Die Leser sind nicht blöd!

Die nackte Wahrheit. Was gibt es Schlimmeres als seinen eigenen Boss interviewen zu müssen – Und das auch noch als Frischling? Der Auftrag meiner Chefredakteurin lautete: „Du bist noch unbefangen. Mach ein echtes und freches Interview, das wir unzensiert veröffentlichen.“ Bitte sehr!
November 13, 2015

Jürgen PichlerFoto: Werner Krug,

Kellner, Rettungsfahrer, Versicherungsmakler und Verlagsgründer – und das alles, bevor Sie 33 Jahre alt waren. Ist der Suchende nun endlich fündig geworden?
Jürgen Pichler: Nein! Jetzt wird es erst richtig spannend. Ich muss aber sagen, dass alle Stationen in meinem Leben gut und richtig waren. Wäre ich ein guter Schüler gewesen, hätte ich nicht Kellner gelernt und wäre niemals…

Jürgen PichlerFoto: Werner Krug,

Kellner, Rettungsfahrer, Versicherungsmakler und Verlagsgründer – und das alles, bevor Sie 33 Jahre alt waren. Ist der Suchende nun endlich fündig geworden?
Jürgen Pichler: Nein! Jetzt wird es erst richtig spannend. Ich muss aber sagen, dass alle Stationen in meinem Leben gut und richtig waren. Wäre ich ein guter Schüler gewesen, hätte ich nicht Kellner gelernt und wäre niemals mit ROLLING PIN in Berührung gekommen. Durch den Zivildienst bekam ich die Chance, an einem Assessment-Center eines großen Versicherers teilzunehmen. Ohne dieses Jobangebot keine erfolgreiche Karriere in der Versicherungsbranche und ich hätte niemals den alten ROLLING PIN-Eigentümer Gunther Kiem kennengelernt und wäre nie in die Verlagsbranche geraten.

Ihr Leben ist also die reine Aneinanderreihung von Zufällen?
Pichler: Klar! So ist doch das Leben, oder? Je aktiver man ist, desto mehr Möglichkeiten tun sich auf. Und die kann man an sich vorbeiziehen lassen oder die Chance ergreifen und was Großes daraus machen.

ROLLING PIN polarisiert. Sie selbst auch – kann man das Magazin als Ihr gedrucktes Alter Ego bezeichnen?
Pichler: Ich weiß nicht, ob ich polarisiere. Wir machen einfach unser Ding. Natürlich loten wir mit Meinungsumfragen aus, welche Themen langfristig von Interesse sind. Auf der anderen Seite versuchen wir, so aktuell wie möglich zu sein und auch unangenehme Themen anzusprechen. Nur auf die Pauke zu hauen und anzuprangern, ist feige und bringt dem Leser nichts. Wir versuchen daher immer, Lösungen mitzuliefern.

Jürgen Pichler als Weltverbesserer?
Pichler: Jein. Wir haben durch unseren Jobmarkt von Anfang an gutes Geld verdient. Dabei aber gleichzeitig Angst gehabt, dass der Printstellenmarkt zugunsten von Online einbricht. So haben wir versucht zu diversifizieren und durch das finanzielle Rückgrat des Printstellenmarkts den qualitativen Mehrwert des Magazins erhöht. Seit 2005 investieren wir massiv in echten, hochwertigen Journalismus sowie in einzigartige Layout- und Bildsprache.

Sie sagen, der Printstellenmarkt ist die Triebfeder, um ROLLING PIN in dieser Qualität zu produzieren. Viele meinen jedoch, dass sich alles in Richtung Online verschiebt. Was wird dann aus ROLLING PIN?
Pichler: Genau diese Schizophrenie war der Beginn neuer Einnahmequellen wie unserem Genussmagazin GOURMETREISE oder unserer Events. Aber dennoch konnten wir jedes Jahr den Stellenumsatz im zweistelligen Bereich steigern. Dieses Wunder ist die Symbiose unseres Kombinationsangebotes von Print und Online. Während man mit einem reinen Online-Inserat die aktiven Jobsuchenden erreicht, erzielt man mit einem Inserat im ROLLING PIN hochwertige Bewerbungen und Menschen, die aktiv keinen Job suchen, durch das Inserat aber sensibilisiert und motiviert werden.

