Gault&Millau 2024: Zwei Restaurants erobern 5. Haube

Erstmals in der Geschichte des Gault&Millau Österreich erobern zwei Restaurants in einem Jahr die fünfte Haube. Alain Weissgerber vom Restaurant Taubenkobel ist Koch des Jahres.
November 14, 2023 | Fotos: Collage/beigestellt

Am Dienstagabend waren alle Augen der österreichischen Gastro-Szene auf Martina und Karl Hohenlohe gerichtet, die Herausgeber der heimischen Ausgabe des Restaurantführers Gault&Millau. Neben heiß erwarteten Bewertungen neuer Restaurants stellte sich im Vorfeld die Frage, ob, und wenn ja, welches Haubenrestaurant in die Liga der Fünf-Hauber aufsteigen würde – erfahrungsgemäß wird diese Leistung von maximal einem Spitzenkoch pro Jahr erbracht.

Doch dann kam die große Überraschung des Abends: Über „Eine noch nie dagewesene Sensation“, freuten sich die Hohenlohes. Gleich zwei Spitzenköche dürfen sich und ihren Lokalen ab sofort die fünfte Haube aufsetzen.

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Alain Weissgerber (Mitte) ist Koch des Jahres 2024, während Andreas Döllerer und Juan Amador in die oberste Liga der 5-Hauben-Gastronomie aufsteigen

Am Dienstagabend waren alle Augen der österreichischen Gastro-Szene auf Martina und Karl Hohenlohe gerichtet, die Herausgeber der heimischen Ausgabe des Restaurantführers Gault&Millau. Neben heiß erwarteten Bewertungen neuer Restaurants stellte sich im Vorfeld die Frage, ob, und wenn ja, welches Haubenrestaurant in die Liga der Fünf-Hauber aufsteigen würde – erfahrungsgemäß wird diese Leistung von maximal einem Spitzenkoch pro Jahr erbracht.

Doch dann kam die große Überraschung des Abends: Über „Eine noch nie dagewesene Sensation“, freuten sich die Hohenlohes. Gleich zwei Spitzenköche dürfen sich und ihren Lokalen ab sofort die fünfte Haube aufsetzen.

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Alain Weissgerber (Mitte) ist Koch des Jahres 2024, während Andreas Döllerer und Juan Amador in die oberste Liga der 5-Hauben-Gastronomie aufsteigen

Juan Amador in Wien und Andreas Döllerer in Golling steigen in die oberste Liga auf. Somit weist Österreich ab sofort acht 5-Hauben-Restaurants auf. Zwar eint sie nun der 5-Hauben-Status, ihre kulinarische Handschrift und die dahinterstehende Philosophie könnten aber unterschiedlicher kaum sein. Während Döllerer als der „Godfather der Alpine Cuisine“ die Produkte seiner Heimat mit Glaubwürdigkeit und beachtlicher Kreativität auf das höchste kulinarische Level hebt, steht Amador als „Großmeister der feinen Nuancen“ und kompromissloser Qualitätsfanatiker für eine eigenständige Kreativküche, die er mit faszinierender Präzision einem Alchemisten gleich in Gerichte übersetzt, die nichts als begeistern.

Mehr als 100 Neuzugänge

Insgesamt wurden mit der 45. Auflage des Guides nicht weniger als 1610 Hauben in der Alpenrepublik verteilt. Positive Entwicklungen gibt es nicht nur in der absoluten Spitzenklasse, es wurden auch vier Restaurants (Die Forelle am Weissensee/K, Die Weinbank in Ehrenhausen/ST, Kräuterreich by Vitus Winkler in St. Veit im Pongau/S und Rote Wand Chef’s Table in Lech am Arlberg/V) in die Top-Riege der mit 18,5 Punkten ausgezeichneten Betriebe aufgenommen. Außerdem dürfen sich 110 Restaurants über eine erstmalige Listung freuen und 57 erfuhren eine Aufwertung zwischen einem und drei Punkten. Am meisten Punktezuwachs gab es für das La Fenice in Lech am Arlberg (von 13 auf 16 Punkte) und das Fritz & Friedrich in Obertauern (von 12 auf 15 Punkte).

