Wie Cocktail-Gott Mario Hofferer die internationale Barszene aufmischt

In seinem 2000-Quadratmeter-Headquarter mischt Cocktail-Gott Mario Hofferer seit 17 Jahren die internationale Barszene auf. Wie er mit seinem eigenen Event die gesamte Mixologen-Elite nach Österreich bringt – und warum alles mit einer Ananas begann.
Oktober 31, 2019 | Fotos: Martin Steinthaler | tinefoto.com, www.MirjaGeh.com

The Magic One

Wer Mario Hofferers Geschichte zu Ende erzählen will, muss all seine Auszeichnungen und Preise notgedrungen auslassen. Zu viele sind es, die der 34-jährige Cocktail-Gott vom Wörthersee im Laufe der Zeit aus dem Ärmel geschüttelt hat. Doppelter Cocktail World Champion, vierfacher Österreichischer Staatsmeister – eine ganze Doppelseite ließe sich mit anderen Ehrungen füllen. Kurz: Mario Hofferer ist mixologisches Kreativgenie, epizentrischer Netzwerker und charismatischer Patron der internationalen Barszene in Personalunion. Brutstätte all seines Erfolges ist sein 2000 Quadratmeter großes Headquarter im beschaulichen Krumpendorf, das – wenig verwunderlich – als modernstes Cocktaillabor Europas gilt. Hier tüftelt der Longdrink-Virtuose nicht nur beharrlich an seinen wegweisenden Kreationen, sondern prescht auch als Geschäftsmann immer weiter vor – Franchisekonzept inklusive. Doch bevor wir vor Superlativen weiter ins Torkeln kommen, lohnt sich ein Blick zurück. Wie hat alles begonnen? Wie wurde Marion Hofferer zum Ausnahmemischling, der er heute ist? Und wie baute er sich daraus ein regelrechtes Business auf?  

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Mario Hofferer setzt mit seinen ausgetüftelten Cocktail-Kreationen international neue Maßstäbe. In seinem Headquarter entwickelt er nicht nur seine Sieger-Drinks, die ihm bereits zahlreiche Preise einbrachten, sondern bietet dort auch Workshops, Führungen und Beratungen an. 

The Magic One

Wer Mario Hofferers Geschichte zu Ende erzählen will, muss all seine Auszeichnungen und Preise notgedrungen auslassen. Zu viele sind es, die der 34-jährige Cocktail-Gott vom Wörthersee im Laufe der Zeit aus dem Ärmel geschüttelt hat. Doppelter Cocktail World Champion, vierfacher Österreichischer Staatsmeister – eine ganze Doppelseite ließe sich mit anderen Ehrungen füllen. Kurz: Mario Hofferer ist mixologisches Kreativgenie, epizentrischer Netzwerker und charismatischer Patron der internationalen Barszene in Personalunion. Brutstätte all seines Erfolges ist sein 2000 Quadratmeter großes Headquarter im beschaulichen Krumpendorf, das – wenig verwunderlich – als modernstes Cocktaillabor Europas gilt. Hier tüftelt der Longdrink-Virtuose nicht nur beharrlich an seinen wegweisenden Kreationen, sondern prescht auch als Geschäftsmann immer weiter vor – Franchisekonzept inklusive. Doch bevor wir vor Superlativen weiter ins Torkeln kommen, lohnt sich ein Blick zurück. Wie hat alles begonnen? Wie wurde Marion Hofferer zum Ausnahmemischling, der er heute ist? Und wie baute er sich daraus ein regelrechtes Business auf?

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Mario Hofferer setzt mit seinen ausgetüftelten Cocktail-Kreationen international neue Maßstäbe. In seinem Headquarter entwickelt er nicht nur seine Sieger-Drinks, die ihm bereits zahlreiche Preise einbrachten, sondern bietet dort auch Workshops, Führungen und Beratungen an.

