einer meint, es sei gar schon zu viel Glanz.

Tatsache ist: Der Tourismus in Dubai boomt. Und zwischen den goldenen Hotellobbys und der architektonischen Gigantomanie hat sich auch eine lebendige Gastronomieszene etabliert. Einer, der diese kulinarische Vielstimmigkeit seit Jahren beobachtet und dokumentiert, ist Andrew Fordyce, Food-Scout, Trendanalyst und Gründer von Food Trend Tours. Er macht globale Entwicklungen in der Gastronomie sichtbar.

Über kaum eine andere Stadt wird in sozialen Netzwerken so viel gepostet wie über Dubai. Die Hauptstadt des gleichnamigen Emirats zieht Influencer an wie Motten das Licht. Und sie schwärmen von diesem Ort, wo jedes Gebäude, jedes Hotel und jedes Einkaufszentrum noch größer, noch glänzender ist als in anderen Teilen der Welt.

Und wo die Dichte an Fünf-Sterne-Hotels so hoch ist wie sonst nirgendwo. Ja, so manch einer meint, es sei gar schon zu viel Glanz.

Tatsache ist: Der Tourismus in Dubai boomt. Und zwischen den goldenen Hotellobbys und der architektonischen Gigantomanie hat sich auch eine lebendige Gastronomieszene etabliert. Einer, der diese kulinarische Vielstimmigkeit seit Jahren beobachtet und dokumentiert, ist Andrew Fordyce, Food-Scout, Trendanalyst und Gründer von Food Trend Tours. Er macht globale Entwicklungen in der Gastronomie sichtbar.

„Was Dubai so besonders macht, ist die radikale Offenheit für Konzepte aus aller Welt“, so Andrew Fordyce über die Szene vor Ort. Und so beginnen wir unseren kulinarischen Trip durch die Stadt am Persischen Golf bei einem ihrer ehrgeizigsten Restaurantkonzepte: Dinner by Heston Blumenthal im Atlantis The Royal, einem der luxuriösesten Resorts in Dubai.

// Best Bars

In Dubai sind alkoholische Getränke nur in lizenzierten Bars und Clubs erhältlich. Es lohnt sich, folgende Tresen zu erkunden: Barasti Beach Bar, eine Strandbar mit Außenbereich, DJ-Auftritten, Pool, Live-Musik und Sonnenuntergangs-Atmosphäre; im The Black Lion taucht man in britische Pub-Atmosphäre voller Craft-Biere und urbanem Charme. Hoch hinaus geht es im stylischen 40 Kong, ein Rooftop-Club mit Panoramablick und experimentellen Drinks. Im Soho Garden gibt es eine gute Mischung aus Bar, Club und Showbühne.

Wer hier bucht, bekommt die gleiche Speisekarte wie im Londoner Restaurantzwilling: britische Gerichte wie seine legendäre Meat Fruit, ein Parfait aus Hühnerleber und Gänsestopfleber, die wie eine Mandarine aussieht. Aber auch für den klassischen Sunday Roast kann man sich an einem Sonntag einfinden.

Ein paar Stockwerke höher liegt das Cloud 22, eine Rooftop Lounge mit Infinity-­Pool, an dem Austern und Signature Cocktails serviert werden – ganz in Dubai-Glamour-Manier. Mittlerweile dürfen auch externe Gäste den elitären Club besuchen und den legendären Ricotta-Cheesecake probieren.

Wer es ein bisschen bodenständiger mag, kann sich auf den Weg zu Jones The Grocer machen. Ein australisches ­Café-Deli-Hybrid-Konzept mit mehreren Standorten in Dubai, unter anderem auch am Flughafen. Es gibt frisches Sauerteigbrot, hausgemachte Pasta, aber auch wirklich guten Kaffee. Das Konzept, 1996 in Sydney gegründet, ist eine Kombination aus entspanntem Dining und Gourmet-Lebensmittelgeschäft. Im Standort The Palm gibt es beispielsweise Fun Guy-Pizza, die mit Taleggio, Fior di Latte, Gruyère, Gremolata sowie Trüffeln, Austern- und Waldpilzen belegt ist.