Der Koch des Jahres 2024

Mit Alain Weissgerber (Taubenkobel, Schützen am Gebirge) zeichnet Gault&Millau eine „fixe Größe am kulinarischen Himmel des Landes, einen Fels in der gastronomischen Brandung“ aus. Seine langjährige Performance zeichnet sich durch hochstehendes Handwerk aus, bei dem die französischen Wurzeln des Elsässers stets durchschimmern und mitunter auch eine tragende Rolle einnehmen. Etwa, wenn Weissgerber, der nach der Hotelfachschule in jungen Jahren bei Dominique Le Stanc, im Bristol in Niederbronn und im Stöneck in Heidelberg kochte, im Steirereck in Wien andockte, danach zunächst die Blaue Gans und in späterer Folge den Taubenkobel übernahm, selbstbewusst alte französische Klassiker auf die Karte setzt, die man nirgendwo im Land besser serviert bekommt als beim Gault&Millau Koch des Jahres 2024.

Neben dem prestigeträchtigen „Koch des Jahres“ wurden auch eine Reihe weiterer Sonderpreise verliehen, darunter erstmals die Grüne Haube, ein Nachhaltigkeitspreis, der an Jeremias Riezler im Tiroler Kleinwalsertal vergeben wurde. Jan Eggers, einer unserer ehemaligen Junge-Wilde-Finalisten, wurde zum Patissier des Jahres gekürt, und sein Arbeitsplatz, die „Goldene Birn“ im Parkhotel Graz, zugleich mit vier Hauben ausgestattet. Den Titel „Gault&Millau Ambassador 2024“ hatte Österreichs Export-Spitzenkoch Wolfgang Puck bereits im Vorfeld verliehen bekommen.

Die Besten

mit 19 Punkten

  • Amador, Wien
  • Döllerer, Golling
  • Konstantin Filippou, Wien
  • Ikarus, Salzburg
  • Silvio Nickol Gourmet Restaurant, Wien
  • Obauer, Werfen
  • Stüva, Ischgl
  • Steirereck im Stadtpark, Wien

Mit 18,5 Punkten

  • Landhaus Bacher, Mautern
  • Die Weinbank – Restaurant, Ehrenhausen
  • aend, Wien
  • Am Pfarrhof, Sankt Andrä
  • Mraz & Sohn, Wien
  • Die Forelle, Weissensee
  • Bootshaus, Traunkirchen
  • OIS, Neufelden
  • SENNS.Restaurant, Salzburg
  • Rote Wand Chef’s Table, Lech am Arlberg
  • Gourmet Restaurant Hubert Wallner, Dellach/Maria Wörth
  • Taubenkobel, Schützen am Gebirge
  • Kräuterreich by Vitus Winkler, St. Veit im Pongau

Neue Haubenlokale

  • Zur Goldenen Birn, Graz (ST) – 4 Hauben (17/20)
  • Die Palette, Wien – 3 Hauben (16/20)
  • Mama Konstantina, Wien – 3 Hauben (16/20)
  • Paula, St. Wolfgang (OÖ) – 3 Hauben (16/20)
  • Gamskogelhütte Fine Dining by Stefan Lastin, Katschberg (K) – 3 Hauben (15,5/20)
  • Sonnenstüble, Hirschegg/Kleinwalsertal (V) – 3 Hauben (15,5/20)
  • Walserstube-Jägerstube, Lech am Arlberg (V) – 3 Hauben (15,5/20)
  • Atelier Freund-Schafft, Bad Häring (T) – 3 Hauben (15/20)
  • Aurea, Villach (K) – 3 Hauben (15/20)
  • Austria Stube, Obergurgl (T) – 3 Hauben (15/20)
  • Duchardt, Wien – 3 Hauben (15/20)
  • Esszimmer by Alexander Kumptner, Wien – 3 Hauben (15/20)
  • Fuxbau, Hof bei Salzburg (S) – 3 Hauben (15/20)
  • Glasswing, Wien – 3 Hauben (15/20)
  • ’s Paul Restaurant, Traunkirchen (OÖ) – 3 Hauben (15/20)

Aufsteiger des Jahres

Aufwertung um 3 Punkte:

  • La Fenice, Lech am Arlberg (V) – 3 Hauben (16/20)
  • Fritz & Friedrich, Obertauern (S) – 3 Hauben (15/20)

Aufwertung um 2,5 Punkte:

  • Flos Restaurant, Zell am See (S) – 3 Hauben (15/20)

Aufwertung um 2 Punkte:

  • Beef Club, Fiss (T) – 4 Hauben (17/20)
  • Geiger Alm, Altaussee (ST) – 4 Hauben (17/20)
  • Wunderkammer, Lech am Arlberg (V) – 3 Hauben (15,5/20)
  • Das James am Golfplatz, Bad Aussee (ST) – 2 Hauben (13,5/20)

www.gaultmillau.at

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