Viele prognostizieren den Untergang von Printprodukten. Worauf wird es in Zukunft im Verlagswesen ankommen?
Pichler: Es wird in den nächsten Jahren zu einem großen Verlagssterben kommen, weil der Leser Gott sei Dank immer mündiger wird und nur wenige Verlage ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die Leser sind nicht blöd, wollen schnell und hochwertig informiert werden und das durch den passenden Informationskanal. Wir investieren aktuell einen sechsstelligen Betrag in unser Onlineportal, mit dem wir einen neuen Standard setzen. Online muss keine Gefahr, sondern kann, wenn es richtig gemacht wird, eine massive Stärkung sein. Wir werden unsere F&B-Kompetenz entscheidend ausbauen und multimedial präsentieren. Wir haben bereits jetzt über 90.000 Unique User pro Monat auf unserem Portal. Wir möchten diese Zahl verdoppeln und zu Magazinlesern machen. Dafür haben wir ein paar Asse im Ärmel.

Das klingt nun allerdings doch nach Masterplan …
Pichler: Wir haben uns immer intensiv mit der Zukunft befasst und nutzenorientiert für Kunden und Leser agiert. Dadurch waren wir immer mehrere Schritte voraus und stellten unser Unternehmen Schritt für Schritt mit Magazinen, Online, Social Media, Büchern, Corporate Publishing und Events auf eine breite Basis. Mit unserem 30-köpfigen Team haben wir genau die richtige Größe. Denn einerseits gibt es Großkonzerne mit zig Beteiligungen, die aufgrund ihrer Größe wie Tanker sehr lange für Kursänderungen benötigen. Auf der anderen Seite ist die Verlagsszene von familiengeführten Unternehmen mit fünf bis zehn Leuten geprägt. Die auf der offenen See jedoch hilflos wie Ruderboote umherschaukeln. Wir haben mit unserer Struktur die optimal Größe, ähnlich einer schnittigen Jacht reagieren wir schnell, können überall anlegen, haben bei Wellengang keine Sorgen und Power für genug Rock ’n’ Roll.

Anschließend zur ersten Frage – und abschließend: Kann denn ein Suchender überhaupt fündig werden?
Pichler: Nein. Wir haben erst ein Drittel von dem erreicht, wo wir hinwollen und können, haben irrsinnig viel Spaß dabei und noch sehr viele Ideen.

ROLLING PIN ist mit 16 Ausgaben und über 59.000 Lesern* der Zuchtbulle im Stall. Aber seit 2006 galoppiert auch ein weiteres starkes Pferd an seiner Seite: GOURMETREISE, das Reisemagazin für Genießer. Ein Hochglanzmagazin für Kulinariker und die, die es noch werden wollen.

Was 2008 mit einer spontanen Idee anfing, wurde zur Erfolgsstory. ROLLING PIN pro-duziert mittlerweile jedes Jahr drei Special-Interest-
Kochbücher.

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ROLLING PIN kann auch Online. Und wie. Mit über 90.000 Unique Usern und über 1,2 Millionen Seitenaufrufen pro Monat sowie über 70.000 Newsletter-Empfängern ist www.rollingpin.eu das größte ÖWA-geprüfte Gastronomieportal.

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Mit den JUNGEN WILDEN, den LEADERS OF THE YEAR sowie der KARRIERLOUNGE, Österreichs größte Jobmesse für Gastronomie & Hotellerie, kreierte ROLLING PIN in den letzten Jahren äußerst erfolgreiche und nicht mehr wegzudenkende Branchenevents.

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Über 33.000 Fans können nicht irren. Über Facebook werden die Neuigkeiten gepostet, allerhand Background-Infos über unsere Shootings und die aktuelle Ausgabe. Und ein bisschen Augenzwinkern. We like as much as you do 😉

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Als innovativer Komplettleister produziert ROLLING PIN.TV Reportagen über Starköche, Arbeitgeber, Events …, die zu den Top-Views in der Online-Gastronomie- und Genusswelt zählen.

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Anscheinend mag man auch das ROLLING PIN Know-how. Ansonsten würde ROLLING PIN nicht so oft mit Magazinproduktionen für Großunternehmen beauftragt werden

*Laut Leserumfrage 11/2012 auf Basis der verbreiteten und ÖAK- sowie IVW-geprüften Auflage im Jahr 2012.

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