// Best Snack

Neben den bekannten Food Spots sollte man sich die Stadt auch snackend erschließen. Bei Al Mallah rollen Meister ihre frischen Shawarma direkt vor deinen Augen. Wer es süß mag, gönnt sich in der Al Reef Bakery knusprige Zaatar-Manakish direkt aus dem Ofen. Ganz anders, dafür mit Crunch und Kultstatus, kommen die Chips und Popcorn-Variationen beim Kiosk im Ripe Market daher. Snacks in Dubai sind so vielfältig wie die Stadt: Es ist von allem was dabei!

 

Dass das Atlantis The Royal als Fünf-Sterne-Hotel noch mehr an großartigen kulinarischen Erlebnissen zu bieten hat, ist wohl wenig überraschend. Also machen wir uns ganz einfach wieder auf den Weg dahin, genauer: ins Estiatorio Milos, bekannt für authentische griechische Küche. In der Eistheke warten hier Dorade, Lachs und Goldbrasse auf den Verzehr. Der Blick aufs Meer beim Fischverzehr beeindruckt auch die Optik.

Apropos beeindruckend: Das ist hier auch die Cocktailkarte, auf der sich Namen wie Euphoria oder Harmony finden. Ein Ort, an dem alles auf Ruhe getrimmt scheint. Oder besser: auf Luxus, der nicht laut werden muss. Was Dubai-Touristen übrigens wissen sollten: Alkohol darf nur in lizenzierten Lokalen ausgeschenkt werden; im herkömmlichen ­Supermarkt wird man nicht fündig.

Zudem sollte man sich beim Kauf alkoholischer Getränke auf höhere Ausgaben als beispielsweise in Europa einstellen. Wir schauen aber noch ins Row on 45, weit oben im Grosvenor House in der Dubai Marina. Dort inszeniert Küchenchef Jason Atherton gemeinsam mit seinem Team ein 17-gängiges Menü als Spektakel. Nicht umsonst hat das Restaurant mittlerweile zwei Michelin-Sterne. In einem Penthouse-Setting serviert man Gänge, die aus feinen japanischen Zutaten, gepaart mit französischen Techniken, zubereitet werden.

// Best CAFÉ

Der Kaffee schmeckt immer im Jones The Grocer. Während im Arabica die Flat Whites auf weißem Steinboden fast schon für Instagram gemacht sind, schlürft man im RAW Coffee Company Cold Brew, Loft-Feeling inklusive. Wer auf Brunch schwört, kann in das Friends Avenue Café, wo Avocado auf Toast trifft und das Interior den perfekten Hintergrund liefert. Kaum zu glauben, wie vielfältig Kaffeekultur sein kann: von minimalistisch bis extrem gemütlich. Dubai kann längst mehr als nur Espresso.

 

Für diejenigen, die gerne ein bisschen Chaos und Flammen mögen, gibt es wiederum die Soul Kitchen in der Business Bay. Dort mixt man Levante mit Lateinamerika auf dem Teller: Hummus trifft Ceviche. Im Gegensatz zum Row on 45 setzt man hier auf Wohnzimmeratmosphäre. Auf casual chic.

Da, wie erwähnt, vielen Menschen, die Restaurants in Dubai besuchen, zwei Dinge wichtig sind – das Essen soll schmecken und instagrammable sein –, ist der nächste Stopp für sie wie geschaffen: ­TakaHisa. Ein japanisches Restaurant im Fünfstern-Resort Banyan Tree Dubai. Laut den bescheidenen Betreibern gibt es hier das beste Wagyu-Rindfleisch der Welt. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage sollte man am besten selbst herausfinden.

So sehr Dubai in vielerlei Hinsicht in der Kritik steht, eines wird beim Blick auf die gastronomischen Angebote deutlich. Dubai ist vielseitig, Dubai kocht auf allen Ebenen. Laut, leise, global. Detailversessen und chaotisch. Die Gastronomie der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate zeigt uns, was passiert, wenn man viel Geld, verrückte Visionen und guten Geschmack in einen Mixer wirft und schlussendlich das Ganze dann – meist inklusive 360-Grad-Blick hoch oben – serviert.

Dubai hat so ziemlich alles.

Auch kulinarisch.

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