Als Kind einer Kärntner Gastrofamilie begann der heranwachsende Mario eine Koch-Kellner-Lehre im Parkhotel Pörtschach. „Das war damals die Nummer-eins-Adresse am Wörthersee – und sehr streng und rigoros: 40 Lehrlinge und eine Gouvernante im Personalhaus, wo um 22 Uhr das Licht abgedreht wurde und alle mit den Händen über der Bettdecke einschlafen mussten, so in die Richtung.“ Doch wie so oft trug auch diese strenge Ausbildung eine Unmenge an Früchten: Hofferer wurde über den Winter in Partnerbetriebe an touristischen Hotspots wie Ischgl, Obertauern oder auch Arlberg entsandt und lernte so bereits als Lehrling verschiedenste Küchen- und Hotelkonzepte kennen. Gerade deswegen bekam der zukünftige Spitzenbarmann ein Gefühl dafür, was ihm lag und was weniger:

Das Spektakel an der Bar

„Ich habe relativ bald bemerkt“, so Hofferer, „dass mich das in der Küche nicht zu 100 Prozent ergötzt. Zwar habe ich im Team Österreich und im Team Kärnten zwei Jahre lang gekocht und jedes Mal Gold geholt, aber trotzdem hat mich bei der Küchenarbeit gestört, dass alles hinter den Kulissen passiert. Im vierten Lehrjahr habe ich dann gesehen, dass man das mit dem Zubereiten und Servieren am Gast an der Bar verbinden könnte.“ Man sieht: Den jungen Hofferer zog das, was man Spektakel nennen könnte, früh an. Und da es fürs Spektakel auch spektakulärer Fähigkeiten bedarf, begann Hofferer damit, am Nachmittag in seiner Zimmerstube das Barkeeper-Einmaleins mit Wasser zu trainieren. „Herr Stani vom Parkhotel hat bemerkt, wie sehr mich das alles interessiert, und hat mich entsprechend gefördert. Er trainierte mich für den ersten Cocktail-Wettbewerb – damals den Wörthersee Cocktail Cup, den seit zehn Jahren ich selbst veranstalte. Ich kam damals mit meiner Vespa an, die Ananas hinten draufgeschnallt, habe dort meinen Drink gemacht – und bin so als jüngstes Mitglied ever zur österreichischen Barkeeper-Union gekommen.“

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Für den gelernten Koch Mario Hofferer war das Arbeiten hinter den Kulissen nicht das Richtige – er suchte das Spektakel vor dem Gast. Heute sind seine virtuosen Cocktail-Kreationen Wegweiser für die gesamte internationale Mixology-Szene.

Als sein erster Wettbewerb nimmt der Wörthersee Cocktail Cup – heute: International Winter Cocktail Congress – noch heute eine besondere, um nicht zu sagen: eine fast schon zentrale Rolle in Hofferers Karriereweg ein. Denn heute fungiert der Meistermixologe als Schirmherr über dieses einmalige Barkeeper-Event, dessen Planung jedes Jahr vier bis fünf Monate von Hofferers Arbeitszeit in Anspruch nimmt. Und das der Unternehmer-Mixologe über die Jahre auf beeindruckende Art und Weise internationalisiert hat: „Es war ja ursprünglich ein nationaler Wettbewerb. Aufgrund meines super Netzwerks weltweit habe ich es zu einem internationalen Wettbewerb gemacht. Ich wollte all diese Jungs nach Österreich lotsen, damit nicht nur die Jungen, sondern auch die heimischen Barkeeper in Österreich von ihnen lernen konnten.

Ich kam damals mit meiner Vespa an, die Ananas hinten draufgeschnallt, habe meinen Drink gemacht – und wurde so zum jüngsten Mitglied der österreichischen Barkeeper-union.

Mario Hofferers Plan war von Anfang an klar: einer der Besten zu werden

Heute ist das Konzept des International Winter Cocktail Congress so: Ein Drittel der Gäste sind Schüler, ein Drittel sind nationale Bartender und ein Drittel wirklich Topstars aus aller Herren Länder – zwischen 15 und 20 an der Zahl.“ Eine weitere Neuerung, die Mario Hofferer als Schirmherr des IWCC eingeführt hat, sind Auftritte von Showbarkeepern, aber auch Vorträge, Masterclasses und Verkostungen finden beim IWCC statt. „Es geht darum, die Hemmschwellen zwischen Jung und Alt abzubauen und mit einem netten Rahmenprogramm sich zu vernetzen.“ 

Nichtjugendfreier Minderjähriger

Neben seinem Herzstück, dem IWCC, kann der Bar- und Geschäftsmann Mario Hofferer heute auf weitere Standbeine zählen: Denn abgesehen von diversen Caterings – ob für Firmen oder privat –
gibt der Cocktail-Guru in seinem Krumpendorfer Headquarter, dem MH Skills Lab, Workshops und Kurse für Berufsschulen. Auch in der Beratung für Top-Bar-Konzepte ist Hofferer tätig und gibt damit Gastronomen, die aus ihrer Bar das Maximum herausholen wollen, den nötigen Input.Über Jahre hinweg hat sich Hofferer seine verschiedenen Standbeine aufgebaut – seit er 17 ist, um genau zu sein. Nach seiner Lehre schlug er seine Zelte im heutigen Hotel Sonnreich in Loipersdorf auf, das damals noch ein Intercontinental Hotel war. Mit der damaligen Sales Managerin Sandra Sifkowitz würde Hofferer noch enger zusammenarbeiten, doch nach kurzer Zeit im Intercontinental beschloss der cocktailschüttelnde Draufgänger, sich selbstständig zu machen.

