Was die Barlegende Charles Schumann bereut

Mit seiner Schumann’s American Bar in München zählt der Barkeeper Charles Schumann zu den ganz Großen. Welche Fehler er in seiner Laufbahn lieber vermieden hätte, hat er uns verraten.
November 2, 2018 | Text: Andrea Böhm | Fotos: Thomas Haindl

Er ist Model, Buchautor, Werbe-Testimonial und vor allem einer der berühmtesten Barkeeper der WeltCharles Schumann ist mit seiner Bar Schumann’s in München längst in die Hall of Fame aufgenommen und seine Lebensgeschichte liest sich wie ein Roman. Geboren als Karl Georg Schuhmann in Oberpfalz schmiss er mit 17 das bischöfliche Gymnasium in Regensburg, ging zum Bundesgrenzschutz und absolvierte eine Ausbildung zum Konsulatssekretär im Auswärtigen Amt.
Erst danach schlug er den Weg in die Gastronomie ein und besuchte eine Hotelfachschule in der Schweiz. Den Namen Charles verdankt er seiner Zeit in Südfrankreich, wo er zwei Jahre lang in diversen Diskotheken und Nachtlokalen arbeitete. Damals studierte er auch an der Universität von Montpellier Französisch. 1973 kehrte er nach Deutschland zurück, holte das Abitur nach und studierte politische Wissenschaft und Publizistik. Nebenbei arbeitet er in München als Barkeeper in der legendären Harry’s New York Bar.

Neun Jahre später eröffnete er seine eigene Bar: die Schumann’s American Bar, die schnell große Popularität erlangte und zur Stammbar für Künstler und Persönlichkeiten aus aller Welt wurde. Schumann ist dafür bekannt, dass er sich kein Blatt vor den Mund nimmt, warum sollte er dann ausgerechnet jetzt, mit stolzen 77 Jahren, damit aufhören? „Es passt nicht zu mir, darüber zu reden, was ich für Fehler gemacht habe“, beginnt er also, um kurz darauf doch mit der Sprache rauszurücken: „Ich hätte viel früher mit Österreichern zusammen arbeiten müssen.
Es gibt einfach wunderbare Menschen in Österreich“, erzählt er und noch bevor man herausfindet, ob der gute Mann sich ein Späßchen erlaubt oder nicht, fährt er schon fort: „Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich meine, dass viele dort gebildeter sind und für eine Bar, wie ich sie mache, mehr Verständnis hätten.“ Okay, das war ja schon einmal ein Anfang und ein bisschen Wahrheit steckt ja bekanntlich in jeder Aussage.

Er ist Model, Buchautor, Werbe-Testimonial und vor allem einer der berühmtesten Barkeeper der Welt: Charles Schumann ist mit seiner Bar Schumann’s in München längst in die Hall of Fame aufgenommen und seine Lebensgeschichte liest sich wie ein Roman. Geboren als Karl Georg Schuhmann in Oberpfalz schmiss er mit 17 das bischöfliche Gymnasium in Regensburg, ging zum Bundesgrenzschutz und absolvierte eine Ausbildung zum Konsulatssekretär im Auswärtigen Amt.
Erst danach schlug er den Weg in die Gastronomie ein und besuchte eine Hotelfachschule in der Schweiz. Den Namen Charles verdankt er seiner Zeit in Südfrankreich, wo er zwei Jahre lang in diversen Diskotheken und Nachtlokalen arbeitete. Damals studierte er auch an der Universität von Montpellier Französisch. 1973 kehrte er nach Deutschland zurück, holte das Abitur nach und studierte politische Wissenschaft und Publizistik. Nebenbei arbeitet er in München als Barkeeper in der legendären Harry’s New York Bar.