„Zu meinen ersten Events bin ich mit dem L17 gefahren“, erinnert sich Hofferer. Von Cateringsolutions, Bartendershows, Feuershows mit brennenden Flaschen bediente Hofferer das ganze Programm, das man sich von einem virtuosen Barkeeper nur wünschen kann. „Man muss sich vorstellen, wir waren damals fünf oder sechs Jungs, die auf internationalem Level Flaschen geworfen haben, das haben in Europa nur sehr wenige gemacht“, erzählt Hofferer. „Da bist du halt auf einem Event auf irgendeiner Yacht, die Visitenkarten werden weitergereicht und das Ding wächst einfach immer mehr.“ Dass Hofferers Ding immer weiter wächst und sich zu dem entwickelt hat, was es heute ist, liegt ohne Zweifel an Hofferers Rastlosigkeit und Fähigkeit, sich als tüftelnder Kreativling immer neu zu erfinden und dabei seiner exzentrischen Linie treu zu bleiben. Denn auch heute, so scheint es, hat der internationaler Cocktailkapazunder mit seinen avantgardistischen Kreationen Recht behalten. „Vor etwa fünf Jahren habe ich mit dem liquid kitchen concept angefangen“, so Hofferer.

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Kein Glas und kein Tresen sind vor den Kapazunder-Künsten des Mario Hofferer sicher.

Gekocht, nicht gerührt

„Das bedeutet, dass Cocktails gekocht werden, die stärksten Bartender eigentlich Tabletender sind und die Drinks vor dem Gast finalisiert werden. Ob jetzt der Drink vor dem Gast flambiert oder geräuchert wird – beim liquid kitchen concept geht es einfach darum, sowohl Ingredienzien als auch Arbeitsgeräte aus der Küche zu verwenden. Mir persönlich kam das sehr gelegen, weil ich ja auch Koch gelernt habe – und das alles auf die Bar umzumünzen, das finde ich schon sehr spannend.“ Doch abseits seiner bewährten Linie, die das Exzentrisch-Ästhethistische zelebriert, widmet sich Hofferer momentan verstärkt einem der drängendsten Themen der Gastronomie, das naturgemäß auch die Barkeeperszene nicht verschont: „Burn-out-Syndrom ist ja immer wieder Thema in der Gastronomie“, so Hofferer „natürlich: Schlimmstenfalls sind dort Dinge verbreitet wie zu viel Alkohol, Drogen et cetera. Aber ich finde, das fängt schon alles auch bei einem selbst an. Das heißt konkret: Man muss seinem Körper einfach gute Sachen zuführen – und genau dafür haben wir Rezepturen entwickelt in Form von Well-being-Drinks. Die Leute leben heute einfach um ein Vielfaches gesundheitsbewusster als früher, meditieren, machen Yoga, wollen wissen, woher das Fleisch kommt. Das münze ich also verstärkt auch auf die Cocktails um, indem ich schaue, dass nur die besten Ingredienzien verwendet werden. Da sind beispielsweise auch die Red Bull Organics wegweisend.“

Ein ganzes Hotel für den Barmann

Genau diese vorausschauende Cocktaillinie überzeugt in der Mario-Hofferer-Bar im Hotel Sonnreich – jenem Hotel also, in dem Hofferer nach seiner Lehre gearbeitet und Sandra Sifkowitz kennengelernt hatte. Sie ist es auch, die als Thermenmanagerin des Hotel Sonnreich vor zwei Jahren den IWCC in Loipersdorf untergebracht hat. Die Ausgabe des IWCC kann der Schirmherr Hofferer kaum erwarten: „Für den nächsten IWCC ist zum ersten Mal das gesamte Hotel gebucht, da kann es dann richtig losgehen“, freut sich Hofferer. Und: Die nächste Mario-Hofferer-Bar wird als Franchisekonzept im kommenden Jahr in Kärnten eröffnen, „alles im MH-Stil“, so Hofferer selbstbewusst. Wer Hofferer kennt, weiß: Es wird nicht die letzte sein. 

www.mario-hofferer.com

 

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