Neun Jahre später eröffnete er seine eigene Bar: die Schumann’s American Bar, die schnell große Popularität erlangte und zur Stammbar für Künstler und Persönlichkeiten aus aller Welt wurde. Schumann ist dafür bekannt, dass er sich kein Blatt vor den Mund nimmt, warum sollte er dann ausgerechnet jetzt, mit stolzen 77 Jahren, damit aufhören? „Es passt nicht zu mir, darüber zu reden, was ich für Fehler gemacht habe“, beginnt er also, um kurz darauf doch mit der Sprache rauszurücken: „Ich hätte viel früher mit Österreichern zusammen arbeiten müssen.
Es gibt einfach wunderbare Menschen in Österreich“, erzählt er und noch bevor man herausfindet, ob der gute Mann sich ein Späßchen erlaubt oder nicht, fährt er schon fort: „Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich meine, dass viele dort gebildeter sind und für eine Bar, wie ich sie mache, mehr Verständnis hätten.“ Okay, das war ja schon einmal ein Anfang und ein bisschen Wahrheit steckt ja bekanntlich in jeder Aussage.
Charles Schumann
Charles Schumann, der legendäre Barkeeper aus München, richtet seinen Blick lieber in die Zukunft als in die Vergangenheit.

Großkotzig geht gar nicht

Doch im nächsten Moment windet Charles Schumann sich schon wieder und möchte nicht so recht mit seinem größten Fehler rausrücken, denn: „Alter schützt vor Torheit zwar wirklich nicht, aber die meisten Fehler macht man, wenn man wesentlich jünger ist.“ Na eben! Dann muss es doch auch was geben, was dem jüngeren, ungestümeren Ich einmal passiert sein muss. Oder? „Großkotzig sein oder arrogant, weil man meint, man ist etwas Besonderes. Das sollte man sein lassen“, lässt der Erfahrene dann doch aufhorchen.
Ja, das waren wir alle, meint er, obwohl: „Ein bisschen erfolgsverwöhnt und frech, aber ich glaube, so richtig großkotzig war ich nie.“ Manchmal habe er sich auch aus Überforderung schlecht benommen. Aber das sollte auf keinen Fall eine Entschuldigung sein. „Am besten ist es, wenn man seine Contenance bewahrt. Das geht natürlich nicht immer, es ist schwer, aber man sollte es mit der Zeit auf die Reihe bekommen.“ Doch was tut man, wenn gar nichts mehr geht, wenn einem halt einfach der Kragen platzt?
Nachgeben gibt es bei mir nicht. Wir haben eine Demokratie und ich habe das Sagen.
Charles Schumann über Mitspracherecht in seiner Bar
„Raus gehen, durchschnaufen oder einen Tag abwarten“, meint Schumann und ergänzt sehr weise: „Wer nichts sagt, sagt nichts Falsches.“ Dass nichts aus der Bar nach außen dringt, gehört zu den heiligsten Grundsätzen des Charles Schumann. Weder was drinnen passiert noch wer drinnen war. „Jeder hat Personenschutz, weil ich bin nicht die Marianne von der Loosbar.“ Doch ist man mal drinnen, dann kann es schon passieren, dass man recht persönliche Momente miterlebt, die aber ebenso ein No-Go sind laut Schumann: „Man sollte nie Diskussionen oder Streitgespräche mit Gästen anfangen.
Das geht einfach nicht. Und es geht auch nicht, dass man sich öffentlich mit Mitarbeitern in die Haaren kriegt.“ Auch hier sollte man die Zeit arbeiten lassen oder das Gespräch in einen anderen Raum verlegen, aber selbst für den Profi ist das ein schwieriges Unterfangen. „Je länger man zusammenarbeitet, desto schwieriger wird es, denn der andere weiß es dann auch besser“, erzählt er. Dann wäre doch Nachgeben eine Lösung? „Das gibt es bei mir nicht, weil wir haben eine Demokratie und ich habe das Sagen.“
Ganz zum Ende hin, als sich Charles Schumann noch immer mit dieser leidigen Fehler-Frage konfrontiert sieht, fällt ihm ein: „Vielleicht, dass ich geheiratet habe.“ Denn im goldenen Buch der Barkeeper steht: Heirate nie, denn du bist ohnehin nie zu Hause. „Ich habe gegen meine eigene Regel verstoßen, war verheiratet, bin es aber nicht mehr.“
www.schumanns.de
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